San Francisco liegt mir zu Füßen! Aus der Vogelperspektive betrachte ich die kalifornische Metropole am Pazifik, gleite mit dem Cursor langsam über Gebäude, Straßen und Wahrzeichen wie die Golden Gate Bridge. Es ist ein erhabenes Gefühl. Doch damit nicht genug: Ich habe die Macht, die Kontrolle über jeden Körper zu erlangen, der dort unten auf den Straßen von San Francisco hinter dem Steuer eines Vehikels sitzt – egal, ob es sich dabei um einen Bus, Tanklaster, Streifenwagen, ein Taxi oder eines der vielen lizenzierten Modelle handelt, die [GUI_PLAYER(ID=73252,width=400,text=Kann Tanner in seiner Traumwelt zwischen Leben und Tod überzeugen?,align=right)]von Kleinwagen wie einem Alfa Romeo Mito, Oldtimern wie dem Ford Gran Torino oder brandneuen Supersportwagen vom Schlage eines McLaren MP4-12C reichen. Dabei bietet jeder Bolide neben Motorhauben-, Stoßstangen- und Außenansicht auch eine ansehnliche Cockpitperspektive – hurra! Halsbrecherische Verfolgungsjagden dürfen nicht fehlen…
Eine traumhafte Fähigkeit
Diese Fähigkeit wird Shiften genannt und macht unheimlich viel Spaß, sobald man sich erstmal mit der völlig abgedrehten Hintergrundgeschichte abgefunden hat, die das Feature überhaupt erst möglich macht. Gleichzeitig eröffnet dieser Tanner in Geistergestalt ganz neue Wege hinsichtlich des Missionsdesigns: Da gilt es z.B. in einem Rennen gleichzeitig Erster und Zweiter zu werden oder Flüchtige mit Hilfe des Gegenverkehrs in bester Burnout-Manier zu stoppen. Zwar wiederholen sich mit der Zeit das Missionsdesign, Anforderungen und Spielmechanik, aber trotzdem hat dieses neue Driver in Sachen Abwechslung einiges zu bieten: Neben Standardrennen und Zeitfahren gilt es u.a. den Puls eines nervigen Fahrlehrers in die Höhe zu treiben, Bomben unter fahrenden Trucks zu entschärfen, Verdächtige mit einem Sicherheitsabstand zu verfolgen, Geldtransporter sicher ans Ziel zu bringen oder einem Kamerateam spektakuläre Aufnahmen zu bescheren. Besonders cool sind außerdem einige bizarre Abschnitte, in denen Wirklichkeit und Traumwelt miteinander verschmelzen. So bleibt die Zeit z.B. einmal plötzlich stehen und man bahnt sich mit einem Krankenwagen den Weg durch den erstarrten Verkehr. Eine spielbare Traumsequenz gegen Ende der Kampagne sticht ebenfalls hervor und wird im Gedächtnis haften bleiben. Es ist einfach schön zu sehen, wie die Mannen um Chef-Designer Martin Edmondson ihrer Kreativität freien Lauf lassen und dabei schon mal ungewöhnliche Wege beschreiten.
Neben den Stadtmissionen, von denen immer eine bestimmte Anzahl bis zum Weiterführen der Hauptstory abgeschlossen werden muss, gibt es eine Vielzahl an Nebenaufträgen, die man optional in Angriff nehmen kann. Hier stehen meist kleine Aktionen wie das Ausführen eines Stunts oder das Erreichen einer Höchstgeschwindigkeit auf der Tagesordnung – sie sind mehr so etwas wie der kleine Snack zwischendurch, der aber durchaus schmeckt.
Stärker als der Euro
Hinzu kommt, dass viele dieser Missionen auch Fahrzeuge freischalten. Kaufen kann man diese dann anschließend in den Werkstätten, die überall in der Stadt verteilt sind. Problem: Um Zugang zu bekommen, muss man zunächst die entsprechende Werkstatt sein Eigen nennen. Als Währung kommen so genannte Willenskraftpunkte zum Einsatz. Diese verdient man bereits mit jedem Meter, den man sich in San Francisco fortbewegt. Für Aktionen wie Sprünge, Drifts und knappe Überholmanöver wächst der Kontostand entsprechend schneller – einen richtigen Batzen auf einen Schlag bekommt man dagegen erst für das Abschließen der Aufträge. Außerdem gilt das Motto: Je mehr Fahrzeuge und Werkstätten man besitzt, desto rasanter wächst das Guthaben. Um die Kampagne abzuschließen, ist es aber nicht zwingend nötig, sich darum zu kümmern, da man bekanntlich auch ohne den Kauf das Steuer jedes Wagens übernehmen kann bzw. der fahrbare Untersatz in einigen Missionen ohnehin vorgegeben wird.
Über Schäden muss man sich keine großen Sorgen machen: Zwar gibt es ein ansehnliches Schadensmodell, doch große Auswirken auf die Fahrphysik muss man nicht befürchten. Bei zunehmenden Kollisionen wird das Fahrzeug höchstens langsamer, doch die Lenkung wird nicht beeinträchtigt. Trotzdem sollte man die Schadensanzeige nicht ignorieren – vor allem, wenn man an ein Auto gebunden ist und nicht einfach in ein anderes shiften kann. Ist der „Gesundheitsbalken“ des Fahrzeugs aufgebraucht, heißt es auch schon mal vorzeitig „Game over“.
Driver: San Francisco (Rennspiel) – Driver: San Francisco
In Driver: San Francisco bekommt der Begriff Geisterfahrer eine völlig neue Bedeutung: Während Undercover-Cop Tanner nach einem schweren Unfall im Koma liegt, schlüpft er in einer Art Parallelwelt in jeden beliebigen Körper, um die Jagd auf seinen Erzrivalen Jericho mit übernatürlichen Fahndungsmethoden fortzusetzen. Klingt abgedreht? Ist es auch!

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