Veröffentlicht inTests

Far Cry New Dawn (Shooter) – Hope County nach der Apokalypse

Far Cry New Dawn setzt 17 Jahre nach den Geschehnissen um die Seed-Sippe ein und stellt sich mit seiner farbenfrohen Postapokalypse in Konkurrenz zu Rage 2, Mad Max oder Fallout 76. Wir haben uns für den Test gegen die Zwillinge Mickey und Lou gestellt, die Hope County mit ihrer Gang in einem gnadenlosen Würgegriff haben.

© Ubisoft / Ubisoft

Die Crux mit dem Geld

Inhaltlich und mechanisch ist New Dawn für mich eigentlich das beste Far Cry seit Blood Dragon. Und die Dunia-Engine hat sich bereits in Teil 5 als sehr potent gezeigt und sehr stimmungsvolle Landschaften auf den Bildschirm gezaubert. Die legen dank der neuen Artdesign-Ausrichtung mit ihren Pastellfarben, die die postatomare Apokalypse auflockern, sogar noch einmal zu, so dass ich auch die gelegentlichen Pop-Ups der Detailtexturen verschmerzen kann. Doch es kommt bereits früh der Moment, in dem mir der erste große Stolperstein in den Weg gelegt wird. Genauer gesagt passierte dies, nachdem ich das erste Versteck geöffnet hatte. Denn neben Rohstoffen und Heften, die mir die so genannten Vorteilspunkte spendierten, damit ich mir neue Fähigkeiten und Boni wie mehr tragbare Waffen und höhere Munitionsvorräte etc. aneignen darf, waren dort auch Far-Cry-Credits in geringem Umfang ausgelegt. Mir schwante Böses.

Und ein Blick in den Store-Bildschirm bestätigte den Verdacht. Man konnte gegen Echtgeld zu branchenüblichen Kursen (4,99 Euro für 500 Credits usw.) diese spezielle Währung kaufen. Doch im Gegensatz zu Titeln wie den letzten Assassin’s-Creed-Spielen, bei denen man die In-Game-Währung hauptsächlich für kosmetische Verbesserungen, also quasi “Premium”-Skins, für XP-Boosts (was ich schon grenzwertig sehe) oder für Rohstoffpakete einsetzen durfte, greift man hier massiv in den Kampagnen-Verlauf ein – in einem Singleplayer-Erlebnis, das man wahlweise auch im Online-Koop erleben darf.

Ubisoft geht mit Fähigkeitenkauf zu weit

Denn man darf für die Far Cry Credits auch Perkpunkte kaufen. Und damit hat Ubisoft eine Grenze überschritten, die man in den letzten großen Abenteuern egal in welcher Franchise klug umschiffte: Den Kauf von Vorteilen für die Kampagne. Und das ärgert umso mehr, da es hier absolut nicht nötig gewesen wäre. Man bekommt über das Erfüllen von Herausforderungen sowie die Verstecke eigentlich genug dieser Punkte. Mit der optionalen Abkürzung gegen Echtgeld beraubt sich New Dawn nicht nur der eigentlich üppig vorhandenen Erkundungsreize, die die Kernspielzeit

[GUI_STATICIMAGE(setid=85386,id=92582661)]
Mit den Far Cry Credits, die es auch gegen Echtgeld gibt, kann man Premium-Skins kaufen und sich die Kampagne erleichtern, indem man sich dafür die nötigen Perk-Punkte kauft. © 4P/Screenshot

von ca. 15 bis 20 Stunden (abhängig von gewählter Fortbewegungsart zum Ziel sowie Ablenkung durch Nebenaufgaben) für die über 20 Story-Missionen massiv verlängern.

