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FIFA 23 (Fussball) – Doppel-Wumms in letzter Minute

Das Letzte seiner Art: Ihr müsst jetzt ganz stark sein – FIFA 23 ist das finale FIFA-Spiel von Electronic Arts. Danach ist Schluss! Und während ihr überlegt, ob sich die 99,99-Euro-Investition in 12.000 FIFA-Points für den kleinen FUT-Hunger zwischendurch überhaupt noch lohnt, könnt ihr ja unseren Test lesen. Der verrät euch, in welchen Punkten FIFA 23 auf dem Platz brilliert, wie weit Neymar Jr. mit Vollspann übers Tor schießen kann und wie gestandene Mannsbilder mit so viel zusätzlicher Weiblichkeit auf dem Rasen fertig werden. Anpfiff!

© Electronic Arts / EA Sports

Juninho wäre auch stolz

Falls euch dieser Namen nichts sagt: Antônio Augusto Ribeiro Reis Júnior aka Juninho oder auch Juninho Pernambucano, viele Jahre lang Star von Olympique Lyon, gilt vielen Fußballfreunden als der beste Freistoß-Schütze der Geschichte. Falls ihr jetzt im nächsten Tab schon ein Highlight-Video bei YouTube sucht – war schön, euch gekannt zu haben… Was ich euch mit „Juninho wäre stolz“ sagen will: Die neuen Systeme für Elfer und Freistöße in FIFA 23 funktionieren richtig gut. Beim Tritt gegen den ruhenden Ball dürft ihr anhand einer kleinen Grafik feinjustieren, wo ihr die Pille trefft und welche Flugbahn sie anschließend nehmen wird. Klingt simpel und ist es eigentlich auch – macht Freistöße aber sofort viel nachvollziehbarer und spaßiger!

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Lina Magull zeigt uns auch das neue Freistoß-System. Das ist schnell verstanden und funktioniert super. Rum um die Mauer, rein in den Winkel. © 4P/Screenshot

Generell ist das Geschehen auf dem Platz, vermutlich dank EAs Hypermotion-2-Technologie, ansprechender als im Vorjahr: Der Kick ist ein Stück langsamer und realistischer, die Animationen benötigen einen Tick mehr Zeit. Ganz herrlich ist die neue Zerfurchung des Rasens, Grätschen hinterlassen braune Spuren und nach 90 Min sieht der feine englische Rasen nach ehrlicher Kreisliga-Arbeit aus. Mit der Schläue meiner Mitspieler bin ich relativ zufrieden: Sie bieten sich gut an, helfen mir artig in der Defensive (auf Knopfdruck besonders fleißig) und lassen auch in puncto Positionsspiel wenig vermissen. Netterweise wurde das automatische Blocken von Schüssen durch die KI-Verteidiger deutlich zurückgefahren. Dribbling-Skills und ganz besonders Tempo sind im Angriff aber nach wie vor sehr (= fast zu) dominant, besonders Läufe über die Außen und so mancher hohe Steilpass damit schwer zu verteidigen. Für mein Empfinden stimmt aber die Balance: Wir haben eine der simulationslastigsten FIFA-Episoden überhaupt vor uns, die aber ihren Wesenskern – das spaßige Fußballspielen – niemals verleugnet. Dies gilt natürlich alles für die Standard-Einstellungen, wie schon in den Vorjahren dürft ihr das Gameplay mithilfe von zig Reglern an die eigenen Vorlieben anpassen, und z. B. auch Abseits oder das Pfeifen von Fouls generell abschalten.

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Starke Stadion-Atmo? Der Ersteindruck überzeugt und sorgt für viel Fußballgefühl. Im Detail tragen aber zu viele Zuschauer die selben Shirts, und Choreos der Ultras fehlen auch. © 4P/Screenshot

Von den gefühlt 1.000 spielerischen Verbesserungen, die EA wie jedes Jahr brav anpreist, find ich die verbesserte Wucht des Balles mit am eindrucksvollsten. Pfostentreffer oder Tore machen so noch einen Tick mehr Spaß, vor allem auf PS5, wo Sounds aus dem Controller den Einschlag in den Maschen noch verstärken. Generell bringt FIFA 23 (wie schon in den letzten Jahren) eine Vielzahl an großen und kleinen Optionen im Offensiv- und Defensivspiel mit, die man lernen kann und für langfristigen Erfolg auch sollte – längst reichen die im Jahr 2004 bei PES erworbenen Grundkenntnisse (Steilpass, Stochern, Schuss mit Drei-Viertel-Balken) nicht mehr aus, um gegen die stärkste KI oder natürlich online mitzuhalten. Ich erwähne dies explizit, weil FIFA traditionell von allen Seiten den Arcade-Stempel abbekommt und für zu dominantes Offensivspiel und sein aberwitziges Tempo gerügt wird. Da steckt viel Wahrheit drin, ein simpler Arcade-Kick ist das Sportspiel made in Kanada aber dennoch schon lange nicht mehr.

The same Karriere as every year?


