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Demon’s Souls (Rollenspiel) – Das Remake

Vorhang auf für die Rückkehr eines ganz großen Klassikers: Demon’s Souls. Mit diesem Abenteuer konnte From Software im Jahr 2009 eine der einflussreichsten und wichtigsten Serien der Spielegeschichte begründen. Der Erfolg von Dark Souls, Bloodborne & Co wäre ohne diesen Meilenstein der Action-Rollenspiele nicht denkbar. Elf Jahre nach der Premiere auf PlayStation 3 kann man das verfluchte Königreich von Boletaria auf der PlayStation 5 besuchen. Ob sich der modernisierte Tanz mit dem Tod lohnt, verrät der Test dieses Remakes.

© From Software (Remake: Bluepoint) / Sony

Neue Schwerkraft und Filter

Auf der PlayStation 3 fühlte sich alles leicht an, auf der PlayStation 5 kommt eine andere Schwerkraft durch Akustik, Grafik und Physik hinzu. Bluepoint hat nicht nur alle Charakter- und Feindmodelle überarbeitet, sondern auch die Kulisse. Das merkt man schon bei den ersten Schritten, wenn man zunächst die wunderbar angepasste Umgebung aufsaugt: Freut euch auf bekannte, aber quasi frisch modellierte Festungen mit wesentlich mehr Details, was Wappen, Teppiche, Holzmaserungen, Steinfassaden, Pfützen  & Co betrifft. Hinzu kommen tolle Partikeleffekte, nicht nur beim spektakulären Feuer, sondern auch wenn es irgendwo wabert oder dampft, zudem knarzt und knistert es markant aus den Boxen. Die Zeiten der Ragdoll-Physik, die Leichen wie Papier flattern ließ, sind auch vorbei – Tote bleiben nach Kollision (meist) an ihrem Platz. Wer es genauer mag, findet in diesem Video einen direkten Vergleich des PS3-Originals mit dem PS5-Remake.

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Fünf Welten sind zugänglich, alle über den Nexus erreichbar. © 4P/Screenshot

Man kann fünf Welten besuchen – von den Katakomben Steinfangs bis zum Turm von Latria mit seinem Horrorflair, quasi der Prototyp des späteren Bloodborne. Es macht einfach Spaß, sich langsam umzusehen, wenn man das alte Demon’s Souls so gut kennt und dann hier an jeder Ecke etwas anderes entdeckt – als hätte ein Restaurator nicht nur geflickt, sondern liebevoll neu entworfen. Dazu gehört auch der am Original orientierte, aber frisch komponierte Soundtrack von Shunsuke Kida. Nicht alles ist perfekt: Während der Schmied oder Lagerist z.B. ihre Lippen im Dialog bewegen, bleiben andere Gesichter von Nicht-Spieler-Charakteren manchmal statisch. Übrigens wurde alle Sprachaufnahmen neu produziert, teilweise mit den originalen Sprechern. Ihr habt die Wahl ob ihr das gut lokalisiert auf Deutsch oder auf Englisch hören wollt.

Bei mir hat sich das Original damals so eingebrannt, dass ich „Brave soul, who fears not death. Prithee, lull the Old One back to its ancient slumber.“ auf Englisch hören musste. Sowohl das fantastische Licht als auch das Interieur vom wehenden Wandbehang bis zum leicht schwankenden Kronleuchter verstärken die ohnehin schon gotisch-mittelalterliche Stimmung des Originals. Euch gefällt der buntere Stil im Standardfilter nicht? Kein Problem: Ihr könnt neben einem filmischen Körnungseffekt auch den klassischen Filter aktivieren, der hinsichtlich Helligkeit, Kontrast und Farbwerte gediegener wirkt. Hinzu kommen weitere wie Winter, Sommer über Antik bis Monochrom – auch diese neue Wahl zeichnet das Remake aus.