Auch der im Prinzip gut austarierte Schwierigkeitsgrad kann dadurch ins Wanken gebracht werden. Bis zu New Dawn war Ubisoft für mich einer der wenigen großen Publisher, der das inflationär gebrauchte “Games as a Service” verstanden zu haben schien und den Spagat zwischen Monetarisierung von zusätzlichen Inhalten und den dafür dem Spieler zugute kommenden Inhalten bewältigte. Aber mit diesem Fähigkeitenkauf geht man einen Schritt zu weit und büßt eine potenziell gute Wertung ein.

  1. Ich kann deine Haltung an sich gut verstehen, keine Frage. Denke es würde jedem Spieler sauer aufstoßen, wenn er ein Spiel nur deswegen grindmäßig spielen müsste, wenn es andernfalls nicht gescheit zu bewältigen wäre. Ich persönlich bin deshalb ein „Feind“ von Free2play-Spielen egal welcher Art. Was dem ein oder anderen Spiel gegenüber sicher auch unfair ist, weil es dennoch viel Spaß und reihenweise entsprechende Inhalte bietet. Aber auf dein aktuelles Beispiel (FC: New Dawn) bezogen frage ich mich schon, auf was genau deine Kritik abzielt. Natürlich ist das Game ein No-Brainer, ein OW-Shooter wie unendlich viele andere davor auch. Ein recht kurzer noch dazu. Kann man mögen, muss man aber ganz sicher auch nicht. Diesbezüglich geht es dann aber auch eher um die Qualität des Spiels an sich. Für mich persönlich wären FC: New Dawn (und jedes FC bisher) auch eher so im Bereich 70-80%. Machen Bock, wissen was sie sein wollen (dazu gehört halt auch Geld verdienen für den Publisher), sind entspannende Unterhaltung für den Feierabend und bleiben eben auch nicht im Gedächtnis. Und wenn man sie abwertet, weil sie (einmalig, wenn überhaupt) auf den Ingame-Shop hinweisen , dann ist das auch völlig ok finde ich. Sollte dann aber auch konsequent und bei jedem Spiel der Fall sein imho.

  2. Flizzy666 hat geschrieben: 22.02.2019 13:21 Habs durchgespielt:
    Das kaufen von Fähigkeitspunkten ist nicht notwendig, schon alleine für das Befreien einer Geisel aus nem Auto bringt 1 Punkt, und die spawnen schon relativ häufig. Die Hardcore Nerds können dann später überflüssige Punkte ins Grinden der Items/Perks stecken.
    Kauf von Ressourcen ist genau so unnötig, durch die Expeditionen/Festungen bekommt man auch mehr als genug.
    Ich kann nicht verstehen das diese optionalen und dazu auch noch völlig nutzlosen In-game Bundles die Wertung verschlechtern.
    Bisschen kurz gehalten ist es, und weit weg von einem Meilenstein, aber ansonsten wird man als FC Fan nicht enttäuscht. :mrgreen:
    Lasst euch von diesen Nerds hier nichts erzählen <3
    Frage mich lediglich wie man FC fan sein kann. Die Serie hatte immer sehr viel Potential, schafft es aber immer durch zu viel Bullshit mich immer wieder aus der Immersion zu reissen. Warum das negativ ist? Naja die bloße Existenz eines solchen Systems ist schon fragwürdig und am Ende fragt man sich eben immer, ob die Entwickler ihr LvL system extra strecken, um Spieler dazu zu bewegen Bundles zu kaufen. Macht das Grinden überhaupt Spaß, unabhängig davon wie viele Gelegenheiten sich bieten. Z.B wenn ich auch nur eine einzige Quest sehe mit erledige 20 Wölfe etc. kommt mir schon das Kotzen. Ansonsten ist es alles nur eine Masche mit schlechtem Questdesign.

