Veröffentlicht inTests

Destiny: König der Besessenen (Shooter) – Ganz anders – ganz vertraut

Destiny ist richtig Arbeit! Langwierige Pflichterfüllung nach Plan. „Du willst diese starke Waffe?“, fragt es? „Dann musst du ein paar Mal dies, einmal jenes, dreimal das erledigen.“ Puh! „Und wenn du am Freitagabend stark genug sein willst, um mit deinen Kumpels den Raid zu spielen, dann bleibst du bitte rund um die Uhr dabei!“ Das Laufband rollt wieder. Tagein ab fünf Uhr morgens, tagaus bis halb vier Uhr nachts. Und ich obendrauf. Dabei war ich monatelang auf Entzug. Doch die Erweiterung „König der Besessenen“ hat es tatsächlich geschafft, dass ich mich verdammt gerne auf diese tägliche Tretmühle einlasse!

© Bungie / Activision Blizzard

Der Diablo-Shooter

Es ist ja immer noch das gleiche Spiel, dieses Diablo oder World of WarCraft, das sich wie ein Ego-Shooter spielt, in dem man dieselben kurzen (und die wenigen langen) Missionen wieder und wieder und wieder spielt. Wofür? Damit eine der zufälligen Belohnungen irgendwann ein besonders gutes Stück Ausrüstung ist.

Wozu man die bessere Ausrüstung braucht? Na, um dieselben kurzen Missionen wieder und wieder und wieder zu spielen und die wenigen langen Missionen irgendwann auf einem höheren Schwierigkeitsgrad zu packen. Und für bessere Chancen in den Team-Duellen. Denn Destiny ist ein Shooter, den man nicht zwangsweise, aber vornehmlich mit bis zu sechs Freunden oder Fremden spielt – mal miteinander, mal als Kontrahenten.

Hört, hört!

Vor etwa einem Jahr erschien das aktuelle Projekt der ehemaligen Halo-Macher: Bungie veröffentlichte Destiny mit unheimlich lautem und dem Vernehmen nach mächtig teurem Trommelwirbel – und tatsächlich jagten fortan Millionen Spieler nach Beute oder pflückten Blumen, um Waffen und Rüstungen aufzuwerten. (Zugegeben: Es sind hochwertvolle „Geistblüten“, Metalle und andere im Sinne eine Fantasiewelt nachvollziehbare Materialien.)

[GUI_STATICIMAGE(setid=78920,id=92513548)]
Interessante Charaktere und neue Schauplätze: Die erste große Erweiterung baut Destiny sowohl erzählerisch als auch spielerisch aus. © 4P/Screenshot

Mit der Erweiterung König der Besessenen erklärte Bungie Anfang im vergangenen Monat also den Beginn des zweiten Jahres der Destiny-Zeitrechnung – die Entwickler versprachen Inhalte, die nicht nur der allabendlichen Beutejagd neuen Schwung verleihen, sondern auch dem Verkaufswert eines fast neuen Spiels gerecht werden. Da sind große Töne!

Ein Geisterschiff…


Und tatsächlich weht frischer Wind dort, wo Bungie die Geschichte der Millionen Hüter und ihres Kampfs gegen außerirdische Mächte fortsetzt. Hatten die Wächter zuletzt den mächtigen Crota besiegt, tritt jetzt dessen Vater auf den Plan: Oryx, der der Erweiterung ihren Namen gibt. Um auch ihn zu schlagen, reisen die Wächter erstmals in die Nähe des Saturns sowie auf den Mars-Trabanten Phobos. Zahlreiche bekannte Umgebungen erhalten zudem im Rahmen einiger Missionen einen neuen Anstrich.

Diese Kulissen sehen ausnehmend gut aus! Wenn sich das fahle Licht in den hohen Decken einer Art Geisterschiff verliert, gehören die Schauplätze Destinys nach wie vor zu den beeindruckendsten dieser Konsolengeneration.