Im Grunde entscheidet ihr also immer selbst, welche Herausforderung ihr annehmt. Wer einfach nur ankommen will, um alle Gebiete zu sehen, kann das gerne tun. Vielleicht schielt ihr aber lieber auf Punkte, die ihr für Tricks erhaltet und für die es Multiplikatoren gibt, wenn ihr mehrere davon aneinanderreiht. Auch schnelles Fahren, Wheelies oder um enge Kurven zu schlittern halten den Multiplikator aufrecht, sodass ein ununterbrochener Flow für eine hohe Punktzahl unerlässlich ist. Und immerhin befinden sich auf fast allen Strecken zahlreiche Rampen, Stege sowie natürliche Hindernisse, die dazu einladen kreativ zu sein. Oder versucht ihr euer Glück lieber abseits des Wegs? Nur zu! Entsprechende Team-Mitglieder unterstützen auch diese Spielweise.
Die Punkte benötigt ihr zum Freischalten einer zweiter Kampagne sowie von Helmen, Hemden, Hosen und mehr. Abgesehen davon geht es um Highscore-Listen, ein gutes Abschneiden in täglichen Herausforderungen und Online-Turnieren – hauptsächlich aber immer um den eigenen Anspruch. Nicht zuletzt trifft man sich mit Freunden und Fremden in Online-Gruppen oder übt in der offenen Lobby ein paar Tricks, bevor sie auf der Strecke funktionieren „müssen“. Ärgerlich nur, dass man gelegentlich einfach die Verbindung zum Server verliert. Dafür gibt es inzwischen spezielle Hindernis-Parcours‘, die selbst erfahrenen Bikern alles abverlangen.
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Die Königsklasse ist dann schließlich das Absolvieren einer kompletten Kampagne, also mehrerer Gebiete am Stück, und das gleichzeitige Erzielen eines hohen Flow-Wertes, womit die durchschnittlichen Anzahl an Trickpunkten pro Minute gemeint ist. Schade nur, das man zwar einzelne Gebiete anhand verschiedener Parameter prozedural oder über das Eingeben konkreter Zeichenfolgen erstellen kann, aber keine Kampagne mit zufälliger Reihenfolge aller freigeschalteten Gebiete starten darf.
Leicht gemacht
Wem beim Lesen von „Tricks“ übrigens Angst und Bange wird oder wer bei „prozedural erstellte Abhänge“ den Teufel an die Wand malt: Ich kann euch beruhigen. Descenders gelingt die Gratwanderung zwischen Simulation und Arcade. Sprich, das Fahrverhalten ist keineswegs realistisch, ahmt das Radfahren aber glaubhaft nach. Die Anzahl der Tricks ist hingegen so überschaubar, dass man nicht erschlagen wird, während das unkomplizierte Tweaken, Drehen und Überschlagen so gut von der Hand geht, dass man immer eine Möglichkeit findet Punkte abzustauben bzw. den Multiplikator am Laufen zu halten.
Nicht ganz im Bilde
![[GUI_STATICIMAGE(setid=89079,id=92621989)] [GUI_STATICIMAGE(setid=89079,id=92621989)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92621989-vollbild.jpg)
Das gelingt schon deshalb besser als in der damaligen Xbox-One-Version, weil das Spiel auf einer PS4 Pro, auf die sich auch unsere Wertung bezieht, mit 60 Bildern pro Sekunde läuft. Für eine normale PS4 gilt das leider nicht, weshalb der Spaß dort ähnlich spürbar reduziert wird wie in den damaligen Xbox-Versionen – inzwischen stemmt zumindest die Xbox One X ja ebenfalls die hohe Bildrate. Und leider werden die magischen 60 selbst auf einer Pro nicht durchgehend gehalten, weshalb das präzise Fahren ausgerechnet dort erschwert wird, wo man einen Weg durch dicht stehende Bäume finden muss.
Das mutet schon deshalb seltsam an, weil Descenders bei aller Liebe nicht so aussieht, als wäre es ein großer Hardwarefresser. Schließlich sind die überschaubaren grafischen Elemente des prozeduralen Baukastens ansehnlich hübsch, sie strahlen aber auch einen nüchternen Pragmatismus aus, bei dem von Opulenz keine Rede sein kann. Zu allem Überfluss werden die 60 Bilder pro Sekunde mit auffälligem Tearing, einem nicht gerade idyllischen Weitblick und extrem spät auftauchenden Details erkauft.