Kills mit Kraft

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Der Drache naht – bis wohin kann man gefahrlos gehen? © 4P/Screenshot

Aber wisst ihr, in welchen Augenblicken die Präsenz so richtig spürbar wird? Wenn es um was geht. Wenn man nervös wird. Richtig: Im Kampf. Eines der spielmechanischen Highlights von Demon’s Souls war die Kontermechanik, die Timing und Mut belohnte. Auch hier hat das Remake eine kleine Steigerung zu bieten: Wenn ich mit meinem Dieb im ersten Gebiet des Palastes den Buckler rechtzeitig hebe, pariert er den Schlag des Untoten nicht nur, sondern öffnet die Deckung mit einem unheimlich befriedigenden Geräusch. Dann kann er – je nach Waffe – zu anderen fatalen Hieben ansetzen. Mit dem Dolch sind es schnelle Stiche, die meist zum Tod führen. All das war damals schon cool, nur fühlt es sich mit dem physikalischen sowie akustischen Feedback des DualSense Wireless-Controllers noch besser an, weil er spürbar anders reagiert.

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Auch ein Fotomodus ist dabei. Ärgerlich: Nur in der Deluxe-Edition gibt es einige Rüstungen und Items. © 4P/Screenshot

Das kommt natürlich auch bei normalen Schlägen auf den Schild zum Einsatz, so dass man die Wucht eines Treffers in den Händen spürt. Wenn Metall auf Metall kracht, dann hallt das in der Hand. Die Kämpfe fühlen sich auch im Kontext aktueller Action-Rollenspiele nicht etwa veraltet, sondern einfach nur gut an. Dazu tragen neue Kleinigkeiten bei, wie etwa die bessere Beweglichkeit beim Wegrollen in acht Richtungen. Aber auch der Weg ins Gefecht mit einem gepanzerten Ritter macht Laune, denn mit jedem Schritt spürt und hört man seinen schweren Gang. Es bleibt allerdings bei allen bekannten KI-Schwächen, was das manchmal selbstmörderische Verhalten von Feinden (jup, Ritter kann man in Abgründe locken; Fackelträger explodieren beim Gefuchtel vor Ölfässern und Bosse zeigen gerne Schwachstellen) betrifft. Nur war das auch immer Teil des Rätsels: Man muss erstmal herausfinden, wo man sicher stehen und treffen kann, bevor man seinen Kurzbogen, 120 Pfeile und den roten Drachen als Ziel schnappt!

Ansonsten hat Bluepoint nur leichte Veränderungen vorgenommen: Es gibt weniger Heilkräuter, außerdem wiegen einige der besseren Heilkräuter deutlich mehr, so dass man nicht wie im Original einfach endlos davon tragen kann. Außerdem könnt ihr per Touchpad-Druck schnell eine zusätzliche Leiste für Items sowie Gesten und den Fotomodus einblenden. Es gibt keine neuen Welten, aber einen über den Nexus aktivierbaren „Fractured Mode“, in dem die bekannte Welt horizontal gespiegelt ist. Außerdem sind die Ladezeiten natürlich extrem verkürzt, von einigen Minuten auf wenige Sekunden – siehe auch hier im direkten Vergleich.

  1. Das geilste das ich je gespielt habe und nach dem ersten Mal noch drei Mal. Super Steuerung, grafisch ne Bombe, Gruselfaktor 1A - habe mir im dunkeln fast nass gemacht boaahhh, knallhart aber fair, wenns ned funzt dann ist man selber schuld, beobachten lernen - absolut geiles Spiel.

  2. Also ich bin total begeistert, hab vor ein paar Tagen meine Ps5 bekommen und Spiele gerade das Remake als Magier. Optisch ist das wirklich Next gen selbst die bestaussehendsten Spiele auf der Ps4pro wie The Last of Us 2 können da nicht mithalten.
    Der Sound ist auch eine Wucht. Ja ich bin alter Fromsoftware fan aber ich kann das Spiel wirklich jedem empfehlen! Ich habe das alte Demons Souls gerne gespielt aber das Remake fühlt sich obwohl ich natürlich alles kenne wie ein für mich neues Spiel an.
    Mein Charakter wird sich das Knight Sword als Hauptwaffe holen (gibt es relativ am Anfang bei einem Händler für 20.000 Seelen).
    Noch was, das Spiel hat eine Deutsche Sprachausgabe bekommen, ich finde die durchaus gelungen auch wenn sie eine andere Atmosphäre hat als die Englische. Man kann natürlich auch die Englische auswählen.

