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Diablo 3 (Rollenspiel) – Diablo 3

Endlich geht Blizzards Hack&Slay in die nächste Runde. Gespannt, ob Diablo III es schafft, das mittlerweile gut bestückte Genre der Action-Rollenspiele um eine neue Facette zu bereichern, haben wir uns auf die Jagd nach Monstern und der immer besseren Ausrüstung gemacht und unsere Erfahrungen in einem Test-Tagebuch festgehalten.

© Blizzard / Activision Blizzard

Gemeinsam sind wir stark
Im kooperativen Mehrspieler-Modus profitieren alle Spieler von den Effekten der Gesundheitskugeln, sobald ein Mitspieler sie einsammelt.
Im kooperativen Mehrspieler-Modus profitieren alle Spieler von den Effekten der Gesundheitskugeln, sobald ein Mitspieler sie einsammelt. © 4P/Screenshot

Natürlich kann Diablo III nicht nur alleine gespielt werden. Mit wenigen Mausklicks kann jeder Charakter bei seinen Freunden in eine Partie einsteigen oder sein Glück in öffentlichen Matches versuchen – außer sie sind als „privat“ gekennzeichnet. Dabei ist der Questfortschritt an die Einstellungen des Gastgebers gebunden. Schließlich kann jeder Charakter zu Beginn im Battle.net-Menü wählen, mit welcher Quest gestartet werden soll –  ohne dass der Gesamtfortschritt verloren geht. Wollt ihr also noch einmal den Skelettkönig töten, obwohl ihr ihn schon einmal erledigt hattet und ihr nun mehrere Stufen höher seid? Kein Problem! Ihr startet einfach mit der entsprechenden Quest und los geht’s.

Durchdachter Koop-Modus

Jede Partie kann mit bis zu vier Personen kooperativ gespielt werden und zwar nur über das Battle.net – es gibt keinen dedizierten LAN-Modus. Die meiner Ansicht nach völlig überflüssigen Spieler-gegen-Spieler-Matches (PvP) im Arena-Modus sollen noch in diesem Jahr nachgeliefert werden (wir berichteten).

Solche Gegnermassen gibt es im ersten Akt leider viel zu selten.
Solche Gegnermassen gibt es im ersten Akt leider viel zu selten. © 4P/Screenshot

Je mehr Spieler an einer Partie teilnehmen, desto stärker werden die computergesteuerten Feinde. Dies wirkt sich ja nach Schwierigkeitsgrad (Normal, Albtraum, Hölle, Inferno) auf die Lebensenergie der Gegner aus und ab Albtraum auch auf den ausgeteilten Schaden. Die Anzahl der Feinde hingegen unterscheidet sich kaum von der Solo-Variante. Ganz wichtig: Jeder Spieler bekommt seine eigene Beute (Gegenstände und Gold) und muss diese nicht mit den anderen Personen teilen. Habt ihr Zeug gefunden, das wohlmöglich für die Mitspieler interessant ist, könnt ihr den Kram entweder auf den Boden werfen (die schnelle Lösung) oder übergeben.

Mit einem Barbaren in der Gruppe ist die Spinne wesentlich einfacher zu besiegen, als wenn der Dämonenjäger sie alleine bekämpfen müsste. So kann der Dämonenjäger sich in Ruhe um den Fernkampf kümmern.
Mit einem Barbaren in der Gruppe ist die Spinne wesentlich einfacher zu besiegen, als wenn der Dämonenjäger sie alleine bekämpfen müsste. So kann der Dämonenjäger sich in Ruhe um den Fernkampf kümmern. © 4P/Screenshot

Schön und sehr durchdacht ist jedenfalls, dass vor Boss-Kämpfen oder Events ein „Bereitschaftscheck“ stattfindet, man sich durch das jeweilige Banner eines Spielers (in der Stadt) zu eben diesem Charakter teleportieren kann und getötete Mitspieler von allen anderen wiederbelebt werden können. Wenn ihr aber mit menschlichern Mitstreitern unterwegs seid, müsst ihr auf die Hilfe der computergesteuerten Gefährten wie den Templer verzichten.

Kooperatives Erlebnis

Die Effekte eingesammelter Gesundheitskugeln bekommen übrigens alle Teilnehmer zu spüren. Hat der an vorderster Front kämpfende Barbar zu wenig Leben und gerade keinen Heiltrank parat und Revanche ist nicht aktiv? Dann kann z.B. der Dämonenjäger eine Gesundheitskugel aufsammeln und damit sich und seinen Mitspieler heilen.

Logischerweise ergänzen sich im kooperativen Modus die Stärken der Klassen. So begrüßt man als Fernkämpfer die Anwesenheit eines Nahkämpfers, der die Aufmerksamkeit einiger Monster auf sich lenkt. Manche Arten von Feinden können gemeinsam und koordiniert viel effizienter aus der Welt geschafft werden. Dadurch wirken allerdings kooperative Partien ein bisschen leichter als die Solo-Variante. Auch im Albtraum-Modus (zweiter Schwierigkeitsgrad) ist es in den ersten drei Akten deutlich einfacher, wenn man in einem Team unterwegs ist, als wenn man versucht die Schergen der Hölle im Alleingang zu besiegen. Das Absprechen in einer Gruppe und die Kombinationen der Klassen-Fähigkeiten machen es also leichter – ebenso wie das Wiederbeleben.

„Blähdarm, Fürst der Verdammnis“ – mit Diablo III kehren auch die völlig unsinnig generierten Monsternamen zurück. © 4P/Screenshot

Fast schon zu leicht ist hingegen der erste Akt (Normal) im kooperativen Spiel bzw. in den Arealen, in denen kaum Gegner sind. Erst wenn die Kombinationen und die Fertigkeiten der Feinde ausgefeilter werden, wird es auch in der Gruppe interessanter. Der Anfang ist demnach recht simpel, insbesondere wenn die Charaktere selbst über kaum nennenswerte Fähigkeiten verfügen. Erst mit zunehmender Zeit und vor allem ab dem zweiten Akt wird es besser – also je weiter die automatische Charakter-Entwicklung fortschreitet, je mehr Fertigkeiten die Feinde und die Mitspieler lernen, desto interessanter werden die gemeinsamen Gefechte letztendlich. Aber unterm Strich bleibt festzuhalten: Durch das Absprechen, Kombinieren, Koordinieren, Tauschen und letztendlich das Teamwork macht die kooperative Beutehatz bei Diablo III in der Gruppe einfach mehr Spaß als alleine.