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Far Cry New Dawn (Shooter) – Hope County nach der Apokalypse

Far Cry New Dawn setzt 17 Jahre nach den Geschehnissen um die Seed-Sippe ein und stellt sich mit seiner farbenfrohen Postapokalypse in Konkurrenz zu Rage 2, Mad Max oder Fallout 76. Wir haben uns für den Test gegen die Zwillinge Mickey und Lou gestellt, die Hope County mit ihrer Gang in einem gnadenlosen Würgegriff haben.

© Ubisoft / Ubisoft

Neues Terrain

Mit New Dawn geht Ubisoft tatsächlich neue Wege in der Reihe. Erstmals setzt man einen anderen Far-Cry-Teil fort, anstatt ein frisches Szenario zu entwickeln. Sprich: Man wird zurück nach Hope County eingeladen, dort allerdings mit einer deutlich veränderten Ausgangssituation konfrontiert. Wir erinnern uns (Achtung: Spoiler für alle, die Teil 5 nicht gespielt haben!): Der Sektenprediger Joseph Seed ließ Hope County unter einem Atombomben-Teppich verschwinden, den nur wenige in ihren unterirdischen Bunkern oder Kellern überlebten. 17 Jahre später hat sich das Land wieder einigermaßen erholt und zeigt sich als Mischung aus verbrannter Erde und einer farbenfrohen Natur, die ohne menschliche Einflüsse im wahrsten Sinne des Wortes aufblüht – auch wenn die Strahlung bei der Fauna nachhaltigen Schaden hinterlassen hat. Die Überlebenden haben nach ihrer Rückkehr an die Oberfläche begonnen, sich in behelfsmäßigen Siedlungen mit der neuen Situation anzufreunden. Doch nicht alle sind auf Frieden aus. Unter der Leitung der Zwillinge Mickey und Lou sorgen vor allem die Highwayman für Probleme, denen ähnlich der Antagonisten im zweiten Mad-Max-Film mit Mel Gibson nur das eigene Überleben und die Versorgung mit Ethanol als Energiequelle wichtig ist.

In der Rolle des namenlosen Captain (aka “Cap”, quasi die Leibwache des “Aufbauhelfers”

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Die Postapokalypse, die Ubisoft in New Dawn zeichnet, unterscheidet sich deutlich von den düsteren Einöden der Welten von Metro oder Fallout. © 4P/Screenshot

Thomas Rush) muss man den gnadenlosen Zwillingen Einhalt gebieten, während man gleichzeitig in Hope County nach dem Rechten sieht, den Einfluss der Highwayman vermindert, sein Heimatlager “Prosperity” ausbaut und so ganz nebenbei den übrigen Geheimnissen der Seed-Sekte auf die Spur kommt. Zwar ist es problemlos möglich, Far Cry New Dawn komplett ohne Vorkenntnisse zu spielen. Doch Hope-County-Veteranen haben natürlich einige Vorteile, vor allem in erzählerischer Hinsicht. Man begegnet neben zahlreichen neuen Figuren auch diversen Charakteren, die schon im Vorgänger eine wichtige Rolle gespielt haben und man findet sich an Orten wieder, die einen mit Déjà-vus zuschütten. Dass dabei erzählerisch nicht immer alles passt und für mein Empfinden die verstrahlte Oberfläche nach bereits 17 Jahren wieder zu früh bewohnbar ist oder man auch ohne Gefahr länger Tauchgänge einlegen kann, nehme ich dabei in Kauf. Denn letztlich gefällt mir der vollkommen überzogene Ansatz in New Dawn mit seiner Selbstironie deutlich besser als die sich zumeist viel zu ernst nehmenden Geschichten der Hauptserie. Im Detail könnte man zwar noch einige Figuren deutlich differenzierter zeichnen und vor allem auch den Hauptcharakter interessanter gestalten, doch die immer wieder eingestreuten Szenen reichen aus, um die Motivation erneut zu entfachen.

