Die Steuerung ist auf dem Tablet weitgehend so intuitiv, dass man alles bequem per Fingertipper oder Drag&Drop erledigen kann, indem man seine Bewohner wie ein Gott hin und her bewegt, während sie in der Luft zappeln. Sehr schön dabei: Ist ein Raum voll, wird automatisch der am wenigsten Qualifizierte für den Neuling Platz machen und hinaus joggen – das erspart lästiges Mikromanagement.
Allerdings kann die Auswahl der klitzekleinen Figuren ganz schön fummelig sein, wenn sich sechs davon irgendwo tummeln oder es zum Kampf gegen Raider kommt. Dann tippt man schon mal mehrmals ohne den Richtigen zu
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erwischen. Und das Ganze potenziert sich auf dem kleinen Bildschirm eines Smartphones so sehr, dass es regelrecht frustrieren kann. Zwar gibt es eine alternative Zuweisung über eine Personenliste, aber da muss man erstmal suchen und anweisen, was viel Zeit kostet. Hinzu kommen sehr ärgerliche Macken, die schon mal zum Neustart der App zwingen, sowohl auf dem Tablet als auch Smartphone, weil sich manche Bewohner plötzlich gar nicht mehr von A nach B ziehen lassen – dafür bewegt sich dann nur der Bildschirm, arghs!
Charmantes Artdesign und Feedback
Die Sogwirkung entsteht nicht nur aufgrund der stetigen Expansion, sondern auch aufgrund des charmanten Artdesigns, das viele Reminiszenzen an das Falloutuniversum birgt. Vor allem das liebevolle Interieur trägt dazu bei, dass man sich einzelne Räume immer wieder gerne im Zoom per Doppeltipper anschaut – da stehen Pokertische oder Waffenregale, Kreidetafeln oder Pflanzen. Nach einem Upgrade verwandelt sich ein Raum dann in eine edlere Variante und hinzu kommen hübsche Lichteffekte an aktiven Fahrstühlen oder rotierenden Maschinen.
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Bethesda nutzt nicht nur die komplette Fallout-Sprache vom Vault über Pip-Boy bis zum Raider oder Radaway, sondern lässt witzige designte Bewohner inklusive leicht gebeugte Schwangere oder neugierige Kinder durch die Flure wandern und Kommentare abgeben, die je nach Zufriedenheit eher verärgert oder glücklich ausfallen. So kann man auch erkennen, ob man jemanden an den optimalen Arbeitsplatz verfrachtet hat. Dabei sollte man auf seine sieben Fähigkeiten achten, die natürlich auf dem S.P.E.C.I.A.L.-System des Rollenspielvorbildes beruhen.
Beim Job auf S.P.E.C.I.A.L. achten
Aber auch hier muss man sich keinen Kopf machen, denn jeder Raum ist quasi einem Buchstaben zugeordnet: Leute, die am Generator arbeiten, sollten vor allem gute Werte in „S“ also Stärke besitzen; wer im Diner jobbt, sollte in „A“ also Agility (Beweglichkeit) auffallen. Diese Werte steigen nicht automatisch mit dem Level eines Bewohners, sondern können langwierig in den sieben verfügbaren Trainingsräumen oder sofort per Kleidung gesteigert werden.
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Wer den Stufenanstieg der Bewohner beschleunigen will, kann den so genannten „Tempomodus“ in Räumen aktivieren, der kurzfristig mehr Ernte und XP bringt. Aber falls er misslingt, drohen Unfälle.
All das erledigt man recht routiniert nach der fiebrigen Stillphase der ersten Stunden kann dann schon mal das lange Dösen folgen, weil einfach zu wenig Gefährliches passiert und zu wenig Interaktion möglich ist. Man hat fast das Gefühl, als würde der Vault mit etwas Babysitting von selbst wachsen. Vor allem wenn man seinen Atombunker schon in sechs, sieben Etagen mit an die 80 Bewohnern und fast allen Gebäuden ausgebaut hat, sinkt die Motivation merklich, zumal es nur Produktion, aber keinerlei Forschung gibt – man kann also keine Technik, Ausrüstung oder Waffen entwickeln lassen.