Veröffentlicht inTests

Disgaea DS (Taktik & Strategie) – Disgaea DS

Auf kaum einem anderen System haben sich Strategie-Rollenspiele mit Tiefgang und intuitiver Steuerung so sehr in die Herzen der Fans taktiert wie auf Nintendos DS. Bei Erwähnung von Final Fantasy Tactics oder Fire Emblem geraten die Anhänger ins Schwärmen. Mit Disgaea DS kommt nun ein weiteres Schwergewicht, das seit seiner Erstveröffentlichung auf der PS2 Kultstatus genießt.

© Nippon Ichi / Square Enix

Ärger im Dämonenreich

Laharl, der junge Kronprinz der dämonischen Unterwelt, hat einige Probleme: Nicht nur, dass er die letzten zwei Jahre verschlafen hat – in dieser Zeit ist sein Vater gestorben und ein Kampf um die Thronfolge entbrannt.
Zusammen mit der stets fröhlichen und ihm gelegentlich nach dem Leben trachtenden Dämonengöre Etna sowie ihren immer zu Scherzen aufgelegten Pinguinen macht er sich auf, um die versammelte Unterwelt davon zu überzeugen, dass er der einzige Kandidat für den Titel des Overlords ist. Was er nicht weiß: Himmlische Mächte beobachten sein Treiben und wollen ein gewaltiges Wörtchen mitreden…

Neu und nur auf DS: Eine zweidmensionale Übersichtskarte.

Zugegeben: Die Story zu Disgaea klingt merkwürdig. Doch mit der witzigen Erzählweise, die von „typisch“ japanischen Comic-Einblendungen und einigen -im Vergleich zu den übrigen Versionen in der Anzahl deutlich reduzierten- Sprachsamples erzählt wird und die immer wieder mit herrlich abgedrehtenÜberraschungen punktet, ist man schnell mitten im humorvollen Geschehen und kann den Kampf um die Herrschaft in der Unterwelt beginnen.

Rundenstrategie par excellence

Spielerisch sah und sieht sich Disgaea als moderner Nachfahre von Klassikern wie Final Fantasy Tactics oder Ogre Tactics sowie als Alternative zu modernen Titeln wie Fire Emblem oder: Mit euren Gefährten, von denen maximal zehn auf dem Spielfeld Platz nehmen dürfen, ist man unterwegs, um auf abwechslungsreichen isometrischen Schlachtfeldern mit rundenbasierten Kämpfen sein Gehirn zum Rauchen zu bringen.
Dass Disgaea mittlerweile fast fünf Jahre nach dem PS2-Release Kultstatus genießt, verdankt es nicht nur dem Humor, sondern einem ganzen Haufen Features, die für sich alleine genommen schon klasse sind, in der gut verzahnten Kombination aber für endlose Spielesessions sorgen. Nippon Ichi hat größtenteils gut daran getan, diese Mechaniken unverändert auf den DS zu bringen und mit der einen oder anderen kleinen Ergänzung bzw. Neuerung zu versehen.

Aufstieg, Schaden, Kombos

Die Liste ist so groß, dass man Schwierigkeiten hat, einen Anfang zu finden. Starten wir also mit dem Offensichtlichen: Jeder Charakter kann im Level aufsteigen, was zwangsläufig einen Anstieg der Statistiken und ab und an auch neue Fähigkeiten mit sich bringt. Alternativ lässt sich der Fähigkeiten durch häufigen Einsatz im Kampf erhöhen, was z.B. bei den Magiern zu einem größeren Einzugsgebiet und einem größeren Schadensareal äußert – „Learning by Doing“ in Reinkultur, weswegen man auch gerne in bereits bereinigte Gebiete zurückkehrt…

Ansonsten wird der obere Bildschirm nur selten optimal genutzt…

Zusätzlich ist es noch extrem wichtig, darauf zu achten, in welcher Höhe, mit welcher Blickrichtung und mit welchen Freunden an angrenzenden Feldern ihr Angriffe startet. Dass Attacken von der Seite und vor allem von hinten sowie aus einer erhöhten Position mehr Schaden versprechen, ist fast selbsterklärend. Doch je nachdem, mit wem man zusammensteht, kann eine Kombo entstehen, die die Lebensenergie der Gegner rasend schnell auffrisst.

Und als ob die 14 Episoden mit diversen Schlachtfeldern (plus einige Bonusgebiete) nicht ausreichen, kann man noch einen Abstecher in die so genannte „Item World“ machen.
Diese Ausflüge sind nicht nur hilfreich, um den Level der Figuren zu steigern, sondern dienen vor allem dazu, die Gegenstände aufzuwerten. Mit jedem bewältigten Level (jeder Gegenstand verfügt über 100 (!)) steigen die Eigenschaften. Zusätzlich ist es möglich,  so genannte Spezialisten zu finden. Diese Meister, die in dem Item leben, können zwischen den Ausrüstungsteilen hin und her geschoben werden, so dass man die Waffen, Rüstungen usw. ganz gezielt aufrüsten kann. Alleine diese Möglichkeiten können tagelang beschäftigen.

Geo-Veränderungen und Senatsstimmen

Doch hier ist immer noch nicht Schluss: In vielen Kampfarenen warten farbige Felder. Diese machen das Bild nicht nur schön bunt, sondern haben auch einen spielerischen Wert, der sich allerdings sowohl positiv als auch negativ auswirken kann. So kann man auf Felder treffen, die die Figuren unbesiegbar machen oder einen mit einem gewaltigen Erfahrungsanstieg segnen, wenn man auf ihm steht, während man einen Gegner ins Dämonen-Jenseits befördert.
Doch es gibt auch Felder, auf denen die Gegner schier unbesiegbar werden oder die einen wie wild durch den isometrischen Abschnitt teleportieren.