Guter Arcade-Shooter

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Die Stärken von Far Cry liegen seit jeher im Shooter. In Hope County ist das Treffer-Feedback zwar verbesserungsfähig, doch als Arcade-Ballerei macht die Action eine Menge Spaß. © 4P/Screenshot

Denn Far Cry war immer dann am stärksten, wenn es sich auf seine Kernkompetenz als Shooter mit mindestens guter, meist sogar sehr guter Schussmechanik vor einem Arcade-Hintergrund konzentriert hat. Das war zuletzt bei den ausgelagerten Mini-Kampagnen aus Far Cry 5 der Fall und wurde von Ubisoft vor allem bei Far Cry 3 Blood Dragon zelebriert. An dessen überkandidelte Designentscheidungen reicht New Dawn zwar nicht heran, doch in vielerlei Hinsicht ist das postapokalyptische Ballern für mich der stimmungsvollste Serienableger seit langem. Zwar hat man auch hier immer noch massive Probleme mit der Gegner-KI, die sich zu häufig zu unaufmerksam zeigt und dadurch bei Schleichangriffen übermäßig verwundbar ist oder bei der Jagd auf einen gerne mal die Orientierung verliert. Auch die Kameraden wissen manchmal nicht so genau, was sie als Nächstes machen sollen – erstaunlicherweise vor allem in Situationen, in denen sie nicht mit Gegnern, sondern ihrer Umgebung konfrontiert sind, wie Situationen, in denen sie partout nicht den direkten Weg zur Tür eines Fahrzeugs finden. Doch in dieser kunterbunten Welt, die in krassem Gegensatz zu den zumeist braungrauen Schauplätzen von Mad Max oder Fallout 4 steht, habe ich weitaus weniger Probleme damit als noch im Vorgänger oder anderen aktuellen Shootern, die ein “ernstes” Thema beinhalten. Denn wie sich Far Cry New Dawn präsentiert, liegt es näher an Borderlands als an Metro, näher an Shadow Warrior als an BioShock.


  1. Ich kann deine Haltung an sich gut verstehen, keine Frage. Denke es würde jedem Spieler sauer aufstoßen, wenn er ein Spiel nur deswegen grindmäßig spielen müsste, wenn es andernfalls nicht gescheit zu bewältigen wäre. Ich persönlich bin deshalb ein „Feind“ von Free2play-Spielen egal welcher Art. Was dem ein oder anderen Spiel gegenüber sicher auch unfair ist, weil es dennoch viel Spaß und reihenweise entsprechende Inhalte bietet. Aber auf dein aktuelles Beispiel (FC: New Dawn) bezogen frage ich mich schon, auf was genau deine Kritik abzielt. Natürlich ist das Game ein No-Brainer, ein OW-Shooter wie unendlich viele andere davor auch. Ein recht kurzer noch dazu. Kann man mögen, muss man aber ganz sicher auch nicht. Diesbezüglich geht es dann aber auch eher um die Qualität des Spiels an sich. Für mich persönlich wären FC: New Dawn (und jedes FC bisher) auch eher so im Bereich 70-80%. Machen Bock, wissen was sie sein wollen (dazu gehört halt auch Geld verdienen für den Publisher), sind entspannende Unterhaltung für den Feierabend und bleiben eben auch nicht im Gedächtnis. Und wenn man sie abwertet, weil sie (einmalig, wenn überhaupt) auf den Ingame-Shop hinweisen , dann ist das auch völlig ok finde ich. Sollte dann aber auch konsequent und bei jedem Spiel der Fall sein imho.

  2. Flizzy666 hat geschrieben: 22.02.2019 13:21 Habs durchgespielt:
    Das kaufen von Fähigkeitspunkten ist nicht notwendig, schon alleine für das Befreien einer Geisel aus nem Auto bringt 1 Punkt, und die spawnen schon relativ häufig. Die Hardcore Nerds können dann später überflüssige Punkte ins Grinden der Items/Perks stecken.
    Kauf von Ressourcen ist genau so unnötig, durch die Expeditionen/Festungen bekommt man auch mehr als genug.
    Ich kann nicht verstehen das diese optionalen und dazu auch noch völlig nutzlosen In-game Bundles die Wertung verschlechtern.
    Bisschen kurz gehalten ist es, und weit weg von einem Meilenstein, aber ansonsten wird man als FC Fan nicht enttäuscht. :mrgreen:
    Lasst euch von diesen Nerds hier nichts erzählen <3
    Frage mich lediglich wie man FC fan sein kann. Die Serie hatte immer sehr viel Potential, schafft es aber immer durch zu viel Bullshit mich immer wieder aus der Immersion zu reissen. Warum das negativ ist? Naja die bloße Existenz eines solchen Systems ist schon fragwürdig und am Ende fragt man sich eben immer, ob die Entwickler ihr LvL system extra strecken, um Spieler dazu zu bewegen Bundles zu kaufen. Macht das Grinden überhaupt Spaß, unabhängig davon wie viele Gelegenheiten sich bieten. Z.B wenn ich auch nur eine einzige Quest sehe mit erledige 20 Wölfe etc. kommt mir schon das Kotzen. Ansonsten ist es alles nur eine Masche mit schlechtem Questdesign.

