Schlüpft man in den anderen Spielmodi in die Haut der lizenzierten Vorbilder, geht man die Karriere ausschließlich mit einem eigenen Fahrer an, den man zu Beginn des Spiels in einem Charakter-Editor erstellt. Viele Möglichkeiten hat man dabei leider nicht: Wie zuvor hat man lediglich eine kleine Auswahl an vorgefertigten Gesichtern und Helmen, die man leider nicht weiter anpassen darf. Immerhin kommen im Zuge der Gleichberechtigung und im Gegensatz zur realen Formel Eins auch Frauen als Stammpiloten zum Einsatz.
Ärgerlich und vor allem persönlich enttäuschend ist die lückenhafte Auswahl an Audionamen, mit denen man direkt vom Spiel angesprochen wird. Zwar finden sich eine Reihe männlicher und weiblicher Vornamen, Nachnamen sowie diverse Spitznamen wie „Der Regenmeister“, aber ausgerechnet Michael ist nicht dabei – und das, wo doch zufällig einer der größten Piloten der
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F1-Geschichte auf diesen Namen hört. Stattdessen findet man Vorlagen wie McBride, Murphy, Shah oder Azim. Muss man nicht verstehen…
Stillstand bedeutet Rückschritt
Die Ressourcenpunkte, die man sich sowohl durch das erfolgreiche Absolvieren der Trainingsprogramme als auch gute Leistungen hinter dem Steuer und gewonnene Rivalen-Duelle gegen den Team-Kollegen sowie andere Fahrer verdient, werden in die Weiterentwicklung des Boliden investiert. In F1 2018 warten mehr als 120 Upgrades, mit denen man die Fahreigenschaften und die Leistung seines Rennwagens verbessern kann. Gleichzeitig gilt es, die richtige Balance zwischen Effizienz und Zuverlässigkeit zu finden. Ansonsten kann es schnell passieren, dass hastig produzierte Teile umgehend in den Müll wandern und neu in Auftrag gegeben werden müssen.
Auf der anderen Seite kann einem auch die FIA (Federation Internationale de l’Automobile) höchstpersönlich einen Strich durch die Rechnung machen. Denn der Dachverband des Automobils passt innerhalb der Karriere das Reglement an, was die Entwicklungsabteilung in eine unangenehme Bredouille bringen kann – nämlich dann, wenn bestimmte Upgrades plötzlich nicht mehr regelkonform sind. Entsprechend muss man seine wertvollen Ressourcenpunkte unter Umständen in
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Nachbesserungen investieren, falls man seine bereits teuer entwickelten Teile weiter verwenden möchte. Der Versuch, sich als Schummel-Schumi mit verbotenen Konstruktionen durchzumogeln, ist hier allerdings nicht möglich.
Das Rollenspiel-Problem
Obwohl der Bereich Forschung und Entwicklung extrem motiviert, leidet das System an ähnlichen Problemen wie die in dieser Hinsicht artverwandten Rollenspiele. Erledigt man dort zu viele Nebenaufgaben und sammelt fleißig Erfahrungspunkte sowie Ausrüstung, wird man irgendwann übermächtig und selbst Gegner auf höheren Stufen stellen keine ernst zu nehmende Herausforderung mehr dar, falls sie nicht automatisch mitleveln. Ganz ähnlich verhält es sich hier: Hängt man sich in den Trainingsprogrammen rein und leistet gute Arbeit, stehen einem deutlich mehr Ressourcenpunkte zur Verfügung als Faulenzern. Entsprechend werden selbst die Wagen schwächerer Teams wie etwa Sauber oder Haas durch kontinuierliche Upgrades überraschend schnell konkurrenzfähig und lassen irgendwann selbst die Platzhirsche wie Mercedes oder Ferrari alt aussehen. Genau wie der fleißige Rollenspiel-Held wird auch der erfolgreiche Rennfahrer innerhalb der Karriere zu schnell zu mächtig!