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Fallen Legion (Rollenspiel) – Fantasy-Feldzug aus zwei Blickwinkeln

Für die PC-Premiere von Fallen Legion haben YummyYummyTummy und Mintsphere die beiden PlayStation-Episoden Sins of an Empire (PS4) und Flames of Rebellion (Vita) zu einem praktischen Doppelpack geschnürt. Was das somit aus zwei Perspektiven spielbare 2D-Action-Rollenspiel darüber hinaus zu bieten hat, verrät der Test.

© YummyYummyTummy / Mintsphere (PC) / YummyYummyTummy / NIS America (Switch)

Generell ist jedem Gefährten eine Aktionstaste zugeordnet, die ihn auf Tastendruck einen individuellen Angriff starten lässt, so lange mindestens einer von maximal drei automatisch regenerierenden Aktionspunkten vorhanden ist. Die Angriffe werden in eine Art Komboleiste eingereiht, die an bestimmten Stellen besonders verheerende Abschlussangriffe oder andere Besonderheiten zulässt, die von der angelegten Ausrüstung oder unterwegs getroffenen Entscheidungen abhängen. Letztere können einem manchmal auch spezielle, aber nur einmalig verwendbare Relikte bescheren.

Eine Frage des Timings

Cecille und Laendur können auf Knopfdruck hingegen bis zu drei verfügbare Zauber wirken, sobald diese vollständig aufgeladen sind. Zudem können die Positionen der Gefährten gewechselt werden,

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Zwischen den Kämpfen müssen immer wieder Entscheidungen getroffen werden. © 4P/Screenshot

um angeschlagene Gruppenmitglieder in den hinteren Reihen vorübergehend mehr Schutz zu bieten, und Gegenangriffe durch Blocks abgeschwächt werden. Wer genau im richtigen Moment blockt, kann Gegner sogar kurzzeitig ins Taumeln bringen oder Fernangriffe reflektieren. Durch geschicktes Nachlegen oder Wechseln der Charaktere können zudem individuelle Verkettungseffekte erzielt und von deren Folgen profitiert werden.

Speziell bei Bosskämpfen kann auch die Verteidigung vorübergehend durchbrochen und ungeachtet der verfügbaren Aktionspunkte eine Angriffsstafette nach der anderen vom Stapel gelassen werden. Neben schnellen Reaktionen und geschicktem Timing hängt der Erfolg aber auch von taktischen Entscheidungen ab. Und das nicht nur bei der Gefährten-, Ausrüstungs- und Fertigkeitenwahl, sondern auch beim Wechsel zwischen Offensive und Defensive oder dem Treffen von Entscheidungen, vor die man zwischen den Kämpfen immer wieder gestellt wird.

Die Qual der Wahl


Wenn zum Beispiel gefragt wird, ob man mögliche Unruheherde untersuchen, ignorieren, eindämmen oder gar unterstützen will, gilt es sowohl die direkt ersichtlichen Vorteile wie den Erhalt vorübergehende Stärkungen oder seltener Relikte als auch die damit verbundenen Folgen wie Ressourcenknappheit oder Moralverlust zu berücksichtigen.

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Das Navigieren der weder zoom-, noch verschiebbaren Weltkarte lässt zu wünschen übrig. © 4P/Screenshot

Die Steuerung ist vor allem per Controller sehr handlich, die Übersicht aufgrund sich gegenseitig verdeckender Figuren und Effekte jedoch nicht immer optimal. Während die Charaktere zum Teil ganz ansehnlich sind, wirken die parallax scrollenden Kulissen hingegen recht trostlos.

Auch die Inszenierung kocht eher auf Sparflamme. Eine deutsche Lokalisierung sucht man vergebens. Zudem stören unsaubere Zeilenumbrüche den Lesefluss, während die wenigen englischen Sprecher teils klingen, als hätten sie bei den Aufnahmen eine störende Zahnspange getragen. Zudem ist das Navigieren der Karte unnötig umständlich, die Spielerklärungen mitunter unpassend und die wiederholungsanfällige Beuteverteilung zumindest fragwürdig.