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Fantasia: Music Evolved (Musik & Party) – Der Spieler als freier Dirigent

Dass sich die Rhythmus-Spezialisten von Harmonix (RockBand, Dance Central) für ihr neues Projekt nicht allzu weit von ihren Wurzeln entfernen, ist keine Überraschung. Dass sie sich an eine Filmumsetzung wagen, dagegen schon. Und noch mehr, dass es sich mit Fantasia um einen der kontroversen Filme aus der Disney-Bibliothek handelt. Kann das nur für Kinect-Systeme erhältliche Fantasia: Music Evolved dem Musik-Genre neue Facetten hinzufügen?

© Harmonix / Disney Interactive

Fazit

Als angekündigt wurde, dass Harmonix ein Spiel zu Disney’s Fantasia macht, dachte ich „Au Weia!“ Vielleicht würde sich Harmonix hier ähnlich übernehmen wie Walt Disney mit dem Film selbst – obwohl der Kinostreifen aus dem Jahr 1940 (und seiner Zeit damals hoffnunglos voraus) rückblickend das Paradebeispiel für das Zusammenspiel aus Musik und Bild darstellt. Doch nach den ersten Präsentationen wuchs die Vorfreude. Und jetzt, mit dem finalen Spiel, kann ich Harmonix nur gratulieren. Einerseits bleibt man dem Ansatz des Zeichentrickpioniers treu, Musik im Allgemeinen und Klassik im Speziellen einer neuen, möglichst breiten Zielgruppe anzubieten. Andererseits jedoch nutzt man die gegenwärtige Technik, um den Spieler so weit wie möglich interaktiv einzubinden. Man kann die fantasievoll  gestalteten Abschnitte akustisch beeinflussen – auch wenn das Erschaffene leider nicht abgespeichert wird und damit Nachhaltigkeit verliert. Und bei den beinahe 35 Songs kann man über die sorgsam integrierten und bis auf wenige Ausnahmen harmonisch überleitenden Remix-Optionen und Sample-Kompositionen ein sehr individuelles Klangbild zeichnen. Harmonix hat mit Fantasia Music Evolved auf mehreren Ebenen Erfolg: Es funktioniert als Spiel – auch dank der bis auf ganz seltene Aussetzer hervorragende Bewegungserkennung der Kinect-Steuerung. Es funktioniert als Filmumsetzung, die in wesentlichen Punkten bei Artdesign und Kernmechaniken das Zelluloidwerk modernisiert widerspiegelt. Und es funktioniert als audiovisuelles Gesamtkunstwerk, bei dem der Spieler als Dirigent alle Fäden in der Hand hält und mehr Freiheit genießt als in jedem anderen Rhythmusspiel.

Wertung

360
360

Inhaltsgleiches Rhythmus-Spektakel, das allerdings im Vergleich zum großen Bruder kleine technische Schwächen offenbart.

One
One

Fantasievolle Klangwelten, eine charmante Kampagne, sehr gute Kinect-Erkennung und der Spieler als live mischender Dirigent mittendrin. Harmonix hat ein kleines Rhythmus-Kunstwerk geschaffen.

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