[GUI_PLAYER(ID=106763,width=400,text=Square Enix wollte dieses Deus Ex: The Fall ohne Abstriche für mobile Plattformen entwickeln. Allerdings büßt die technisch gelungene Umsetzung spielerisch einiges an Qualität ein. ,align=right)]Auf den ersten Blick macht dieses Deus Ex eine stimmungsvolle Figur: Das Artdesign folgt dem stilbildenden goldenen Glanz, die Kulisse lockt mit diffusem Licht und futuristischen Arealen. Zusammen mit den dezenten Klängen entsteht eine ebenso zwielichtige wie edle Atmosphäre, die fast nahtlos an das Erlebnis auf PC, PS3 und 360 anzuknüpfen scheint. Wenn Protagonist Ben Saxon das erste Mal auftritt, bekommt das Erlebnis auf iPad allerdings einen ersten Dämpfer. Hinsichtlich Mimik, Gestik und vor allem Charisma bleibt der britische Ex-Elitekämpfer weit hinter Adam Jensen aus Human Revolution zurück – er erinnert eher an einen gewöhnlichen Helden der 80er.
Worum geht es? Zusammen mit einer Begleiterin wird er von Agenten einer monopolistischen Firma gejagt, für die sie kürzlich noch selbst aktiv waren. Deshalb könnten sie brisantes Insider-Wissen über den Handel mit Medikamenten ausplaudern, die als einzige die teilweise fatalen Nebenwirkungen von Augmentierungen eindämmen. Natürlich geht es wie im großen Vorbild um diese künstlichen Erweiterungen des Menschen und ihre gesundheitlichen, sozialen sowie politischen Folgen. Zwar gewinnt Ben im Laufe seiner Flucht über den halben Erdball noch ein wenig Charakter und Zerrissenheit, Dialoge und Zwischensequenzen wirken jedoch zu holzschnittartig.
Neugier und Ernüchterungen

Aber nicht nur weil die Ereignisse parallel zu jenen in Human Revolution stattfinden und man bekannte Charaktere trifft, wird durchaus die erzählerische Neugier geweckt. Lobenswert ist auch, dass man während der Dialoge teilweise zwischen Antworten wählen und harte Entscheidungen treffen muss: Lässt man Gnade walten oder tötet man sein Gegenüber? Je nachdem wie man handelt, muss man später mit Konsequenzen rechnen. Trotzdem will die Story aufgrund der Präsentationsdefizite keine große Identifikation mit Held und Welt aufkommen lassen – es fehlt trotz Sprachausgabe (auf Englisch) und Zwischensequenzen die dramaturgische Sogwirkung.
Wie spielt sich dieses Deus Ex? Was ist mit Stealth und Action? Die Steuerung überrascht im Einstieg positiv, denn man kann sich präzise über den linken Daumen vor oder zurück bewegen, geduckt oder aufrecht, während man mit dem rechten den Blickwinkel bzw. das Fadenkreuz der Waffe bewegt – das funktioniert erstaunlich gut. Wer es indirekter mag, kann auch auf den Boden, die Deckung oder einen Gegner tippen, um dann dorthin zu huschen bzw. diesen ins Visier zu nehmen; in den Optionen lassen sich zudem Doppel- und Einfachtipper einstellen. Sobald ein schneller Wechsel der Deckung möglich ist, kann man auf einen Button klicken – diese Bewegung ist taktisch sehr hilfreich und sieht elegant aus.