Eine gescheite Story sucht man leider vergebens, denn mehr als, dass ein Krieg im Märchenland ausgebrochen ist und ihr an die Front müsst, erfahrt ihr nicht. Wahlweise spielbar sind Menschen und Orks, die natürlich gegeneinander kämpfen. Die
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Spannung ist in den vielen Zwischensequenzen in 3D-Spielgrafik eher die Ausnahme, die Regel eher das Einerlei des Krieges. |
Elfen werden später freigeschaltet. Allerdings ist es zunächst so, dass die Orks erst einmal ihre Nachbarn die Goblins „überreden“ müssen, an ihrer Seite zu kämpfen. Auch die Menschen bilden keinen einheitlichen Block, sondern kloppen munter aufeinander ein. Auf diese Weise sind die rundenbasierten Schlachten zumindest abwechslungsreich, da ihr immer wieder gegen neue Feinde antretet.
Einmal mehr ist es schade, dass ein derartiges Spiel mit Fantasyhintergrund nur eine so dürftige Geschichte verpasst bekommt. Denn die Story kann bekanntlich das Salz in einer Einheitssuppe sein, welches manch ein fades Taktikspiel noch in ein echtes Erlebnis zu verwandeln vermag. Derartige zusätzliche Auflockerung fällt hier leider flach, weshalb sich die Kämpfe sich auch bisweilen ziehen wie zäher Ork-Kautabak. Zum Glück identifiziert ihr euch trotzdem mit eurer Truppe. Nicht zuletzt wegen der wenig interessanten Videos in Spielgrafik drängt sich der Eindruck auf, dass es sich lediglich um lieblos aneinander gereihte Missionen handelt.
Hexfeld-Kämpfe
Es ist daher fast ein kleines Wunder, dass das billig gemachte Strategieepos doch noch Spaß entfaltet. Das verdankt es den rundenbasierten Kämpfen, die in den drei Kampagnen immer anspruchsvoller werden. Meist geht es darum, eine Reihe von Festungen, Dörfer bzw. Lager einzunehmen oder einen Anführer zu besiegen; es gibt aber auch Nebenziele. Das ist gar nicht einfach, da sich der Feind meist hinter einer dicken Mauer verschanzt hat. Ihr müsst die Front erst aufweichen, um eine Stadt einzunehmen, denn Bogenschützen oder Katapulte schützen sie oft von hinten. Auch sonst spielt das Gelände eine gewisse Rolle, da es Spezialisten für Ödland, Wald und Sumpf gibt. Eroberte Ortschaften bringen euch Geld ein, aber nur einmal.
Die Kämpfe laufen einzeln Einheit gegen Einheit ab, ihr könnt also nicht Teile der Armee kombiniert angreifen lassen. Etwas umständlich müsst ihr ein Ziel schon mehrmals mit verschiedenen Einheiten angreifen, um einen Rückzug des Feinds auszulösen. Vor dem Angriff wird euch angezeigt, wie die Chancen stehen und wie viele Verluste zu erwarten sind. Zuerst feuern die Bogenschützen, dann ist das Fußvolk dran. Magie kommt nur selten zum Einsatz. Danach stürmen die Ritter los, die mit ihren Lanzen und Rössern alles niedertrampeln. Die Recken greifen schon mal ohne Befehl an wie auch die Ork-Berserker. Vielleicht dreht die verteidigende Einheit auch durch und läuft davon, was sie zur leichten Beute macht.
Fieslinge greifen an
Für den Sturmangriff stehen leichte und schwere Infanterie, Schützen, Reiter und Katapulte zur Verfügung, die ein wenig modifiziert jedem Volk dienen. Sogar fliegende Truppen wie Adler oder einfache Zeppeline steigen in die Lüfte, um auf den
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Ihr könnt jederzeit allerhand Einheiten ausheben, vorausgesetzt ihr habt genug Gold und die Einheitenbegrenzung spielt mit. |
Gegner herabzustoßen. Größere Unterschiede gibt es nicht, da sich auch die Orks an die Truppenbegrenzung halten und keine Massen ins Gefecht schicken. Der Erfahrungsaufstieg macht besonders süchtig, da ihr die Einheiten auch jederzeit aufrüsten, neue ausheben und auch in die nächste Schlacht mitnehmen dürft. Die Zahl der Einheiten ist begrenzt, steigt aber mit jeder Schlacht. Die besonderen wie Helden, Riesen oder Hexer sind davon nicht umfasst, sofern ihr sie durch gelöste Nebenquests bekommt, denn dann gilt die Begrenzung nicht.
Optisch stellen die über 60 Einheiten eine bunte Mischung dar, die an Fantasywelten wie Warhammer oder WarCraft erinnert. Die Menschen weniger aber insbesondere die Orks sehen schon sehr comichaft aus, was sicher nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Da gibt es geifernde Goblinreiter, Orks in lächerlichen Faschingskostümen und riesenhafte Trolle. Der Chef hat fast noch mehr Dornen auf den Schultern als Fangzähne in seinem Mund. Die deutschen Stimmen liefern ebenfalls eher ein Zerrbild der Bösen ab, denn das erinnert doch eher ans Kasperletheater, etwa wenn die fiese Hexe kommt. Mensch und Elf kommen da besser weg, weil sie normale Stimmen haben.