  3. Balla-Balla hat geschrieben: 22.02.2019 11:35
    Spoiler
    Show
    Der MT Schelte von 4P kann ich mich anschließen, wenn ich auch nicht so enthusiastisch dabei einen roten Kopf bekomme. Der Spielemarkt ist in den letzten 20 Jahren nun mal von einer Nische voller kreativer Freaks zu einem Milliardenmarkt gewachsen, der gnadenlos durchkapitalisiert ist. Einerseits beschert uns das Spiele für wenig Geld in nie dagewesener Qualität, woran tausende Programmierer und Grafiker der Extraklasse über Jahre arbeiten, andererseits stehen Produzenten dahinter, die die Masse mit online bullshit zuballern, der wöchentlich Millionen generiert. Bethesda und Rockstar sind dabei die besten Beispiele und auch bei ubi geht´s in erster Linie wohl immer mehr nur ums Geld.
    Daher frage ich mich ob ich der Einzige bin, der es überhaupt mehr als fragwürdig findet, dass man hier eine alte map vorgesetzt bekommt, etwas an den Farben gedreht und schlicht mit neuen Quests versorgt. Im Test und hier wurde das nicht einmal kritisiert. Für mich ist das ein DLC, ein Addon und definitiv kein neues Spiel. Dafür 40 Euro zu veranschlagen ist imho eine Frechheit und diese werde ich mit Sicherheit nicht ausgeben. Die MTs passen dazu wie Arsch auf Eimer. Das ganze Ding ist eine einzige Verwertung von altem Kram, wo man mit Minimalanstrengung so viel Geld wie möglich herauspressen will. Ein neues Spiel sieht definitiv anders aus.
    Meine Meinung zu der Reihe ist nicht mehrheitstauglich, ok. Ich fand tatsächlich den zweiten Teil bisher am besten, Story, Immersion, Grafik und Sound hatten mich damals geplättet, ein geiler shooter zudem.
    Die weiteren Teile waren spaßig, nice2play, ein shooter fun-Park, was Nettes für zwischendurch, ubi-mäßig vollgeballert mit endloser Beschäftigungstherapie, jedoch gerade deshalb niemals an FC2 herankommend und immer mehr auf größt möglichstes Publikum ausgerichtet. Aber gut. Gibt schlimmeres.
    New dawn habe ich nicht gezockt, daher ist es natürlich schwer dazu endgültig Stellung zu...

  4. Flizzy666 hat geschrieben: 22.02.2019 13:21 Habs durchgespielt:
    Das kaufen von Fähigkeitspunkten ist nicht notwendig, schon alleine für das Befreien einer Geisel aus nem Auto bringt 1 Punkt, und die spawnen schon relativ häufig. Die Hardcore Nerds können dann später überflüssige Punkte ins Grinden der Items/Perks stecken.
    Kauf von Ressourcen ist genau so unnötig, durch die Expeditionen/Festungen bekommt man auch mehr als genug.
    Ich kann nicht verstehen das diese optionalen und dazu auch noch völlig nutzlosen In-game Bundles die Wertung verschlechtern.
    Ja, aktuell ist es nicht notwendig aber das wird sich irgendwann ändern.
    Es wird immer weiter versucht, wie weit man gehen kann und mit der Zeit werden die Konsumenten für sowas desensibilisiert.
    Was heute nicht nötig ist, wird irgendwann in der Zukunft doch nötig sein. EA hat es oft genug versucht und alle großen Publisher werden es immer wieder aufs Neue versuchen bis auch der letzte Kunde glaubt, dass man Spiele ohne MTA's nicht mehr finanzieren kann.
    Flizzy666 hat geschrieben: 22.02.2019 13:21 Bisschen kurz gehalten ist es, und weit weg von einem Meilenstein, aber ansonsten wird man als FC Fan nicht enttäuscht. :mrgreen:
    Lasst euch von diesen Nerds hier nichts erzählen <3
    Immer diese "pöhsen hatoR"

  5. Bisschen kurz gehalten ist es, und weit weg von einem Meilenstein, aber ansonsten wird man als FC Fan nicht enttäuscht. :mrgreen:
    Etwas kurz und weit weg von einem Meilenstein? Dann passt die Wertung wohl ziemlich genau.
    "Fan" Bonus sollte es schon mal grundsätzlich nicht geben.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1