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Enemy Territory: Quake Wars (Shooter) – Enemy Territory: Quake Wars

»Enemy Territory« war eine der besten Modifikationen für den ollen Shooter Return to Castle Wolfenstein – vergleichbar mit dem göttlichen »Desert Combat«, das Battlefield 1942 deutlich aufwertete. Battlefield 2142 ist einer der besten Teamshooter, die jemals das fahle Licht von Computermonitoren erblickte. Und mit »Quake« im Namen kann ja eigentlich nie was schiefgehen, oder? Nein, so richtig schief nicht – aber eine Garantie für unendlichen Spielspaß ist das spätestens seit Quake 4 auch nicht mehr.

© Splash Damage / id Software / Activision

Als Marine habt ihr den Strogg gegenüber den Vorteil, dass eure Waffen beim Zoomen sofort ein klares Bild zeigen – ein Millisekundenvorteil, der entscheidend sein kann.

 Die zwölf großen Karten bieten für jeden Themengeschmack etwas: Verschneite Berghänge, staubige Steppen, kalte Industrieanlagen und grünliche Waldgebiete bieten genug Abwechslung – es gibt sogar eine Omaha Beach-ähnliche Wolfenstein-Reminiszenz mit Gräben und Bunkern, die Scharfschützen zum Sniperfest einladen. Ihr habt die Wahl unter drei Spielvarianten: Die »Kampagne« reiht einfach drei Karten hintereinander ein, beim »Ziel« ist es nur eine – und auch nur eine Runde lang. Am interessantesten wird es bei »Stoppuhr«: Hier beginnt das eine Team wie üblich als Aggressor, das andere mimt den Verteidiger. Nach einer bestimmten Zeit werden die Rollen getauscht, allerdings haben die neuen Offensivlinge nun weniger Zeit, die Punktvorgabe ihrer Vorgänger zu übertreffen – sehr spaßig! Wollt ihr eure geplagten Sohlen schonen, habt ihr die Wahl unter 13 Vehikeln von Jetpacks über flitzige Speedbikes bis hin zu dicken Mechs, die meisten davon bieten Platz für mehrere Spieler. Bekommt ihr nicht genug Kameraden aus Fleisch und Blut zusammen, könnt ihr auch Bots mitspielen lassen, die zwar als Gegner hervorragend, fast schon zu gut sind, aber als Teamkameraden nicht viel taugen. In Sachen Bewaffnung bietet QW mit Railgun, Nailgun, dicke MGs, Plasmagranaten oder einem Raketenwerfer mit Zielerfassungssystem bekannte Standards. So weit, so schön, allerdings haben alle Strogg-Wummen einen serienmäßigen Nachteil: Wird gezoomt, gibt es einen zwar schön anzusehenden, aber den Blick für einen Moment verschleiernden Pixel-Effekt zu sehen – in einem rasanten Shooter wie diesem ist ein vergeudeter Moment oft genug auch der letzte.

Eine Schönheit ist Quake Wars nicht, dafür sind die Hardwareanforderungen moderat ausgefallen.

Im Vorfeld der Entwicklung von QW wurde großes Buhei um die neue Megatexture-Technologie gemacht, die laut Pressemitteilungen »large outdoor battlefields of unrivaled detail« liefern soll. Ganz ehrlich: Man sieht’s nicht. QW sieht gut aus, aber nicht sehr gut; geht’s ins Innere von Gebäuden, wird daraus sogar ein »uhh, hässlich!« – kein Vergleich zu Battlefield 2142, mit weitem Abstand kein Vergleich mit Unreal Tournament 3. Bei Treffern gibt’s prima Bildverzerrungen, die Animationen von Freund und Feind sehen gut aus, aber insgesamt bietet das Spiel nichts, was man nicht mehr als genug zu sehen bekam. Dafür sind die Hardware-Anforderungen erstaunlich moderat, nur beim RAM sollte der künftige Feldherr nicht sparen – mit gerade mal einem Gigabyte kratzt die Wartezeit auf einen Level an der Minutengrenze. Ein gutes Soundsystem kann ebenfalls nicht schaden, denn Explosionen und Gewehrfeuer dröhnen in hervorragender Qualität aus den Boxen.