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DragonBall Xenoverse 2 (Prügeln & Kämpfen) – Zurück auf Zeit-Patrouille

Entwickler Dimps und Bandai Namco gehen langsam die Ideen aus: In Dragonball Xenoverse 2 geht es erneut auf Zeitpatrouille in die Seriengeschichte. Erneut pfuschen einige Schurken im Lauf der Vergangenheit herum, also greift der Spieler Son Goku und seinen Freunden mit einer selbsterstellten Figur unter die Arme. Reicht das, um erneut die Fans zum Kauf zu verleiten?

© Dimps / Bandai Namco Entertainment

Altbekannte Duelle

 

Der Start des Spiels wirkt tatsächlich wie ein Déjà-vu: Wieder erstellt man sich einen eigenen Krieger und stürzt sich zum Teil in aus dem Vorgänger bekannte Schlachten wie dem öden Bosskampf gegen Nappa und Vegeta, die in Weraffenform durch die Wüste wüten. Die ebenso riesigen wie debilen Primaten bleiben einfach an Felsen hängen und lassen sich daher kinderleicht austricksen. Allgemein wurde der Schwierigkeitsgrad in den ersten Stunden viel zu niedrig angesetzt. Auch die sperrige Menüführung, lange Ladezeiten oder die überdreht-kitschige Musik stellen die Nerven zu Beginn auf eine harte Probe. Die Lautstärke des Marschmusik- und Gitarrenriff-Gedudels lässt sich aber immerhin herunter regeln. Auch grafisch fühlt man sich wie in die Vergangenheit versetzt: So stellt sich Dimps also eine zeitgemäße Darstellung der martialischen Dragonball-Schlachten vor?

 

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Die Probleme der nervösen Kamera und beim Aufschalten von Gegnern stören deutlich seltener als früher. © 4P/Screenshot

Zugegeben, die dreidimensionalen Comic-Figuren vermitteln das Design der Vorbilder ordentlich. Wenn man bedenkt, wie ausgewalzt in den Mangas und Animes die Zerbröselung ganzer Landstriche oder Planeten zelebriert wurde, wirkt die Umsetzung im Spiel aber reichlich zahm. Wieder einmal lassen sich die Arenen nur minimal zerstören – und die entsprechenden Trümmer verschwinden schon nach wenigen Sekunden. Wenn man kurz zuvor im zerberstenden Terrain eines Battlefield 1 unterwegs war, wirkt das Gebotene hier wie ein Armutszeugnis. Auch die winzigen Schrammen und Blessuren erinnern eher an ein Zugeständnis für die USK12-Einstufung als an die blutüberströmten, teils arg mitgenommenen Körper des Vorbilds. Der brave Grundtenor wird auch in den Dialogen spürbar: Falls es einmal bissige oder pubertäre Anspielungen gab, haben sie es zumindest nicht in die deutschen Texte und Untertitel geschafft (bei der Sprachausgabe darf man übrigens wieder zwischen Englisch und Japanisch wechseln).

 

Auf in die Vergangenheit

 

Stattdessen weihen die beiden Kaioshins, welche die Zeit-Patrouille beaufsichtigen, ihren neuen Rekruten relativ nüchtern in die Geschehnisse ein. Turles ist einer der letzten verbleibenden Sayajin und will sich offenbar an Son-Goku rächen. Zusammen mit Towa und dem Dämonenarmee-Anführer Slug pfuschen die Übeltäter in der Zeitlinie der Dragonball-Seriengeschichte herum, indem sie in legendäre Kämpfe eingreifen und sie für sich entscheiden. Also teleportiert sich auch der vom Spieler angelegte Zeitkrieger in die Vergangenheit, um im Kampf mitzumischen und die Kräfteverhältnisse gerade zu biegen.

 

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Doppelt hält besser: Oft kämpfen Grüppchen gegeneinander oder man tritt gegen ein ganzes Rudel Pflanzenmänner an. © 4P/Screenshot

Meist tritt man Seite an Seite mit Helden wie Kuririn, Piccolo & Co Gegen ein Grüppchen Schurken an, um ihnen mit schnellen Kombos und Energiegeschossen eine Abreibung zu verpassen. Das Aufgebot fällt mit 68 Figuren erfreulich üppig aus. Manchmal führt der Weg zwischendurch per Portal in eine andere Arena oder man muss bestimmte Aufgaben wie die Ablenkung eines Schurken erfüllen. Meist bleibt es aber beim gleichen, vor allem zu Beginn monotonen Trott. Man fertigt Gegnergrüppchen nach Gegnergrüppchen ab, darunter z.B. das albern auftretende Ginyu-Kommando, dessen Krieger auch schon mal ihren Körper mit dem eines Mitstreiters tauschen und so immerhin für etwas Abwechslung sorgen. Ab und zu wird auch die typische Suche nach Dragonballs eingestreut, die nach wie vor zu den öderen Missionen zählt.