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F1 2019 (Rennspiel) – Das Beste zum Jubiläum?

Die reale Formel Eins mutiert angesichts der Mercedes-Dominanz immer mehr zur Formel Langeweile. Mehr Spannung verspricht das offizielle Spiel zur FIA-Rennserie: Mit F1 2019 schlägt Codemasters nicht nur das nächste Kapitel auf, sondern feiert auch das zehnjährige Jubiläum der Reihe. Lohnt es sich, das Lenkrad zu ölen und den Champagner kalt zu stellen?

© Codemasters / Codemasters

Aufgepepptes Beleuchtungssystem und defensive KI

Technisch behält man das hohe Niveau der Vorgänger bei und auf den ersten Blick hat sich beim Detailgrad der Schauplätze, den schick modellierten Flitzern und dem überzeugenden Geschwindigkeitsgefühl bei Innenansichten nur wenig getan. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem man erstmals an einem Nachtrennen teilnimmt und das überarbeitete Beleuchtungssystem bewundern darf, in dem die in Flutlicht getauchten Strecken deutlich imposanter abgebildet werden als im Vorgänger. Technische Probleme gab es während des Tests mit einem unserer PCs, an dem das Spiel trotz des aktuellen Patches auf Version 1.03 nach jedem Rennen abstürzte. Generell erwies sich am Rechner die Wahl für DirectX 11 als stabilere Variante gegenüber DirectX 12. Enttäuschend ist außerdem erneut, dass nicht zumindest am PC eine offizielle VR-Unterstützung angeboten wird.

An der KI hat man ebenfalls geschraubt: Die Piloten verteidigen die Kampflinie jetzt deutlich effektiver und erschweren dadurch das Überholen. Gleichzeitig wirken sie in der Rolle als Verfolger nicht mehr ganz so aggressiv und es kommt zu weniger Auffahr-Unfällen oder Kollisionen. Nur am Start kommen hin und wieder Fahrer mit einem Geschwindigkeitsüberschuss von hinten angerauscht und versuchen mit der Brechstange in Lücken zu stoßen, die eigentlich gar nicht vorhanden sind. Abgesehen von solchen Aussetzern kann man sich aber spannende Duelle mit der KI liefern und taktieren, sobald man bei den 110 Schwierigkeitsstufen die richtige für sich entdeckt hat.

Höhepunkte im Bild

Was die Inszenierung angeht, waren die F1-Spiele bereits in den letzten Jahren klasse und mit ihren Einblicken in die Startaufstellung, die Boxen oder aufs Siegerpodest nah dran an den TV-Bildern. Daran ändert sich auch bei der diesjährigen

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Die Nachtrennen sehen dank des überarbeiteten Beleuchtungssystems deutlich besser aus als im Vorgänger. © 4P/Screenshot

Auflage nichts. Schön zudem, dass für die F2-Rennen ein separates Moderatoren-Duo zum Einsatz kommt und die Kombo aus dem mittlerweile nur noch schwer erträglichen RTL-Veteranen Heiko Wasser und Stefan Römer endlich mehr sowie vor allem neue Variationen in petto haben.

Neben kompletten Wiederholungen werden jetzt auch Aufzeichnungen von Höhepunkten der jeweiligen Rennen angeboten und zunächst vorübergehend gespeichert. Eigentlich eine gute Idee, die zuvor z.B. auch schon bei Assetto Corsa Competizione umgesetzt wurde. Zwar vermisst man teilweise schöne Zweikämpfe, bekommt insgesamt aber schöne Zusammenfassungen von den Rennen – sei es gegen die KI oder in Mehrspieler-Duellen.