North Star Warriors
Als Spieler japanischer Massenprügler kennt man die Situation: Man steht einer unverhältnismäßig hohen Anzahl an Feinden gegenüber, die sich nicht nur das Aussehen, sondern auch die Intelligenz teilen, wenn sie auf einen zumarschieren und eigentlich nur darauf warten, dezimiert zu werden. Das kennt man aus Titeln wie Ninety Nine Nights, Sengoku Basara oder den Dynasty Warriors. Und das ist in Fist of the Northstar (FNS) nicht anders. Das Umfeld entspringt zwar den Manga-
Comics, die sich eine stattliche Fangemeinde sichern konnten und wie das Spiel auf eine gehörige Portion Gewalt setzen. Doch der Rest ist weitestgehend bekannt. Allein gegen allle: Der Manga-Prügler orientiert sich an Dynasty Warriors-Mechaniken, hat aber Defizite hinsichtlich der Dynamik.
Der deutlichste Unterschied dürfte daher auf den ersten Blick in der Kulisse liegen. Die Hauptfiguren sind detaillierter als bei den Krieger-Dynastien, die Gesichter feiner animiert und die Engine, die das staubige Endzeit-Szenario auf den Bildschirm zeichnet, insgesamt sauberer und nicht so fehleranfällig, was Pop-Ups etc. betrifft. Natürlich wird das durch die meist relativ engen Gassen und nicht allzu großen Areale begünstigt, in denen man sich mit den Feinden prügelt oder Zivilisten rettet – dennoch ist der Unterschied spürbar. Dann wiederum muss auch relativierend gesagt werden, dass die DW-Titel insgesamt nicht zu den Grafikbomben gehören. Dementsprechend schafft es FNS im Bestfall auch nur auf durchschnittliche Werte – die dann jedoch noch durch übermäßige Nutzung von Klongegnern und insgesamt verwaschenen Bodentexturen wieder auf den harten Boden der Realität geholt werden. Im Gegenzug gibt es zwar eine nicht zu knapp bemessene Ausschüttung an zinnoberroten Pixeln, wenn die Gegner getroffen oder von einer Spezialattacke in ihre Einzelteile zerlegt werden, bevor sie langsam von der Bildfläche verschwinden. Doch man hat sich an der gut zum Szenario passenden, vollkommen dem Comic entsprechenden und hanebüchen überzeichneten Gewaltdarstellung schnell sattgesehen, so dass auch dieses Stilmittel der Kulisse nicht zu neuem Glanz verhilft.
Auch inhaltlich hat sich einiges getan – allerdings nicht immer zum Positiven. Dabei ist nicht einmal die Reduzierung der Gegnerzahl, gegen die man maximal antreten muss, das größte Problem. Denn sie greifen tatsächlich nicht ganz so halbherzig an wie ihre Kollegen aus dem feudalen China. Dass man dabei dennoch zu selten gefordert wird und trotz allem mehr oder weniger ungehindert den KO-Zähler nach oben treiben kann, ist weniger schön.
Mangelnde Dynamik, ansprechender Umfang
Vor allem auch, weil man bei den Gefechten zu selten die Dynamik erreicht, die man mit Koeis Massenprüglern assoziiert oder die man auch vor kurzem bei Capcoms Sengoku Basara – Samurai Heroes spüren konnte. Die Kombos, die Ken und den anderen spielbaren Figuren zur Verfügung stehen, sind zwar mitunter spektakulär und zeigen verheerende Auswirkungen, wirken aber vergleichsweise behäbig und sind unter dem Strich nicht so elegant wie bei den Dynasty Warriors. Wieso sich ausgerechnet hier die größte negative Diskrepanz finden lässt, ist für mich schwer nachvollziehbar.
Denn mit dem Umfeld, der interessanten Story, dem relativ unverbrauchten Szenario sowie weiteren inhaltlichen Vorzügen, hätte man locker an der Konkurrenz aus eigenem Hause vorbei ziehen können. Nicht nur, dass innerhalb des sich anfänglich auf Ken fixierten Legenden-Modus neue Figuren freigeschaltet und gespielt werden können, damit man durch eine andere Erzählperspektive das Gesamtkonzept erfassen kann. Jede diese Figuren hat auch einen eigenen so genannten „Meridian“,
auf dem man sich quasi wie auf einer Ultralight-Version des Final Fantasy X-Sphärenbretts fortbewegt, solange man ausreichend Aufstiegspunkte hat und damit Eigenschaftswerte verbessern oder gar neue Fähigkeiten freischalten kann.Wie in der Manga-Vorlage zeigt sich Fist of the Northstar wenig zimperlich.
Auch der von der Kampagne losgelöste so genannte „Traum-Modus“ ist interessant und schafft endgültig den Schulterschluss zu den Dynasty Warriors. Denn hier geht es nicht nur darum, sich auf einem Schlachtfeld, das deutlich größer als die Kampagnen-Abschnitte ist, zum Boss durchzuprügeln. Man muss bzw. kann auch noch Posten einnehmen, um so z.B. Moral und Nachschub der Feinde einzudämmen. Zwar orientiert man sich hier mehr als in jedem anderen Bereich an den Fernost-Kriegern, ist ihnen aber hinsichtlich des Anspruches voraus. Denn während Feudalchina mehr oder weniger problemlos eingenommen werden kann, reagieren die Feinde in FNS sehr aggressiv auf Lager-Übernahmen und ehe man sich versieht, unternehmen sie einen Versuch, den Vorteil wieder für sich zu beanspruchen. Doch auch das kann nicht verhindern, dass hier wie da Eintönigkeit vorherrscht. Und daran können auch die brachiale gitarrenlastige Musikspur sowie die gute, wenngleich etwas zu sehr in die Klischee-Schublade greifende englische Sprachausgabe nichts mehr ändern.
halt das spiel auch für nen ziemlich großen crap.
und um das feuer noch weiter zu schüren: ich hab nichtmal die demo gespielt, nichtmal den test gelesen, nur ein oder zwei gameplay videos angeschaut. und das sieht für mich einfach nur ganz ganz halbgar und schwach aus. nix, was man sich kaufen müsste.
Bester/lustigster thread auf 4Players. Mit abstand
Und ich kann auch nur sagen, dass das Spiel ein epic fail ist.
Das ist wirklich grotten schlecht.
An Dark-Sword:
Lass dich mit den anderen nicht auf eine Diskussion ein. Videospiele sind Geschmacksache.
Und bei Leuten, die sich entschlossen jedem Testergebnis der 4Players-Redakteuere anschließen, kann man keinen guten Geschmack erwarten.
Man merkt, dass 4Players nur die Spiele gut bewerten, für die viel Werbung gemacht wird, sonst hätten z. B. Fallout 3 und New Vegas, die nicht hohler als Fist of the Northstar sind, auch nur eine schwache Bewertung bekommen.
4Players ist ne Boulevard-Zeitschrift, da kann man keine intelligente Bewertung erwarten und von den Lesern erst recht nicht.
Die Fressen mancher Redakteure sagen alles über solche Menschen: Weder Fisch noch Fleisch