Fazit
Haben sich die zehn Jahre Wartezeit gelohnt? Oder anders gefragt: Hat Blizzard die Zeit gut investiert? Auf technischer Ebene zweifellos: Die Kulisse mag vielleicht nicht mehr ganz so bedrohlich wirken wie vor zehn Jahren, doch mir gefällt das etwas farbenfrohere Aussehen. Die Abschnitte sind stimmungsvoll designt und erstaunlich vielfältig. Inhaltlich bin ich gespalten: Einerseits hatte und habe ich unheimlich viel Spaß mit Diablo 3. Die Gegenstands- und Monsterhatz mit ihren Zufallsalgorithmen zieht Jäger & Sammler in ihren Bann und kann vor allem kooperativ langfristig motivieren. Und vor allem dem Gruppenspiel ist die Wertung im gehobenen „Gut“-Bereich zu verdanken. Für das Solo-Erlebnis alleine würde ich nicht einmal 80% geben. Unter anderem, weil ich mit der Charakterentwicklung und ihrem vorgegebenen Fortschritt nicht warm werde. Ebenso wenig wie mit dem Onlinezwang, der bei Serverausfällen dafür sorgt, dass auch Solisten auf einen schwarzen Bildschirm starren. Erzählerisch und mechanisch bleibt man zudem meist blass. Die Geschichte wird mit Ausnahme der hervorragenden Render-Sequenzen nicht spannend genug inszeniert, das Kampfsystem ist von der simpelsten Sorte. Dennoch verbringe ich aufgrund der stimmungsvollen Gegenstands-Sogwirkung gerne meine Zeit mit dem Ausflug in die Hölle. Allerdings geht Blizzard kein Risiko und hat trotz viel versprechender Ansätze im zweiten Akt die Chance verpasst, das Genre wie seinerzeit mit den Vorgängern neu zu definieren. Man begnügt sich damit, „eines von vielen“ Action-Rollenspielen zu sein. Und das ist gut gelungen.
Wertung
Vom Vorreiter zum Mitläufer: Blizzard geht kein Risiko und liefert eine saubere Hack&Slay-Fortsetzung mit enormem Gegenstands-Sogfaktor sowie gutem Koop-Modus, aber auch einigen ärgerlichen Motivations-Hindernissen.
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