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Dry Drowning (2D-Adventure) – Dystopische Detektivarbeit

Dass ich mich mal gut unterhalten fühle, wenn eine Visual Novel wie Dry
Drowning in eine dystopische Zukunft entführt, hätte ich früher kaum
gedacht. „Wenig Interaktion, viel Text“ ist nicht gerade ein
Killerargument im Bereich der Videospiele. Aber sowohl sprachlich als
auch spielerisch haben sich Visual Novels zumindest so weit entwickelt,
dass man hin und wieder richtig interessante Erzählungen erlebt und dass Dry Drowning dazu zählt, zeigte bereits unser Test der PC-Version. Doch wie sieht es mit der Switch-Umsetzung aus?

© Studio V / VLG / VLG Publishing / WhisperGames / BadLand Publishing

Fazit

Dry Drowning erfindet die Visual Novel wahrlich nicht neu – bringt aber Interaktionen ein, die das starre Lesen auflockern und stellenweise auch für sich genommen interessant sind; dazu zählen Minispiele, das aktive Zusammenstellen von Indizien sowie Entscheidungen über den Verlauf der Handlung. Im Zusammenspiel mit dem vielleicht nicht einzigartigen, aber gut ausgearbeiteten Szenario, den interessanten Charakteren und überraschenden erzählerischen Entwicklungen erschuf das italienische Studio eine unterhaltsame Dystopie im Stil alter Film-Noir-Geschichten. Dass die spielerischen Inhalte überwiegend anspruchslos sind, tut dem virtuellen Roman allerdings nicht gut und die winzigen Texte der Umsetzung sind vor allem für Unterwegs-Schnüffler ein echtes Ärgernis. Mitunter fehlt zudem eine Übersicht über die aktuelle Gesprächssituation, während die Handlung verzweigter und um Dialogoption reicher sein könnte. Unterm Strich ist Dry Drowning deshalb auch auf Switch kein besonderer, aber immer noch ein richtig guter interaktiver Krimi.

Wertung

Switch
Switch

Stilvoller Noir-Thriller, der eine interessante Geschichte mit spannenden Höhepunkten erzählt, spielerisch aber trotz verschiedener Interaktionen belanglos bleibt.

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.

Gar nicht.

  • Es gibt keine Käufe.

  1. So schön ich es auch finde wenn Visual Novels es hier her schaffen: Wenn es immer darauf hinausläuft fehlendes Gameplay zu kritisieren und nur von Interaktionsmöglichkeiten zu berichten sehe ich nicht wirklich viel Sinn hinter den Tests. VNs müssen sich auch nicht "spielerisch weiterentwickeln" - das macht sie eben mehr zu Spielen und weniger zu VNs. Mir fehlen hier deutlichere Details zur Geschichte an sich. Worin liegen die konkreten Reize hier? Wie sind die Charaktere und deren Interaktionen untereinander? Wie gestaltet sich die Narrative abseits der Prämisse? Ist es gruselig und/oder spannend geschrieben, kann man niemandem vertrauen, sind die Verstrickungen Komplex? Ist der Hauptcharakter nur Token für den Spieler oder hat er selbst spannende Geheimnisse? Oder einen Blick auf die Welt der die Erzählung bereichert? Es geht ständig darum wo man mal spielerische Eingriffe vornehmen kann, aber wenig darum warum diese für einen relevant sein sollten. Stattdessen wirkt es so als würden alle Dinge, die es weniger zur VN und mehr zum Spiel machen positiv hervorgestellt werden und der Rest den Titel runterdrücken.
    Entschuldigung für soviel Negativität hier, aber nach dem Test bin ich quasi so schlau wie vorher als jemand, der das Format liebt. Ob ich nun zwei Mal was klicken kann oder kein Mal ist in dem Format relativ irrelevant, auch wenn spannendes Knobeln a la Phoenix Wright natürlich die Erfahrung bereichern kann.

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