Veröffentlicht inTests

Endzone – A World Apart (Taktik & Strategie) – Die Endzeit-Siedler

Nach der Ankündigung von Endzone – A World Apart hielt sich unsere Begeisterung in Grenzen. Einerseits hatten die Gentlymad Studios (Entwickler) Pizza Connection 3 verbrochen und andererseits sah das Spiel stark nach Surviving the Aftermath von Paradox aus. Mittlerweile hat Endzone den Konkurrenten überholt und den Early Access verlassen. Im Test verspürten wir zudem etwas Banished-Charme.

© Gentlymad Studios / Assemble Entertainment

Ein neuer Anfang in der Postapokalypse

In der Welt von Endzone – A World Apart brachten Terroristen im Jahr 2021 weltweit Atomkraftwerke zur Explosion und stürzten die Welt ins Chaos. Wenige Menschen flohen in unterirdische Anlagen, die so genannten Endzonen. 150 Jahre später wagt sich die Menschheit wieder an die Oberfläche und versucht die nicht mehr ganz so lebensfreundliche Umgebung neu zu besiedeln. Als über den Dingen schwebender Anführer lenkt man den Aufbau der neuen Siedlung, platziert Gebäude, beobachtet das Treiben der nicht direkt steuerbaren Siedler und kümmert sich um die Versorgung mit dem Nötigsten.  

Los geht es damit, frisches und möglichst nicht radioaktives Wasser zu besorgen. Danach steht die Nahrungsversorgung auf dem Plan, wobei das Spiel eine größere Palette an Nahrungsquellen bietet und es belohnt wird, unterschiedliche Nahrungsarten im Sinne einer gesunden Ernährung zu nutzen. Es ist ohnehin eine gute Idee, mehrere Essenquellen zu nutzen, denn etwaige Dürren können schnell Farmen lahmlegen. Ansonsten sammeln die Einwohner Holz, Schrott und anderes Zeug in der Umgebung und verarbeiten die Ressourcen in sehr übersichtlichen Produktionsketten weiter. So ist es z.B. nötig, die Bewohner mit Strahlungsschutzkleidung zu versorgen und Werkzeuge oder Medizin herzustellen. Bei der Komplexität der Produktionsketten kommt Endzone aber nicht über Siedler-Niveau hinaus.

Hartes Wetter

[GUI_STATICIMAGE(setid=90565,id=92637081)]
Endzone – A World Apart setzt im Vergleich zu Surviving the Aftermath auf eine düstere und realistischere Kulisse. Auch die Größenproportionen zwischen Häusern und Figuren sind glaubwürdiger. © 4P/Screenshot

Dennoch ist das Überleben in Endzone kein Kinderspiel, vor allem wenn die Wetterstation ansagt, dass es mehrere „Saisons“ lang radioaktive Niederschläge oder Dürreperioden geben wird. Dann wird das Siedlungsmanagement überraschend haarig und verspricht schon auf dem normalen Schwierigkeitsgrad eine Herausforderung – eher vergleichbar mit Banished und weniger mit Surviving the Aftermath (noch immer im Early Access). Idealerweise sollte man mit entsprechenden Vorräten und Schutzmaßnahmen auf solche Ereignisse reagieren, aber die Länge der Wetterereignisse kann viel durcheinanderbringen. Aber es gibt auch andere Schwierigkeitsgrade, auf denen die Umgebung nicht so feindlich ist und manche Spielaspekte einfach oder schwerer gestellt werden können. Neben einem weitgehend gefahrlosen Baumodus für entspannte Schönbauer dürfen sich Hartgesottene an einer Spielvariante ohne Bäume versuchen. Apropos Spielmodi. Endzone – A World Apart hat keine Story-basierte Kampagne und beschränkt sich auf ein ausufernd langes Tutorial, den zentralen Überlebensmodus als freies Spiel mit vielen Einstellungsoptionen plus zufallsgenerierte Karten und zehn Szenarien, in denen man mit teils sehr kniffligen Herausforderungen konfrontiert wird.

Das entscheidende Mikromanagement

[GUI_STATICIMAGE(setid=90565,id=92637082)]
Diese Spieleinstellungen lassen sich im Überlebensmodus anpassen. © 4P/Screenshot

Zurück zum Aufbau: Wie bei Siedler steuert man die Einwohner nicht direkt. Man baut Gebäude, legt Abbaugebiete fest und zieht Straßen für das Logistiknetzwerk, aber man kann festlegen, welche Aufgabe bzw. welchen Beruf wie viele Leute nachgehen sollen. Während „nicht zugewiesene“ Leute quasi die einfachen Abbau- und Sammelaufgaben übernehmen, stellt man ein, wie viele Personen sich z.B. um die Wasserbeschaffung, die Produktion von Schutzkleidung oder den Transport kümmern sollen. Hier zeigt sich Endzone ziemlich Mikromanagement-lastig, da man je nach Situation die Arbeitsverteilung optimieren kann bzw. muss. Vor einer Dürre ist es z.B. sinnvoll die Wasserbeschaffung anzukurbeln, während die Wasserträger in der Dürre ruhig was anderes machen sollten.


  1. Ich bin schon seit geraumer Zeit Backer. Das Spiel krankte vor geraumer Zeit noch an einer sehr schlechten Wegfindung und ständigem Jobwechsel. Das führte dann zu ständigen frustrierenden "Siedler verdurstet/verhungert" Meldungen.
    Ich hab jetzt zwei Partien angefangen, in denen diese Dinge aber nicht wieder aufgetaucht sind. Anscheinend haben die neuesten Patches ja doch was gebracht.

  2. Sieht nett aus, aber ich warte erstmal den Release von Surviving the Aftermath ab. Habe eigentlich genug hervorragende Aufbauspiele, so dass ich noch nicht weiß, ob ich mir dieses oder das andere holen werde. Wenn, dann wohl eher bei einem Sale. Setting ist interessant, aber was Besonderes mit Mix aus Aufbau und Survival habe ich ja schon mit Frostpunk.

  3. JudgeMeByMyJumper hat geschrieben: 20.03.2021 09:08 Surviving the aftermath und ebenso before we leave hätten übrigens auch einen Test verdient gehabt.
    Surviving the Aftermath wird auf jeden Fall getestet, wenn es den Early Access verlässt. Eine Preview hatten wir übrigens schon. Ein Test von Before we Leave hatten wir zum damaligen Release leider nicht geschafft. Echt schade.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1