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Dynasty Warriors 8 (Action-Adventure) – Dynasty Warriors 8

Koei und ihre Warriors: Eine endlose Geschichte. Der Inbegriff des simplen Hack&Slay polarisiert wie nur wenige Spielereihen. Für die einen nur wertloser Haudrauf-Müll, der keine Fortschritte macht, bieten die Schlachten vor epischem Hintergrund anderen unterhaltsamen Zeitvertreib. Ob Dynasty Warriors 8 die Vorurteile bestätigen oder entkräften kann, klären wir im Test.

© Omega Force / Tecmo Koei / Koch Media

Nicht, dass diese Unterstützung (bis auf wenige Ausnahmen) nötig wäre. Denn die gegnerische KI ist weiterhin so passiv und mitunter schlichtweg doof, wie man es seit Jahren kennt. Erst wenn einem mehrere feindliche Offiziere (im Idealfall mit unterschiedlichen Affinitäten) gegenüberstehen, kommt ein Hauch von Gefahr auf und man wird gezwungen, die defensiven Aktionen wie Block oder Ausweichen zu nutzen bzw. sogar mal die Flucht anzutreten, um irgendwo heilende Lebensmittel zu finden.

Dynasty Warriors ist nach wie vor der Inbegriff eingängiger Massenschlachten gegen hunderte Gegner mit quasi nicht vorhandener KI.
Dynasty Warriors ist nach wie vor der Inbegriff eingängiger Massenschlachten gegen hunderte Gegner mit quasi nicht vorhandener KI. © 4P/Screenshot

Apropos finden: Was hier an Beutewaffen ausgeschüttet wird, geht auf keine Kuhhaut. Man findet haufenweise Bögen, Klingen in verschiedenen Formen usw., die man nicht nur verkaufen, sondern in ihren hochstufigen Versionen aufbewahren sollte – man weiß nie, welche Figur dieses oder jene Kriegsgerät gebrauchen könnte.

Zweckmäßig


Mit dem Ehrgeiz-Modus, der die jeweils fünf bis acht Stunden langen Kampagnen der jeweiligen Königshäuser ergänzt, kommt schließlich sogar ein Hauch taktische Planung ins Spiel. Als Weiterentwicklung des Legenden-Modus aus Dynasty Warriors 7 Xtreme Legends muss man eine Bastion aufbauen, um den auf der Flucht befindlichen Kaiser davon zu überzeugen, dass man ihn bei sich aufnehmen und beschützen kann. Bis es so weit ist, müssen die drei Rohstoffe Ruhm, Alliierte und Materialen erwirtschaftet werden. Dies geschieht im Wesentlichen über dezidierte Missionen, die auf den über 40 Karten stattfinden, die man auch in den Kampagnen zu sehen bekommt. Allerdings wird teilweise nur ein kleiner Teil von Gegnern bevölkert – der Rest ist in diesem Fall leer, was uneinheitlich wirkt. Besser wäre es gewesen, wenn tatsächlich auch nur ein Ausschnitt der Karte begehbar wäre. Der Clou in diesem Modus kommt durch die anfänglichen Beschränkungen: Man kann z.B. nur eine bestimmte Zahl an befreundeten Offizieren aufnehmen, zu denen man auch eine persönliche (oberflächliche) Beziehung aufbauen kann, indem man sie häufig als Bodyguard engagiert oder mit ihnen spricht.

Diese Zahl kann man nur steigern, indem man neue Gebäude in seiner Bastion errichtet oder sie aufrüstet. Dazu wiederum benötigt man Materialien oder einen bestimmten Ruhmwert, der jedoch wieder in Abhängigkeit zu Alliierten steht. Da man zusätzlich weitere Vorteile durch die Gebäude genießt und die Kämpfe hier bis auf wenige Ausnahmen nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen wie die in der Kampagne, kommt es schnell zu dem ominösen „Ach-ein-Spiel-geht-noch“-Syndrom. Baut man z.B. die Schmiede aus, kann man ab einem bestimmten Punkt Waffen nicht nur verkaufen, sondern auch umschmieden lassen. Eine Kaserne sorgt dafür, dass man Truppen auf andere Schlachtfelder schicken kann, um dort Rohstoffe zu „ernten“ – je höher die Ausbaustufe der Kaserne, desto mehr Optionen stehen einem zur Verfügung. Ähnliche Vorteile kann man über Ställe, Übungsgelände, Teehäuser usw. erreichen. Dieser Modus ist für mich der eigentliche Höhepunkt im Spiel – obwohl optionale Aufgaben und alternative Wege der Kampagne auch interessante Aspekte hinzufügen.

Hoppla: Das sieht ja gar nicht so schlecht aus

Visuelle Quantensprünge sind von den Kriegern nicht zu erwarten.
Visuelle Quantensprünge sind von den Kriegern nicht zu erwarten. © 4P/Screenshot

Ein Haken an den bisherigen Spielen der Serie (und der Ableger) war die Kulisse: Meist unzeitgemäß und mit Problemen hinsichtlich Bildrate, detaillierten Texturen und abseits der Kampfeffekte eher spröde, musste man als Fan über viel hinwegsehen. An dieser Tradition hält Koei auch weiter fest. Sprich: DW8 ist nicht dazu geeignet, die Grafikqualitäten der gegenwärtigen Konsolengeneration hervorzuheben.

Allerdings muss man zur Ehrenrettung sagen, dass es einen homogenen Gesamteindruck hinterlässt, der darüber hinaus deutlich über dem liegt, was man bislang von der Serie kennt. Außenstehende würden den Eindruck der Krieger unter dem Strich weiterhin als „zweckmäßig“ bezeichnen – und das stimmt auch. Allerdings gibt es trotz aller Fortschritte, schicker Texturen oder knalliger Effekte weiterhin Missstände auf beiden Systemen. Die PS3 hat ab und an Probleme, die Bildrate stabil zu halten. Die 360 läuft zwar immer flüssig, aber dafür geht die Spielgeschwindigkeit bei hohem Gegneraufkommen manchmal nach unten.