Veröffentlicht inTests

Elven Legacy (Taktik & Strategie) – Elven Legacy

Eigentlich hätte Elven Legacy auch gleich Fantasy Wars 2 heißen können: Erstens ist es der offizielle Nachfolger und zweitens gibt es ohnehin keine größeren Veränderungen am Spielablauf. Das haben scheinbar auch die Handbuch-Drucker gemerkt und Teile der Anleitung des Vorgängers gleich kopiert: So werden Menschen- und Ork-Kampagnen vorgestellt, die es gar nicht gibt, da sich jetzt alles um die Elfen dreht…

© 1C:Ino-Co / Paradox Interactive

Austauschbare Story

Schon bei Fantasy Wars war die Hintergrundgeschichte eine der Schwachstellen – und das bleibt auch in Elven Legacy trotz aller guten PR-Vorsätze im Vorfeld so. In einer gänzlich austauschbaren Fantasywelt laufen Elfen einem gestohlenen Artefakt hinterher und versuchen den bösen Magier der Kategorie Dieb wieder einzufangen. Dabei durchqueren die Langohren von Menschen und Orks besiedelte Ländereien, wo es zu taktischen Schlachten auf Hexfeldkarten im Rundenmodus kommt.

[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=31358,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/72/52/119938-bild.jpg)]
Video: Spielszenen von der GDC 2009.
Erzählt und weitergesponnen wird die Geschichte in dezent aufbereiteten Ingame-Zwischensequenzen mit ziemlich starr agierenden Hauptmarionetten, die den deutschen Text ungleich zu den Lippenbewegungen in englischer Sprache nachplappern. Nicht alle Dialoge werden mit hakeligen Kamerafahrtenpräsentiert, viele Gespräche verlaufen in schlichten eingedeutschten Textfenstern, die zumindest in englischer Sprache vorgetragenen werden.

Wenig Globales

Story, Szenario und Präsentation gehören also nicht zu den Stärken von Elven Legacy, dafür kann in den taktischen Gefechten ordentlich gepunktet werden – wie einst bei Fantasy Wars. Dies beginnt zunächst auf der Weltkarte: Hier arbeitet ihr die insgesamt zehn Missionen des Feldzuges ab und dürft an drei Stellen sogar zwischen zwei unterschiedlichen Einsätzen wählen, jedoch wäre mir ein linearer Feldzug lieber gewesen, der etwas mehr Umfang oder Abwechslung geboten hätte.

Dafür geht es gleich zur Sache: Auf großes Ressourcen- oder Stadt-Management wurde verzichtet, stattdessen dreht sich alles um eine überschaubare Armee rund um die beiden Helden Sagittel und Gylven. Sämtliche Einheiten könnt ihr von Mission zu Mission mitnehmen und zwischen den Aufträgen darf der Schlachtzug mit neuen Einheiten gegen Gold aufgestockt werden. „Alte Kompagnons“ lassen sich praktischerweise auf jüngst freigeschaltete Kämpfer aufwerten. Gegen Gebühr werden aus schwachen Elfen-Rekruten so die stärkeren Elite-Jäger.

Hübsche Aussichten – vom Drachen mal abgesehen.



Taktische Stärke

Ist der Kampfschauplatz ausgewähnt, darf man sich für einen Schwierigkeitsgrad entscheiden, aber selbst auf „Einfach“ kam ich als langjähriger Taktikspieler öfters in die Bredouille und musste ältere Spielstände (mehrfach) laden, um mit den Gegnern zu Rande zu kommen. Warum? Sie sind ständig in der Übermacht. Aber der Reihe nach: Zu Beginn einer Schlacht muss man Truppen an bestimmten Positionen aufstellen und selbst dort sollte man eine gewisse Reihenfolge einhalten, da es manchmal sofort zu Kampfhandlungen kommt. Es ist empfehlenswert, Nahkämpfer wie Flammenwächter oder Schwertkrieger in die erste Reihe zu stellen, die Fernkämpfer der Marke Bogenschützen dahinter zu platzieren und mittendrin die Helden (Fernkämpfer) zu parken. Etwaige Reiter könnten an der Flanke warten und mit dem Luftschiff oder Drachen wird der Luftraum kontrolliert, aufgeräumt bzw. aufgeklärt.