Na also, endlich ist sie im richtigen Zimmer angekommen. Die aktive Kamera flackert und blitzt, also wähle ich eine andere an. Die ruhige aber verstörende Musik unterstützt das mulmige Gefühl, dass mich beim Betreten der Kammer überkommt.
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Dreistigkeit siegt: Lockt Lea immer wieder mit dem Einschalten von Lampen und Geräten an interessante Orte, bis sie schließlich etwas findet. |
Nun gilt es, Lea dazu zu bewegen, die Umgebung näher unter die Lupe zu nehmen. Auch dazu schalte ich die einzelnen Funzeln im Zimmer an. Lea folgt dem Licht und sobald sie etwas Interessantes entdeckt, nimmt sie es an sich. Normalerweise jedenfalls, denn ausgerechnet jetzt weigert sie sich, die auf dem Boden liegende Leiche zu untersuchen. Doch wie so oft in Adventures hilft auch hier Hartnäckigkeit. Ein ums andere mal knipse ich das Licht an und aus. Siehe da: Jetzt lässt sich die Gute doch zu einer Leibesvisitation der Verblichenen überreden. In ihrer Tasche findet sich die Karte mit dem Namen der toten Wissenschaftlerin: Resa Leeglind. Außerdem liegt ein Foto ihrer Tochter Mathilda in der Tasche.
Also gebe ich die Kennung »r.leeglind« und das Passwort »Mathilda« in den Überwachungscomputer ein. Und siehe da: In ihren persönlichen Unterlagen befinden sich nicht nur Mails an andere Crew-Mitglieder, sondern auch der dringend benötigte Code für das Inhalationslabor. Diese Szene ist typisch für das mit Rätseln vollgestopfte Spiel. Ihr sucht im Schiff nach Kennungen und Passwörtern, um danach in den persönlichen Unterlagen herumzustöbern und so auf weitere Passwörter zu stoßen. Ganz nebenbei erfahrt ihr dadurch auch mehr über die geheimnisvolle Substanz und die geheimen Machenschaften, Feindschaften und Affairen zwischen den ehemaligen Crew-Mitgliedern. Und natürlich darüber, was es mit dem hochbegabten menschlichen Versuchskanninchen mit der Nummer 112 auf sich hat. Der Proband hatte kurz vor dem Unglück eine Beziehung mit Lea aufgebaut und erscheint ihr nun ständig in Visionen, die das Spiel mit Renderfilmchen unterbrechen.
Überblick ist alles
Bevor ihr die Türen zu wichtigen Labors öffnen könnt, warten jede Menge Rätsel auf euch: Mal müsst ihr ein Passwort dechiffrieren, dann wiederum behutsam einen der vielen Roboterarme an Deck in die richtige Position bringen.
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Experience 112 wartet mit einer beeindruckenden Inszenierung auf. Achtet aber darauf, dass euer Rechner die Mindestvoraussetzungen deutlich überschreitet. |
Habt ihr z.B. alle einzelnen Substanzen für die Herstellung von Hydroxid-Oxydrin gefunden, müsst ihr sie im richtigen Verhältnis mischen und dann das Gefäß zum Erhitzen in einen Laserstrahl bewegen. Auch die Überwachungskamera-Erweiterungen, die Lea im Laufe des Abenteuers findet und für euch installiert, helfen euch beim Knacken der Rätselnüsse. Es gibt einen Zoom, Nachtsicht sowie Erweiterungen für Infrarot und einen mysteriösen Pheromonaufsatz.
Leider sorgt die Vielzahl an Rätseln nicht selten für Verwirrung. Da ihr euch außerdem erst einmal in das Steuerungskonzept hineinfuchsen müsst, solltet ihr eine Menge Geduld und eine gute Kombinationsgabe mitbringen. Im Gegenzug haben die Entwickler sich aber einiges einfallen lassen, um euch das Leben leichter zu machen: Im Audiotagebuch lest ihr nach, was Lea euch vor kurzem erzählt hat und nach einem Druck auf die Hilfe-Taste teilt sie euch mit, an welcher Aufgabe ihr gerade arbeitet. Im Übersichtsmenü sind außerdem alle aktiven Ziele übersichtlich untereinander aufgelistet. Falls ihr trotzdem nicht weiter wisst, könnt ihr einen Blick in die Komplettlösung in unserem 4P-Spieletipps-Bereich werfen. Besitzer älterer Rechner sollten übrigens überprüfen, ob ihr System die Mindestvoraussetzungen übertrifft. Bei einem Testspiel auf einem Pentium 4 mit 2,6 Gigahertz, einem Gigabyte Arbeitsspeicher und einer Radeon 9800 Pro hatte das Spiel nur mit heruntergeregelten Schatten und niedriger Auflösung eine einigermaßen annehmbare Bildrate.