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EA Sports FC 24 (Fussball) – Anderer Name – anderes Spielerlebnis?

Wenn die Tage draußen kürzer werden und die Temperaturen sich wieder unter die 20-Grad-Marke bewegen, verbringen wir wieder weniger Zeit am See und im Park und setzen uns lieber das ganze Wochenende lang vor die Konsole. Denn wenn die Bundesliga ein paar Spieltage auf dem Buckel hat und die Champions League startet, können wir endlich auch wieder virtuell Fußball spielen und ein neues FIFA zocken – wie jedes Jahr. Und uns darüber aufregen, dass sich wieder so wenig im Vergleich zum Vorgänger geändert hat, dass EA unreflektierten Kids Tausende für den Ultimate-Team-Modus aus der Tasche zieht oder dieser und jener Spieler einen viel zu geringen Wert bei Tempo oder Torabschluss hat – wie jedes Jahr.

Doch halt… was ist das? Das ist ja gar kein FIFA! Es heißt jetzt EA Sports FC 24. Wird also diesmal alles anders sein?

© EA Sports / Electronic Arts

Immer noch das gleiche Gelaber

Die Tribüne wirkt sehr belebt, sowohl während des Spielgeschehens als auch bei Kameraschwenks durchs Stadion; vor allem im Zuschauermodus wird das deutlich. Im Detail zeigen sich jedoch Unzulänglichkeiten und ein gewisser Einheitsbrei. Fahnen schwingen im gleichen Rhythmus und die Bewegungen sind zum Teil recht hakelig, was unnatürlich wirkt. Auch die Gesichtsanimationen der Spieler während des Spiels könnten in manchen Situationen besser sein. Gerade bei Torabschlüssen sollte der Stürmer nicht starr in die Gegend glotzen, auch wenn man das nur bei Nahaufnahmen in der Wiederholung erkennt. Auch die Gesichtsimpressionen beim gemeinsamen Torjubel könnten emotionaler ausfallen.

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Obgleich kurz vor dem Torabschluss guckt Robert Lewandowski doch relativ teilnahmslos in der Gegend herum.

 

Die deutschen Kommentatoren sind nach wie vor Wolf-Christian Fuss und Frank Buschmann. Fand ich die einst noch recht erfrischend und bisweilen witzig, als sie zum ersten Mal ein FIFA kommentiert hatten, kann ich sie so langsam echt nicht mehr hören. In den letzten Games habe ich da immer öfter mit englischem Kommentar oder gleich ohne Ton gespielt. Wahrscheinlich gibt es da auch ein paar neue Sprüche; mir fallen aber immer noch dieselben wie schon vor fünf Jahren auf.

 

Aus deutscher Sicht ist es ärgerlich, dass die Trainer der Bundesliga-Mannschaften im Managermodus (bis auf Edin Terzic von Borussia Dortmund) nicht lizensiert sind. In anderen Top-Ligen wie der englischen Premier League oder der spanischen La Liga war das scheinbar kein Problem. Aber vielleicht wird das ja noch nachgepatcht.

 

Und, aber das ist natürlich noch subjektiver als alle anderen Meinungen, der Soundtrack kommt mir langweiliger und weniger abwechslungsreich vor als früher. Das kann natürlich schlicht und einfach an meinem Alter liegen, aber bei den FIFA-Spielen zwischen 2012 und 2016 waren deutlich mehr Ohrwürmer dabei. 

Das Ganze ist Meckern auf eher hohem Niveau und bezieht sich auf Dinge, die ein langfristigen Spielspaß nicht beeinflussen sollten. Solange das Spiel flüssig läuft, Spielerwerte und Transfers regelmäßig geupdated werden und ich die besagten Individualisierungsmöglichkeiten in UT- und Karriere-Modus habe, passt das schon.

 

Mit Scooter im Borussia-Park

Auf der anderen Seite gibt es viele Details, die eine gehörige Quality-of-Life-Verbesserung darstellen. So gibt es zum Beispiel echte Torhymnen aus den Stadien. Als ich mit Mönchengladbach ein Tor im heimischen Borussia-Park erziele, höre ich das unverwechselbare „Döp döp döp dödö döpdöpdöp!“ aus H. 

P. Baxxters Kehle. Das Ganze garniert mit einem besonders ekstatischen Torjubel, in den die Mannschaft verfällt, wenn ich in der Schlussphase das Führungs- oder Ausgleichstor erziele, sowie dem Rumoren aus meinem DualSense-Controller, der dem Grollen eines prall gefüllten Stadions gleicht, werden hier echte Emotionen vermittelt.


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Volta ist ein netter Freizeit-Modus zur Abwechslung. Mit anderen Regeln und neuen Moves.
Generell find ich es schön, dass mittlerweile so viele Spielstätten lizensiert sind, unter anderem fast alle Stadien der 1. Bundesliga (neben den Aufsteigern Darmstadt und Heidenheim fehlt nur die Münchener Allianz-Arena, die es exklusiv bei

eFootball

von Konami gibt), und auch viele Vereinshymnen vor Spielbeginn oder nach Abpfiff abgespielt werden.

 

 

Übrigens ist auch der Volta-Modus wieder dabei, der eine kurzweilige Abwechslung zum stressigen Profifußball-Alltag darstellt. Einst in FIFA 20 eingeführt, war er zunächst nur in Form von Story Missionen verfügbar – mittlerweile aber beispielsweise auch Drei gegen Drei mit Torwart, Vier gegen Vier ohne Torwart oder mit Futsal-Regeln spielbar. Volta ist eine gelungene Alternative zum lange vermissten Hallenmodus aus FIFA 98.