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Fairy Tail (Rollenspiel) – Anime-Adaption feiert Premiere

Mit Fairy Tail veröffentlichen Atelier-Macher Gust und Koei Tecmo die erste Heimkonsolenadaption von Hiro Mashimas gleichnamiger Manga-Reihe in westlichen Gefilden. Was das Anime-Rollenspiel auf PlayStation 4, Nintendo Switch und PC zu bieten hat, klärt der Test.

© Gust / Koei Tecmo / Koch Media

Mühsames Comeback

Die unter der Aufsicht von Originalautor Hiro Mashima adaptierte Story beginnt mit dem S-Klasse-Examen (Tenrou Island Arc) und damit vergleichsweise spät. Zu den Ereignisse davor gibt es für Nicht-Kenner der Manga- bzw. Anime-Vorlage lediglich kurze textliche Zusammenfassungen. Nichtsdestotrotz sind Einstiegspunkt und Erzählweise auch für Neueinsteiger gut gewählt, da der Showdown zum Auftakt primär als Tutorial fungiert und man anschließend nach siebenjähriger Abwesenheit in vielerlei Hinsicht ganz von vorn beginnen muss.

Viele Bewohner des Fantasyreichs Fiore können sich anno X791 an Fairy Tail gar nicht mehr erinnern oder machen sich über die jahrelang untätige Magier-Gilde vor den Toren Magnolias sogar lustig. Doch das wollen Natsu, Lucy und Co. so schnell wie möglich ändern. Durch das Erfüllen von Aufträgen soll Geld in die Kassen gespült und das Image Stück für Stück aufpoliert werden – am besten mit einer siegreichen Teilnahme an den großen Magier-Wettkämpfen in Crocus. Gleichzeitig wollen weitere Gildenmitglieder rekrutiert, Freundschaften gepflegt und Herausforderungen bewältigt werden.

Von Auftrag zu Auftrag

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Nach siebenjähriger Abwesenheit muss sich Fairy Tail als Gilde erst wieder hocharbeiten. © 4P/Screenshot
Der bis zum Tartaros Arc reichende Spielverlauf folgt zwar vorgegebenen Storyereignissen, ist aber oft quest- bzw. rangbasiert, was entsprechende Durchhänger bzw. Durststrecken mit sich bringt. So muss man mitunter etwa eine bestimmte Anzahl an Aufträgen erfüllen oder einen gewissen Rang erreicht haben, um die Handlung weiter vorantreiben zu können. Am Schwarzen Brett kann man sehen, welche Quests aktuell angenommen werden können. Viele davon sind generische Jagdaufträge, bei denen man eine vorgegebene Anzahl an Gegnern im Zielgebiet eliminieren muss. Andere erzählen aber auch kleine Geschichten mit entsprechend eingebundenen Aufgaben, Charakteren und Dialogen – manche davon sogar kampflos.

Außerdem kann man unterwegs kleine Bringdienste für Passanten erfüllen oder hin und wieder Zeit mit Kameraden verbringen, um Freundschaften zu festigen und damit einhergehende Kampfboni zu erhalten. Zu Auseinandersetzungen kommt es, wenn es die Handlung es vorsieht oder wenn es in den frei erkundbaren, aber eher kompakten Schauplätzen zu Berührungen mit umherziehenden Gegnern kommt. Geht der Berührung ein Initialangriff voraus, startet man mit einem Geschwindigkeitsvorteil in den anschließenden Kampf.

Zug um Zug

Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, bieten aber leider keine Zugfolgenleiste für taktische Planungen. Stattdessen kann man sich immer nur den als nächstes an die Reihe kommenden Akteur anzeigen lassen. Dafür helfen Wutindiaktoren beim Abstimmen von Schutzmaßnahmen und Gegenangriffen. Ist ein Gruppenmitglied am Zug, kann es einen schwachen Waffenangriff ausführen, sich verteidigen, einen Gegenstand benutzen oder Magie wirken. Letzteres ist in Fairy Tail quasi die primäre Angriffsvariante, da alle Charaktere über magische Fähigkeiten verfügen.

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In den rundenbasierten Kämpfen sind magische Angriffe das A und O. © 4P/Screenshot

Entsprechend kann man nicht nur K. O. gehen, wenn man keine Lebenspunkte mehr hat, sondern auch wenn das Mana aufgebraucht ist. Neben damit verbundenen Energieabwägungen gilt es aber auch elementare Schwächen und Resistenzen zu beachten sowie gegnerische Positionen zu berücksichtigen. Die Angreifer befinden sich nämlich stets auf gerasterten Spielfeldern, auf denen es Angriffsflächen und Gegnerpositionen bestmöglich aufeinander abzustimmen gilt. Manche Angriffe können Ziele sogar verschieben, um sie anschließend mit einer anderen Attacke gesammelt zu treffen.