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Donkey Kong: Jungle Beat (Plattformer) – Donkey Kong: Jungle Beat

Der berühmteste Affe der Videospielgeschichte ist wieder da – Donkey Kong! Aber diesmal ist alles anders. Neben starken Fäusten und mächtiger Sprungattacke bringt er gleich noch zwei Trommeln mit. Wir waren entsetzt: Wie soll man denn damit ein Jump`n´Run steuern? Muss man jetzt auch Schlagzeug-Erfahrung haben? Das geht doch gar nicht! Oh doch, es geht. Und wie.

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Boxtalente gesucht

Was braucht ein guter Boxer? Schnelle Hände, ein gutes Auge, präzise Schläge. Und genau das verlangt auch Jungle Beat von euch. Wenn ihr mit Superaffe Donkey Kong durch den Dschungel jagt

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und springt, geht es schnell, körperbetont und rhythmisch zur Sache. Ist das eine kleine Revolution? Ja, zumindest was das Spielgefühl innerhalb des Jump`n´Run-Genres angeht – es ist intensiver, konzentrierter und spannender. Konnte man bisher als träge Couchkartoffel zum Hüpfhelden avancieren, ist jetzt der agile Mohammed Ali in euch gefragt. Aber keine Bange: Beinarbeit und Shuffles sind nicht nötig, es geht um flinke Handarbeit.

Sind die Trommeln erstmal im GameCube eingestöpselt, kann es losgehen. Das Spielprinzip ist sehr simpel, geht vom Konzept her sogar zurück in die glorreiche 2D-Zeit des Genres: Donkey Kong muss in vertikal und horizontal scrollenden Welten Bananen sammeln, um bei Gesundheit zu bleiben – sinkt der Wert auf Null, stirbt er. Außerdem kann man je nach Zahl der

Der Einstieg ins Trommelabenteuer wird durch zahlreiche Hinweise erleichtert. Es kann losgehen…
Video: Gameplay (Laufzeit: 2:21 Min.)

Bananen am Ende des Levels Medaillen gewinnen. Ziel ist es, möglichst viel von der gelben Frucht einzusacken. Klingt unspektakulär? Ja, und das wäre es auch mit handelsüblichem Controller.

Trommeln & klatschen

Aber mit den Bongos geht die Post ab. Wie funktioniert die Steuerung? Donkey Kong geht bzw. rennt in die entsprechende Richtung, sobald man nur ein mal oder öfter links bzw. rechts trommelt. Er springt bei gleichzeitigen Treffern auf den beiden Oberflächen. Und es gibt zahlreiche enge Schluchten, die er mit zwei,- drei- oder vierfachen Klettersprüngen erklimmen kann. Außerdem setzt er zur Sprungattacke an, wenn man in der Luft erneut synchron zuschlägt. Das erfordert natürlich mehr Konzentration als die klassische Controller-Variante, ist aber nach ein wenig Einübung nicht nur sehr intuitiv, sondern vermittelt ein wesentlich stärkeres Mittendringefühl als bisher bekannt.

Wichtig ist auch das Klatschen. Es lässt den Affen wuchtige Angriffe und hilfreiche Aktionen ausführen: Man kann Feinde attackieren, Geschosse abwehren, lästige Gegner abschütteln, Gegenstände fangen und sie wieder zurückwerfen – manchmal in einem schnellen Stakkato, das punktgenaues Timing erfordert und bei Erfolg viel mehr Glückshormone strömen lässt als bei altbekannter Buttonakrobatik. Und wer gerade durch die Luft fliegt, kann über gut koordiniertes Klatschen gleich ganze Bananenreihen auf einmal einsacken – das sieht klasse aus, wird von coolen Jingles begleitet und bringt mehr Punkte.

Sensible Rhythmik

Wer jetzt befürchtet, dass das Spiel in eine feurige Handflächenpenetration mit Lärmbelästigung ausartet, darf aufatmen: Feste Schläge und lautes Trommeln sind gar nicht nötig. Gerade diese Sorge hat mich sehr skeptisch an diesen Titel herangehen lassen. Aber man kann seine Hände ruhig auf die weiche Trommeloberfläche legen und die sensiblen Buttons darunter mit leichtem

Hier ist Schnelligkeit gefragt, sonst frisst euch der Eiswurm!

Fingerdruck aktivieren. Auch das Klatschen braucht keine kräftige Bierzeltwucht: Das Mikrofon reagiert schon auf relativ leise Töne und lässt sich in den Optionen manuell einstellen. Die Bongos fühlen sich nicht nur gut an, die technische Qualität ist erstklassig.

Und die Begeisterung hat noch einen anderen Grund: Der motivierende Nebeneffekt der Controllerlosigkeit ist der kooperative Spaß. Man kann hervorragend mit einem Freund oder seinen Kids gleichzeitig loslegen – während der eine trommelt, klatscht der andere! Das setzt zwar ein wenig Teamdisziplin voraus, ist aber in der Praxis enorm unterhaltsam und gerade für Eltern mit Kindern interessant. Auch deshalb, weil beide sowohl Angriffs- als auch Bewegungsaufgaben übernehmen können: Das Klatschen sorgt nicht nur für Attacken, sondern auch für Lianenschwünge; die Trommeln bewegen Donkey nicht nur, sondern lassen ihn auch zur Stampfattacke oder im Bosskampf zu Schlägen ansetzen. So kann jeder das ganze Spektrum von Donkey Kongs Potenzial ausschöpfen.