  3. Demon's Souls war mein erstes Soulsgame.
    Mich hat gestört, dass man zuerst den Boss besiegen musste, bevor die Maiden erscheint. Mann muss seine Seelen teils für Schrott ausgeben. Das ist ähnlich wie mit der Puppe in Bloodborne, doch dort reicht es schon, wenn man das Clericbeast bloß findet, oder man kann auch Wissen des verrückten Weisen finden.
    Von der Heilitems hatte ich immer genug, die kann man nahezu überall und schnell farmen. Die Bosse (außer Meneater) sind leichter als in allen anderen Teilen, daher verliert man da auch nicht so viele Heilitems.
    Der gefährliche Assassine, der NPCs..., sieht schon böse aus, und man wird auch im Spiel gewarnt.
    Das Problem mit der Worldtendenz wird völlig überdramatisiert. Hab mich damals nur sinnlos im Nexus umgebracht, weil mir das von anderen so aufgeschwatzt wurde. Lächerlich. Man wird die Geistform nur selten los, die Items dafür sind schweineteuer. Ehe die Tendenz richtig schwarz wird (was zudem auch seine Vorteile hat) hat man längst wieder nen Boss besiegt. Und wenn sie doch richtig schwarz werden sollten, kann man diesen einen "Gegner" finden, bekommt die Seele und das färbt die Tendenz wieder ordentlich Richtung hell.
    Was mich am Remake stört, einmal diese überladene Orchestermusik. Was aber noch schlimmer ist, die haben die kranken Silent Hill Sounds der Gegner "Depraved One" in der fünften Welt geändert. Stimmen sind auch schlecht.

  4. Ryan2k6 hat geschrieben: 01.07.2021 16:31
    MikeimInternet hat geschrieben: 01.07.2021 14:35 Wenn du etwas mit den Souls Spielen anfangen kannst, oder sogar Fan davon bist, ist es jedenfalls ein 100%iges Pflichtspiel. Was den S-Grad angeht gehen die Meinungen sowieso auseinander. ;)
    Fan, nein. Ich mag die Welt und die Stimmung, aber das ständige auf die Fresse bekommen nervt mich und dass man ständig bestraft wird auch. Für mich bedeutet Souls immer Frust und von dem kann ich nur eine bestimmte Menge ertragen. Wenn das also ähnlich ist wie die späteren DS Spiele, verzichte ich lieber.
    LeKwas hat geschrieben: 01.07.2021 14:44 Wenn man Pech hat und sehr oft stirbt, steht man schon mal ohne Heilitems da und darf schauen, woher man die kriegt.
    Das war doch bei BB auch so, oder? Mit diesen Blutphiolen?
    Der Rest deiner Ausführungen klingt ähnlich wenig begeisternd. Ich glaube ich lass das einfach. :D
    Äh ja Souls ist Souls… Demons Souls ist lediglich linearer, hat eine kleinere Spielwelt. Ist aber selbstverständlich ansonsten das selbe Spiel. DKS ist DS in umfangreicher. Ich hab DKS lange nicht gespielt. Erinnere mich aber es damals aus denhier schon genannten Gründen etwas leichter als DS gefunden zu haben.

  5. MikeimInternet hat geschrieben: 01.07.2021 14:35 Wenn du etwas mit den Souls Spielen anfangen kannst, oder sogar Fan davon bist, ist es jedenfalls ein 100%iges Pflichtspiel. Was den S-Grad angeht gehen die Meinungen sowieso auseinander. ;)
    Fan, nein. Ich mag die Welt und die Stimmung, aber das ständige auf die Fresse bekommen nervt mich und dass man ständig bestraft wird auch. Für mich bedeutet Souls immer Frust und von dem kann ich nur eine bestimmte Menge ertragen. Wenn das also ähnlich ist wie die späteren DS Spiele, verzichte ich lieber.
    LeKwas hat geschrieben: 01.07.2021 14:44 Wenn man Pech hat und sehr oft stirbt, steht man schon mal ohne Heilitems da und darf schauen, woher man die kriegt.
    Das war doch bei BB auch so, oder? Mit diesen Blutphiolen?
    Der Rest deiner Ausführungen klingt ähnlich wenig begeisternd. Ich glaube ich lass das einfach. :D

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