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Eclipse (4X-Strategie) – Eclipse

Lust auf Expansion, Forschung, Flottenbau, Kampf und Diplomatie ? Mit Eclipse ist eines der besten 4X-Strategiespiele der letzten Jahre auf dem iPad erschienen. Warum die Rundentaktik am Tisch nicht nur international, sondern auch uns begeistern konnte, haben wir im ausführlichen Brettspieltest erklärt. In diesem Test geht es darum, ob die digitale Version von Big Daddy’s Creations (Neuroshima Hex) für 5,99 Euro überzeugen kann.

© Touko Tahkokallio/ Big Daddy's Creations (iPad) / Asmodee

Würfelfeuer und Raketenglück

Ein Duell gegen die KI: Wie auf dem Tisch expandiert man von seinem Heimathexfeld aus in den Weltraum.
Ein Duell gegen die KI: Wie auf dem Tisch expandiert man von seinem Heimathexfeld aus in den Weltraum. © 4P/Screenshot

Sobald es zum Kampf kommt, schaltet das Spiel in eine Gegenüberstellung der Flotten und der Sound wird etwas dramatischer, wobei man alle Werte wie Initiative, Schutzschilde, Computer und Waffensysteme sofort erkennen kann. Die Würfe werden dann simuliert, die Schäden von Laser, Raketen & Co können manuell oder automatisch zugewiesen werden, bevor sie leicht animiert beim Feind einschlagen. Sehr schön: Im Gegensatz zur Vorlage am Tisch unterscheiden sich die Raumschiffe nicht nur farblich, sondern auch hinsichtlich des Designs. Ihr wollt die Kämpfe der Gegner überspringen? Ist auch möglich.

Nimmt man den gelungenen Soundtrack hinzu, kann man hinsichtlich der Präsentation von einer atmosphärischen Bereicherung sprechen – und das ist in diesem Bereich der Brettspielumsetzungen, die manchmal recht dröge das Original abbilden, eine Seltenheit. Die Benutzeroberfläche mag immer  noch abstrakt wirken, wenn man das Brettspiel nicht kennt, ist aber clever strukturiert: Die wesentlichen Schaltflächen für Forschung, Technologie, Ansehen und die eigene Flotte lassen sich per Fingertipper einblenden.  Alle wichtigen Anzeigen wie die drei Rohstoffe, das Umtauschen, die Kolonisierungsschiffe sowie Einfluss, aktuelle Siegpunkte und Aktionen sind kreisförmig um den Weltraum mit seinen Hexfeldsektoren angelegt, wobei man bequem zoomen und scrollen kann.

Multiplayer mit bis zu sechs Leuten


Kommt es zum animierten Kampf, kann man den Schaden manuell oder automatisch verteilen.
Kommt es zum animierten Kampf, kann man den Schaden der modifizierten Würfelergebnisse manuell oder automatisch verteilen. © 4P/Screenshot

Man kann vielleicht bemängeln, dass die quadratischen Schiffsteile für den Einbau recht klein sind – man muss ganz genau darauf tippen, um sie per Drag&Drop in seinem Schiffsmodul zu platzieren. Aber man kann dabei nicht viel falsch machen, zumal das Spiel irreguläre Aktionen gar nicht erst ermöglicht. Ihr habt euch dennoch vertippt oder verplant? Kein Problem: Man darf Entscheidungen jederzeit rückgängig machen. Schön ist, dass man jederzeit genau sehen kann, was die KI macht: Jeder Zug, jedes Austauschen von Waffensystemen oder Besiedeln wird angezeigt.

So kann man wie am Tisch nachvollziehen, welche Taktik der Gegner einschlägt. Und der hat es auf der dritten Stufe in sich: Hier werden auch Kenner gefordert, denn der Computer geht gnadenlos expansiv und aggressiv zu Werke, bestückt seine Kreuzer und Schlachtschiffe auch radikal mit mehreren Raketen, bevor er anklopft. Ähnlich wie im Brettspiel darf man diese mächtigen Waffen bekanntlich vor dem eigentlichen Beschuss zünden. Da sie zudem keine Energie verbrauchen, gelten sie bei einigen Spielern auch als übermächtig – ähnlich wie die expansiven Planta als Volk.

Die Pflanzenwesen sind online recht beliebt, denn zu ihren Spezialeigenschaften gehört nicht nur, dass sie vier statt drei Kolonieschiffe einsetzen können, sondern auch dass sie gleich zwei Sektoren erkunden können. So hat jedes der sieben Völker eigene Vor- und Nachteile, die man recht effizient ausspielen kann. Wer es komplett ausgeglichen mag, kann sich lokal oder online inkl. Textchat auch nur mit der Spezies Mensch anlegen; bis zu sechs Spieler können einer Partie beitreten. Zwar gibt es keine lokale Rangliste für Kämpfe gegen die KI, aber über GameCenter werden Erfolge festgehalten. Schade ist allerdings, dass es nach Spielende keine genaue Berechnung der Siegpunkte gibt.