Hatte ich zuvor außerdem beschrieben, dass man jederzeit in Kämpfe unter verfeindeten Bossen geraten kann, so sei jetzt auch erwähnt, dass man in diese Kämpfe gar nicht eingreifen darf. Man hat dann angeblich keine Ziele, obwohl man sonst jederzeit alle Lokale betreten und selbst die Wachen verbündeter Imperien attackieren kann. Ich musste daher schlicht warten, bis ein solcher Rundenkampf vorüber war – eine ulkige Spielsituation. Auf jeden Fall keine besonders spannende.
Mission Impossible
Ähnlich unausgegoren wirkt die Benutzerführung, sei es beim Ausrüsten der Kämpfer oder beim Verwalten der Familienangelegenheiten, denn viele Menüs sind grundsätzlich zwar gelungen, im Detail aber dermaßen unübersichtlich und unhandlich, dass mir schnell die Lust daran verging. Dass man die unglaublich lange Liste eigener Etablissements etwa nicht mit dem Mausrad durchsuchen kann, ist ein Unding. Ich musste das Spiel außerdem immer dann neu starten, wenn sich zwei bestimmte Menüs dauerhaft so überlagerten, dass eins von beiden nicht mehr benutzbar war. Unübersichtlich ist ja sogar Chicago selbst, da jedes Viertel mit seinen ausschließlich rechtwinklig angeordneten Straßen praktisch gleich aussieht, weshalb das Durchkämmen der Stadt furchtbar öde ist.
![[GUI_STATICIMAGE(setid=89997,id=92631298)] [GUI_STATICIMAGE(setid=89997,id=92631298)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92631298-vollbild.jpg)
Auch die Missionen machen keinen Spaß – nicht nur wegen starrer Ansichten wie dieser. © 4P/Screenshot
Empire of Bugs
Und dann wollen die konkurrierenden Bosse auch noch ständig mit einem reden, weshalb man fast immer auf dem Weg zu einem grünen Tisch ist, um einen Waffenstillstand auszuhandeln, gemeinsam gegen einen Kontrahenten vorzugehen oder lediglich ein Geschäft vorzuschlagen. Cool natürlich, dass der Ruf des eigenen Alter Ego dessen Eigenschaften und damit seine Gesprächsoptionen beeinflusst; die Drohung eines gefürchteten Bosses zieht eben mehr als die eines Neueinsteigers. Doch erstens hat man die immer gleichen Dialoge sehr bald mehrmals gelesen und zweitens weiß man bei vielen angebotenen Deals gar nicht genau, worauf man sich eigentlich einlässt. Die Beschreibungen sind viel zu schwammig, als dass man eine vernünftige Entscheidung treffen könnte, weshalb ich die häufigen Gespräche bald satt hatte.
Zu allem Überfluss begann während eines solchen Gesprächs ein Gefecht, in das offenbar irgendwelche meiner Leute verwickelt waren. Die Kamera fuhr deshalb auf die Übersichtskarte hinaus – zeigte mir aber nicht an, wo gekämpft wurde. Ich konnte also weder den Kampf austragen noch in das Gespräch zurück, weshalb mir einmal mehr nur der Neustart blieb. Weder kann noch will ich all die kleinen Fehler aufzählen, denen man hier begegnet. Seid aber gewarnt, dass manche Überraschung auf euch wartet.
Er hat das Spiel doch gar nicht gemacht.
Abgesehen davon war er in den letzten Jahren aber auch mal in Genres unterwegs, mit denen man ihn sonst nicht verbindet. Das hat nur kaum jemand mitbekommen.
Warum er jetzt auf ein Gebiet wechselte, von dem er nicht so viel Ahnung hat, verstehe ich nicht.
Falls Du meinst, es sei nach Despo3 schön, ein anderes Tüftelspiel zu spielen, wie wäre es dann mit anderen Titeln von Mimimi, wie Shadow Tactics, oder etwa rollenspieliges wie Wasteland 3?