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Deadpool (Arcade-Action) – Der gestörte Superheld ist wieder da

Von allen Marvel-Helden ist Deadpool einer der ungewöhnlichsten. Der geläuterte Ex-Superbösewicht mit Persönlichkeitsstörung und enormen Aggressionspotenzial steht in krassem Gegensatz zu den klassischen Saubermännern wie Peter Parker. Und nachdem jener Hallodri bereits 2013 auf 360 und PS3 sein Unwesen trieb, ist er jetzt auch auf aktuellen Konsolen unterwegs. Ob sich irgendetwas an Spiel oder Mechanik getan hat, verraten wir im Test.

© High Moon Studios / Activision

Solide Mechanik

Hinsichtlich der Mechanik ist das Spiel viel gewöhnlicher – und wurde in dieser Hinsicht seit seiner Premiere vor zwei Jahren auch nicht verfeinert. Mit einer konzeptionell gut durchdachten Mischung aus Nah- und Fernkampf sowie Gebietserforschung liegt Deadpool irgendwo zwischen Devil May Cry, Bayonetta, God of War und Castlevania – Lords of Shadow. Hinsichtlich Kampfsystem, Kollisionsabfrage etc. leistet sich High Moon auch keine groben Schnitzer, doch angesichts des Kalibers der Konkurrenz ist es wenig überraschend, dass man in keinem Bereich Bemerkens- oder Erinnerungswertes abliefert. Das soll nicht bedeuten, dass die Kämpfe schwach sind. Sie sind solide und herrlich brachial inszeniert. Doch die Übergänge zwischen Nah- und Fernkampf sind mitunter etwas brüchig, der Wechsel z.B. von Doppelkatana zu Doppelpistole ist nicht so flüssig wie man es sich wünschen würde. Auch das Durchschalten zwischen den einzelnen Waffen geht nicht nahtlos vonstatten, Komboverknüpfungen, etwa von Katana zu Hammer (natürlich auch doppelt) oder zu den Sais, werden nicht unterstützt. Dadurch beraubt sich Deadpool einer zusätzlichen Dynamik, die die Kämpfe aufwerten würde.

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Die brachiale Action ermöglicht ähnlich wie DmC Devil May Cry den Wechsel zwischen Ballereien und Nahkampf. © 4P/Screenshot

Immerhin kann man mit entsprechendem Timing einen Konter setzen oder per Teleport aus dem Angriffsweg flüchten. Dabei sollte man jedoch die Kombo nicht aus den Augen verlieren. Wer zu lange mit dem nächsten Treffer wartet, riskiert den Verlust des Kampfbonus. Der setzt sich aus einer Punktzahl zusammen, die die Art der Tötung bewertet (Sonderangriffe, die erst aufgeladen werden müssen oder Headshots bringen mehr Punkte) sowie einem Multiplikator, der sich aus der Kombo ergibt. Wer geschickt ist, kann sich alsbald über enorme Ausschüttung von Erfahrungspunkten freuen, die wiederum für den Erwerb neuer Waffen oder das Aufrüsten von Equipment bzw. Deadpools Eigenschaften genutzt werden können.

Solide Technik 2.0


Zusätzlich darf man an einigen Stellen versuchen, seine Gegner schleichend zu erreichen, um ihnen dann mit einem spektakulären Finisher den Garaus zu machen. Die übrige Zeit zwischen den Gags und Zwischensequenzen verbringt man mit Gebietserforschung. Dabei wird

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Deadpools Erzfreund Wolverine ist mit denkwürdigen Auftreten vertreten – und natürlich wird die Banane auch für Witze genutzt… © 4P/Screenshot

man ähnlich Ninja Gaidens Ryu Hayabusa mit Doppel- und Wandsprüngen zumindest rudimentär gefordert, sich die linearen, aber dennoch zum Stöbern einladenden Abschnitte etwas genauer anzuschauen. Denn nicht nur Munition liegt überall verstreut, es gibt auch immer wieder kleine Deadpool-Symbole zu entdecken, die zusätzliche Erfahrungspunkte spendieren.

