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Ausgewogener Mix

Der finstere Föhn terrorisiert die Pflanzenwelt.
Der finstere Föhn terrorisiert die Pflanzenwelt. © 4P/Screenshot
Die größte Stärke von Fly’n liegt im Zusammenspiel der Spezialfähigkeiten. Die Entwickler bei Ankama (Wakfu, Dofus) haben die Rätsel richtig clever in die kniffligen Sprungpassagen eingebaut. Im Sekundentakt wechsle ich zwischen zahlreichen Fähigkeiten. In der Ranken-Form klettere ich eine Wand hinauf, schwebe über tödliche Lava, lasse die angedeutete  Düsterwelt-Plattform erscheinen und erreiche sie mit dem Doppelsprung. Dann schlüpfe ich in einen Formwandler (welcher auch als Checkpoint dient), werde zum Ballon-Wesen und kegle ein paar poröse Felsbrocken aus dem Weg. Exemplare unter mir sollte ich möglichst nicht erwischen, sonst falle ich ruck-zuck die ansteigende Lava.

In besonders hektischen Situationen macht mir leider die Steuerung einen Strich durch die Rechnung. Der 360-Controller wird zwar unterstützt, die Handhabung besitzt aber seltsame Eigenheiten. Obwohl ich den Analogstick benutze, bleibt die Steuerung digital. Der Held kennt nur zwei Geschwindigkeiten: Stillstehen oder Vollgas, was ihn an schmalen Wänden oft in tödliche Stacheln rauschen lässt. Dank der fair verteilten Checkpoints sind die Steuerungs-Macken nicht wirklich tragisch – aber ärgerlich, weil es zu einigen unverschuldeten Toden kommt. Das Digikreuz lässt sich  trotz der seltsamen Design-Entscheidung  nicht nutzen. Wer möchte, kann aber immerhin die Knöpfe
Ein Blick auf einen der wenigen Gegner.
Ein Blick auf einen der wenigen Gegner. © 4P/Screenshot
umbelegen oder auf die Tastatur umsteigen. Wer in den kniffligen Zeitdruck-Levels zu oft hängen bleibt, kann ähnlich wie bei Super Mario 3D Land eine kleine Hilfe in Anspruch nehmen, indem er die steigende Lava ausschaltet. Ungewöhnlich für einen 2D-Plattformer ist das konstante Ruckeln, welches auch dann noch auftrat, als ich das Spiel auf einem anderen Rechner installiert hatte. Im Gegensatz zu Sonic Generations fällt das leichte Stocken nach ein paar Minuten kaum noch auf, seltsam ist es trotzdem.

Gegner-Mangel


Schade auch, dass mir fast keine Gegner begegnen. Ab und zu befreie ich freundlich gesinnte Bewohner, meist bin ich aber alleine in der Welt unterwegs, welche trotz der verträumten Atmosphäre und vieler Fallen etwas leblos wirkt. Ab und zu stellt mir der finstere Föhn aber immerhin einen Boss in den Weg. Das gigantische GameBoy-Monster und andere Fieslinge lassen sich aber leicht austricksen. Wer im gut sechs Stunden kurzen Hauptspiel genügend versteckte Edelsteine sammelt, kann einige Räume und Boni in der Oberwelt freischalten – oder die oberen Plätze der Bestenlisten einzelner Levels erobern.