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Die Sims 4: An die Arbeit (Simulation) – Mit Arbeit zum Erfolg?

Die Sims 4 war letztes Jahr ein Stich ins Wespennest. Inhaltlich in einigen Bereichen (Stichwort: Emotionen) eine Weiterentwicklung, hatte man zu sehr mit mangelnder Risikobereitschaft, dem Vorgänger und vor allem gekürzten Inhalten zu kämpfen. Mit der ersten großen Erweiterung „An die Arbeit“ möchte man nach zahlreichen Patches einen weiteren Schritt unternehmen, sich vom dritten Teil samt Add-Ons zu lösen. Im Test machen wir eine Bestandsaufnahme.

© Maxis / EA

Arbeitsam

Das Sims-4-Team war seit dem Release im September umtriebig: Es wurde nicht nur eine kostenpflichtige Gameplay-Erweiterung (entspricht im Wesentlichen einem leicht aufgewerteten Accessory-Pack) namens „Outdoor-Leben“ veröffentlicht. Mit zahlreichen kostenlosen Inhaltsupdates wurden neue Berufs-Pfade, Geister, Pools, Keller und haufenweise Gegenstände sowie weitere Features hinzugefügt, um die stimmgewaltige und leicht bis mittelschwer enttäuschte Fangemeinde zu beschwichtigen. Und nun wartet das erste „große“ Add-On, um die interaktive Seifenoper noch attraktiver zu gestalten.

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Einer der Höhepunkte der Polizei-Karriere: Das „Guter-Bulle-Böser-Bulle-Spiel“ bei Verhören. © 4P/Screenshot

Dabei bedient man sich eines Prinzips, das bereits im Vorgänger bei der Erweiterung „Traumkarrieren“ genutzt wurde und das ich beim Hauptspiel schmerzlich vermisst habe: Man kann seine Sims auf die Arbeit begleiten. Zwar nicht bei allen Karrieren, die es in Sims 4 gibt, sondern nur bei den vier neuen Berufspfaden, die hier zur Verfügung stehen – aber immerhin. Wahlweise als Arzt, Wissenschaftler, Polizist oder Entrepeneur im Einzelhandel mit eigenem Laden kann man sich mit seinem Sim die Zeit vertreiben und das Konto aufstocken. Sehr schön dabei: Im Vergleich zum semi-aktiven Arbeiten der Traumkarrieren ist man hier als Spieler stärker involviert – auch wenn man immer noch nicht in Form von Minispielen wie seinerzeit in einigen Konsolenvarianten von Die Sims 2 den Arbeitserfolg beeinflussen darf.

Deduktion und Laufband

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Als Arzt muss man Krankheiten diagnostizieren und kurieren. © 4P/Screenshot

Für jeden Arbeitstag gibt es ungeachtet des gewählten Berufes eine Liste, die man abarbeiten sollte, um die Ziele zu erreichen. Beim Polizisten z.B. sind dies Patrouillen, Festnahmen, Tatort-Besuche, Beweisaufnahmen und -Analyse, Verhöre usw., wobei mitunter auch soziale Kontakte wie Gespräche mit dem Polizeichef oder Kollegen – quasi Sims-CSI. Das Aufklären der Fälle ist dabei in erster Linie von der Anzahl der Beweise abhängig, die man gesammelt und am Computer ausgewertet hat. Übrig bleiben dann Hinweise, die man z.B. auch auf das Kinderspiel „Wer ist es?“ anwenden könnte: Der Täter ist jugendlich, blond, trägt eine lange Hose und ist materialistisch veranlagt. Aus einem Pool an Sims kann man nun versuchen, den Gesuchten einzugrenzen oder direkt die Festnahme veranlassen. Das Problem: Erst viel zu spät muss man ins Risiko gehen, da es meist reicht, die einzige blonde Figur auf der Karte ausfindig zu machen und sie zum Verhör zu bestellen. Das wiederum ist sehr amüsant gelöst und stellt einem zahlreiche frische Aktionen zur Verfügung, die in „Guter Bulle“ und „Böser Bulle“ eingeteilt sind und die den Verdächtigen unterschiedlich schnell zu einem Geständnis treiben. Schade ist bei der Polizistenlaufbahn allerdings, dass häufig die Schauplätze gewechselt werden, was jeweils mit einem Ladebildschirm quittiert wird.