  3. Balla-Balla hat geschrieben: 22.02.2019 11:35
    Spoiler
    Show
    Der MT Schelte von 4P kann ich mich anschließen, wenn ich auch nicht so enthusiastisch dabei einen roten Kopf bekomme. Der Spielemarkt ist in den letzten 20 Jahren nun mal von einer Nische voller kreativer Freaks zu einem Milliardenmarkt gewachsen, der gnadenlos durchkapitalisiert ist. Einerseits beschert uns das Spiele für wenig Geld in nie dagewesener Qualität, woran tausende Programmierer und Grafiker der Extraklasse über Jahre arbeiten, andererseits stehen Produzenten dahinter, die die Masse mit online bullshit zuballern, der wöchentlich Millionen generiert. Bethesda und Rockstar sind dabei die besten Beispiele und auch bei ubi geht´s in erster Linie wohl immer mehr nur ums Geld.
    Daher frage ich mich ob ich der Einzige bin, der es überhaupt mehr als fragwürdig findet, dass man hier eine alte map vorgesetzt bekommt, etwas an den Farben gedreht und schlicht mit neuen Quests versorgt. Im Test und hier wurde das nicht einmal kritisiert. Für mich ist das ein DLC, ein Addon und definitiv kein neues Spiel. Dafür 40 Euro zu veranschlagen ist imho eine Frechheit und diese werde ich mit Sicherheit nicht ausgeben. Die MTs passen dazu wie Arsch auf Eimer. Das ganze Ding ist eine einzige Verwertung von altem Kram, wo man mit Minimalanstrengung so viel Geld wie möglich herauspressen will. Ein neues Spiel sieht definitiv anders aus.
    Meine Meinung zu der Reihe ist nicht mehrheitstauglich, ok. Ich fand tatsächlich den zweiten Teil bisher am besten, Story, Immersion, Grafik und Sound hatten mich damals geplättet, ein geiler shooter zudem.
    Die weiteren Teile waren spaßig, nice2play, ein shooter fun-Park, was Nettes für zwischendurch, ubi-mäßig vollgeballert mit endloser Beschäftigungstherapie, jedoch gerade deshalb niemals an FC2 herankommend und immer mehr auf größt möglichstes Publikum ausgerichtet. Aber gut. Gibt schlimmeres.
    New dawn habe ich nicht gezockt, daher ist es natürlich schwer dazu endgültig Stellung zu...

  4. Flizzy666 hat geschrieben: 22.02.2019 13:21 Habs durchgespielt:
    Das kaufen von Fähigkeitspunkten ist nicht notwendig, schon alleine für das Befreien einer Geisel aus nem Auto bringt 1 Punkt, und die spawnen schon relativ häufig. Die Hardcore Nerds können dann später überflüssige Punkte ins Grinden der Items/Perks stecken.
    Kauf von Ressourcen ist genau so unnötig, durch die Expeditionen/Festungen bekommt man auch mehr als genug.
    Ich kann nicht verstehen das diese optionalen und dazu auch noch völlig nutzlosen In-game Bundles die Wertung verschlechtern.
    Ja, aktuell ist es nicht notwendig aber das wird sich irgendwann ändern.
    Es wird immer weiter versucht, wie weit man gehen kann und mit der Zeit werden die Konsumenten für sowas desensibilisiert.
    Was heute nicht nötig ist, wird irgendwann in der Zukunft doch nötig sein. EA hat es oft genug versucht und alle großen Publisher werden es immer wieder aufs Neue versuchen bis auch der letzte Kunde glaubt, dass man Spiele ohne MTA's nicht mehr finanzieren kann.
    Flizzy666 hat geschrieben: 22.02.2019 13:21 Bisschen kurz gehalten ist es, und weit weg von einem Meilenstein, aber ansonsten wird man als FC Fan nicht enttäuscht. :mrgreen:
    Lasst euch von diesen Nerds hier nichts erzählen <3
    Immer diese "pöhsen hatoR"

  5. Bisschen kurz gehalten ist es, und weit weg von einem Meilenstein, aber ansonsten wird man als FC Fan nicht enttäuscht. :mrgreen:
    Etwas kurz und weit weg von einem Meilenstein? Dann passt die Wertung wohl ziemlich genau.
    "Fan" Bonus sollte es schon mal grundsätzlich nicht geben.

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