[GUI_PLAYER(ID=108631,width=400,text=Alte gegen neue Generation: Der Grafikvergleich zwischen FIFA 14 auf Xbox 360 und Xbox One.,align=right)]Wo sind denn all die Turniere hin? Wo sind denn die Ligen und Pokale? Wer FIFA 14 auf Xbox One startet und offline seine eigene Bundesliga oder einen anderen Wettbewerb starten will, wird sich wundern. Denn die auf den alten Konsolen unter dem Menüpunkt „Weitere“ schlummernden Spielmodi sind nicht mehr dabei. Man kann also nicht mal schnell mit Freunden eine eigene Weltmeisterschaft oder ein anderes Turnier aufsetzen.
Auch wenn der Sammelfaktor von Ultimate Team scheinbar alles überstrahlt: Der Wegfall dieser Inhalte ist natürlich ein Dämpfer, zumal Electronic Arts hier im Angesicht von Brasilien noch viel eher einen kostenpflichtigen WM-DLC an den Mann bringen kann – der wird dann mit Sicherheit nächstes Jahr folgen. Aber aufgrund dieser Kürzung beraubt sich FIFA 14 im aktuellen Wettbewerb um eine Aufwertung, die aufgrund der anderen Verbesserungen durchaus in Sichtweite war. Hier wirkt der Wegfall der Ligen und Turniere nochmal schwerer, denn die Intelligenz der Gegner hat ja etwas zugelegt.
Verbesserte Computerintelligenz
Wie schwer es ist, die Bayern zu knacken, erlebt man spätestens auf dem Schwierigkeitsgrad „Weltklasse“. Das ist schon auffällig, denn auf PlayStation 3 war das

zwar auch nicht leicht, aber nicht so ein Problem. Hier spielt die KI deutlich flüssiger auf. Oder sitzt mir das letzte Wochenende noch im Nacken? Im Gegensatz zu mir hatten die Schwarzgelben zumindest die besseren Torchancen. Wie auch immer: Das Spielgefühl von FIFA 14 hat sich zwar nicht verändert, was Steuerung oder Mechanismen angeht. Aber selbst wenn ich mit dem BVB alles daran setze, komme ich gegen die KI zu selten in die Zweikämpfe und damit an den Ball. Obwohl ich voll auf Pressing spiele und Bender, Sahin sowie Mkhitaryan wie Kettenhunde von der Leine lasse, um Kroos & Co zu stoppen, zirkuliert das Leder weiter durch die Reihen der computergesteuerten Roten.
Aber nicht nur bei den Pässen sind sie besser als ich mit der Semi-Steuerung, vor allem im Strafraum spielen sie die Bälle cleverer aus als noch in FIFA 14 auf den alten Konsolen: Da wird kurz vor dem Schuss nochmal eine Finte angesetzt, um den grätschenden Verteidiger stehen zu lassen und dann in aller Ruhe einzunetzen. So eiskalt düpiert hat mich die KI bisher nicht. Jetzt kann man sagen, dass Ribéry als Europas Fußballer des Jahres so etwas durchaus leisten kann. Und dass es eben einer Topleistung bedarf, um seine Mannschaft zu besiegen.
Größere Herausforderung
Der Vorteil ist also, dass man selbst als Kenner des aktuellen FIFA schon ab dem Schwierigkeitsgrad „Profi“ gefordert wird, weil Electronic Arts die Computerintelligenz wie versprochen verbessert hat. Der Nachteil ist, dass sich das fast schon etwas zu perfekt, beinahe steril anfühlt, wenn sich die KI den Ball nahezu idiotensicher zuspielt. Immerhin leisten sich auch Spieler des FC Bayern manchmal Patzer, Fehlpässe oder Unaufmerksamkeiten – auch ein Neuer soll man ja daneben greifen. Diese menschliche und authentische Seite des Fußballs vermisst man vielleicht ein wenig, denn jetzt weichen Robben & Co sogar Grätschen elegant aus: Viele Kollisionen werden antizipiert, gemieden oder zumindest taumelnd aufgefangen. Von den oben erwähnten „zig neuen Finten“

haben wir allerdings nicht viel gesehen: Das Repertoire an Tricks entspricht weitgehend dem bekannten; es gibt lediglich einige kontextsensitive neue Bewegungen.
Dafür gibt es immerhin etwas mehr Natürlichkeit bei den Kopfbällen: Zwar geht es bei Ecken immer noch viel zu statisch im Strafraum zu, es gibt also kaum authentisches Gerangel oder Geschiebe. Aber jetzt erkennt man zumindest mal mehrere Mann in den Luftkämpfen, wenn der Ball durch den Strafraum segelt. Das ist ein kleiner Fortschritt. Trotzdem ist hier im wahrsten Sinne des Wortes noch Luft nach oben, was die Dramatik bei hohen Bällen angeht. Die Ballphysik fühlt sich ein klein wenig anders an: Abgesehen davon, dass es beim Schuss ein satteres Geräusch gibt, fliegen steile Pässe in die Tiefe jetzt noch höher. Außerdem wirken die Schlenzer spezieller Spieler wie Reus markanter, sprich: Die Bälle haben mehr Schnitt. Das sind zwar nur Feinheiten, aber sie sorgen für etwas mehr Flair auf dem Platz.