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Wollt ihr in der Karriere vorankommen, dann empfiehlt sich der Kauf eines Trampolins oder das Buchen eines Tanzkurses. Ehrlich. © 4P/Screenshot

Jein. Im Karriere-Modus gibt es Verbesserungen und sinnvolle neue Dinge, aber auch viele aus den Vorjahren übernommene Optionen und Menüs – dazu Sequenzen auf dem Glamour-Faktor einer Sat-1-Scripted-Reality-Show wie Lenßen und Partner. Stocksteife Figuren stehen bei der Pressekonferenz Rede und Antwort, während ich eine von drei nichtssagenden Antworten auswähle. Es gibt so viele mitreißende, professionell gemachte Fußball-Dokus da draußen – und FIFA speist mich an dieser Stelle mit so viel Mittelmaß ab! Dass diesmal echte Star-Trainer den Spielbetrieb leiten ist ein kleiner Trost – schade nur, dass aus der deutschen Bundesliga nur BVB-Coach Terzic dabei ist. Neidisch blicke ich nach England oder Italien, von wo fast alle Trainer dabei sind. Der Mix ist wirklich seltsam: Aus Frankreich macht nur der neue PSG-Lehrer Galtier mit, in Spanien fehlen die Coaches der drei Top-Clubs. Und während Kloppo und Pep – oder auch der von mir gewählte Sérgio Conceição (von Porto) – ihren Vorbildern sehr ähnlich sehen, wirken andere virtuelle Trainer wie ein Sims-Onkel von 2012.

  1. also ich finde dieses fifa hat knapp gold verdient. ich spiele ausschkießlich online liga und hier ist es das beste fifa seit dem 14er... also es is jdf ein deiutlicher fortschritt zu den letzten jahren und nicht nur 5 punkte. eher 20. schlechter test. jörg hätte er kannt was in dem spiel als mutiplayertitel steckt. zu FUT kann ich nichts sagen. spiele ich schon seit dem 14er nicht mehr - das war aber auch immer sehr spaßig mit perfekt abgestimmten teams die anderen mit ihren 1000den € zu bügeln.

  2. DerHubert hat geschrieben: 10.10.2022 14:52Sorry wer auf Youtube andere Leser beleidigt und dann auch noch zu feige ist dazu zu stehen, hat alles schlechte verdient.
    Hat das auch einen bestimmten Hintergrund oder gehört das zum Grundrauschen des gediegenden Wahnsinns hier?

  3. DerHubert hat geschrieben: 10.10.2022 14:51 Zudem versuchst du jetzt zwanghaft seine Frage falsch zu verstehen. ER hat nirgends gesagt, dass nur Frauen das toll finden, er hat allgemein nach Gamern gefragt. Es ist bezeichnend, dass du es nicht schaffst auf seine Frage zu antworten. Hasst du andere Meinungen so sehr?
    Ich habs dir mal markiert, denn offenbar schaffst du trotz 3 Posts am Stück nicht zu lesen um was es ging. Auf dein schwaches getrolle gehe ich gar nicht ein.
    Hans_Wurst80 hat geschrieben: 05.10.2022 07:49 Wenn ich da an die Frauen in meiner Blase denke (Eheweib, Freunde, Kollegen und Bekannte etc.) können zumindest die mit weiblichen Kickern noch weniger anfangen wie mit männlichen.

  4. Ryan2k22 hat geschrieben: 05.10.2022 08:41
    PS:
    meines Lieblingsclubs FC Barcelona
    Oh Matthias, du armer Kerl. :)
    Sorry wer auf Youtube andere Leser beleidigt und dann auch noch zu feige ist dazu zu stehen, hat alles schlechte verdient.

  5. Ryan2k22 hat geschrieben: 05.10.2022 08:41
    fast zeitgleich zum Lauch von FIFA International Soccer
    Wer kennt ihn nicht, den Lauch von Fifa. :D
    Hans_Wurst80 hat geschrieben: 05.10.2022 07:49 Auch wenn ich mich wahrscheinlich in die Nesseln setze oder der Post ins Nirvana verschwindet, aber: Bei allem woken, inklusiven und sonstwie geartetem Zeitgeist... gibt es da draußen ernsthaft eine nennenswerte Anzahl Gamer, die unbedingt Frauenfußball in einem FIFA sehen (und auch spielen) wollen?! Ernstgemeinte Frage, vielleicht werde ich dahingehend ja überrascht. Wenn ich da an die Frauen in meiner Blase denke (Eheweib, Freunde, Kollegen und Bekannte etc.) können zumindest die mit weiblichen Kickern noch weniger anfangen wie mit männlichen. Ist denn Frauenfußball nun so ein Ding, oder ist es vor allem Marketing?
    Ich habe bei Fifa 22 gerne Frauenteams gespielt, weil die nicht so überlegen gewirkt haben und es da für mich als casual Spieler mehr Spaß gemacht hat. Davon ab, warum müssen Frauen denn Fauenfußball besser finden? Nur weil Männer Motorsport geil finden, müssen Frauen doch nicht gleich ne weibliche Formel 1 geil finden? Frauenfußball ist nicht nur für Frauen, sondern auch für die Herren, die sich dafür interessieren. Frauen Tennis wird ja auch nicht nur von Frauen geschaut. Und für mich als Zuschauer, war die Damen WM im Fußball zuletzt besser anzuschauen als die letzte Herren EM, und als die nächste Herren WM sowieso.
    Wo liegt also dein Problem, den Frauen Fußball in Fifa zu integrieren? Das hat auch nix mit wokeness oder Zeitgeist zu tun, sondern ist einfach legitim, da es ihn eben gibt. Wenn es in FUT endlich Frauen gäbe, würde ich sogar den Modus mal spielen.
    PS:
    meines Lieblingsclubs FC Barcelona
    Oh Matthias, du armer Kerl. :)
    PPS:
    Blurs Song 2 von FIFA 98 hat mich für immer geschädigt
    Gibt es nicht bei jedem Fifa diesen eien Song, den man irgendwann nicht mehr hören kann? Chumbawamba hab ich bis heute im Ohr. Oder auch Kwabs - Walk als neueren...

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