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Fallout 4 VR (Rollenspiel) – VR-Postapokalypse

Das Jahr begann mit einem VR-Paukenschlag, als Capcom mit Resident Evil 7 den Horror hinter Sonys VR-Brille zerrte. Und wenn es nach Bethesda geht, soll 2017 auch mit einem VR-Highlight enden. Denn nachdem man bereits mit Skyrim und Doom spannende sowie unterhaltsame Abstecher in die virtuelle Realität unternommen hat, darf man jetzt mit der Vive-Hardware auch das Ödland von Fallout 4 VR durchstreifen. Ob die Umsetzung gelungen ist, verraten wir im Test.

© Bethesda / Bethesda

Fazit

Nach Bethesdas gelungenem VR-Abstecher nach Himmelsrand auf PlayStations Virtual-Reality-Hardware (85%, Gold-Award) war ich sehr gespannt, wie sich die Reise ins postapokalyptische Ödland von Fallout 4 präsentieren würde. Doch das Ergebnis kann mich unter dem Strich nicht so überzeugen wie Skyrim VR oder gar das zwei Jahre alte Original, in das ich weit über 100 Stunden investiert habe. Das beginnt bei inhaltlichen Mankos, denn im Vergleich zu Skyrim VR wurden die zahlreichen Add-Ons hier nicht integriert. Es geht weiter bei Steuerungsproblemen: Zwar gibt es haufenweise Optionen von Teleport bis flüssiger Bewegung, die einen bar jeglicher Bewegungskrankheit das riesige Spielgebiet erforschen lassen. Doch eine Pad-Alternative (wie bei Skyrim VR) fehlt, während die Vive-Touchpads sich immer wieder zu schwammig für diese Art der Benutzerführung zeigen. Denn zu häufig wurden einfach die Nicht-VR-Systeme nur minimal angepasst und nicht auf VR-Bedürfnisse bzw. intuitive Bewegungen abgestimmt. Doch auch wenn man sich u.a. auch durch die fehlenden Hände eher wie ein hüllenloser Geist als ein Badass-Held fühlt, ist Fallout 4 eine gelungene und auch für Spieler des Originals nach wie vor durchweg unterhaltsame Ergänzung der VR-Bibliothek. Die grundsätzliche Sogkraft, die sich aus dem Zusammenspiel von Missionen, Gesprächen und Entdeckungen in der visuell zwar Hardwareforderungen stellenden, aber sehenswerten sowie immersiven Welt ergibt, ist immer noch vorhanden. Und beim Basisbau sowie vor allem dem taktischen V.A.T.S.-Kampfsystem spielt das Vive-Roomscaling mit akkurater Bewegungserkennung bzw. -Umsetzung seine ganzen Stärken aus. Angesichts der vorhandenen Qualität ist es allerdings schade, dass Bethesda hier nicht das ganze Potenzial ausschöpfen konnte, das sich durch die VR-Umsetzung anbot.

Wertung

HTCV
HTCV

Die Immersion der offenen postapokalyptischen Welt, bei der leider die Add-Ons fehlen, ist gelungen. Aber die inhaltliche Qualität wird in zu vielen Bereichen durch Steuerungsmankos ausgebremst.

VR
VR

Die Immersion der offenen postapokalyptischen Welt, bei der im Vergleich zu Skyrim VR die Add-Ons fehlen, ist gelungen, während die ausgezeichnete inhaltliche Qualität in zu vielen Bereichen durch Steuerungsmankos ausgebremst wird.