Das muss als Stöber-Motivation ausreichen. Denn obwohl man auf Unreal-Technologie setzt, sind die Kulissen wie im Original nur selten einladend, wurden aber für Xbox One und PS4 aufpoliert, ohne jedoch wirklich zeitgemäß zu wirken. Ähnlich wie das Kampfsystem hinterlassen die Schauplätze einen soliden Eindruck und leisten sich nur beim Justieren der Kamera und gelegentlichen Clipping-Problemen Aussetzer. Die Animationen gehen ebenfalls größtenteils in Ordnung, wobei Deadpool als Protagonist einen wesentlich besseren und detaillierteren Eindruck hinterlässt als viele seiner Opfer.

  1. adamc hat geschrieben: 30.06.2017 19:23
    Freakstyles hat geschrieben: 24.11.2015 13:14 Wenn der deutsche Synchronsprecher rein stimmlich und von seiner Farbpalette her sich schon zu weit vom Original entfernt, ...
    ROFL... Farbpalette... Wer Schmetterlinge weinen hört, der weiß wie Wolken schmecken. :lol:
    Am besten finde ich noch die Komiker, die den "Original-Ton" über alles loben, eigentlich damit aber nur Englisch meinen und mit ihren "überragenden" Sprachkenntnissen angeben wollen.
    Ich habe auch schon richtig schlecht synchronisierte Filme und vor allem Spiele erlebt (z.B. Phantasmagoria - wobei ich nicht sicher bin, ob die Sprachausgabe im O-Ton wirklich besser ist), aber normalerweise ist die Synchro gut genug, um sie dem O-Ton vorzuziehen.
    Ein Beispiel für dem Original vorzuziehende Stimme ist übrigens ALF. Da haben sogar die Serien-Produzenten zugegeben, daß Tommy Piper viel besser klingt als der originale Sprecher.
    Ja herzlichen Glückwunsch, Sie haben einen 2 Jahre alten Beitrag entdeckt :roll:
    Danke für Deine wichtige Erkenntnis das es auch gegenbeispiele gibt, weiter so, Du machst Dich gut in Deiner Entwicklung :Daumenrechts:

  2. Freakstyles hat geschrieben: 24.11.2015 13:14 Wenn der deutsche Synchronsprecher rein stimmlich und von seiner Farbpalette her sich schon zu weit vom Original entfernt, ...
    ROFL... Farbpalette... Wer Schmetterlinge weinen hört, der weiß wie Wolken schmecken. :lol:
    Am besten finde ich noch die Komiker, die den "Original-Ton" über alles loben, eigentlich damit aber nur Englisch meinen und mit ihren "überragenden" Sprachkenntnissen angeben wollen.
    Ich habe auch schon richtig schlecht synchronisierte Filme und vor allem Spiele erlebt (z.B. Phantasmagoria - wobei ich nicht sicher bin, ob die Sprachausgabe im O-Ton wirklich besser ist), aber normalerweise ist die Synchro gut genug, um sie dem O-Ton vorzuziehen.
    Ein Beispiel für dem Original vorzuziehende Stimme ist übrigens ALF. Da haben sogar die Serien-Produzenten zugegeben, daß Tommy Piper viel besser klingt als der originale Sprecher.

  3. Freakstyles hat geschrieben:Interessiert mich null ob Du die Disukussion hören kannst oder nicht
    Oh schade, und ich dachte, das würde dem Ganzen sofort ein Ende bereiten!

  4. Usul hat geschrieben: Du hast schon hunderte Mal erlebt, daß dir erste Satz in einer deutschen Synchronisierung nicht gefällt und du deswegen auf die Originalversion schaltest? Wow!
    Im Ernst: Jeder soll einfach so konsumieren, wie er oder sie möchte. In Deutschland haben wir in den allermeisten Fällen die Möglichkeit, das Spiel entweder deutsch oder im Original zu spielen - das finde ich gut. Bei Filmen sieht es schon anders aus, aber nun ja, dafür gibt es dann den Heimkino-Bereich.
    Ich kann die ständigen Diskussionen um deutsche Übersetzungen und Synchronisierungen einfach nicht mehr hören... vor allem, weil ständig gesagt wird, wie schlecht sie doch so sind. Dabei gehören die Deutschen in dem Bereich noch zu den besten der Welt. Ganz zu schweigen davon, daß es genügend Spiele gibt, die gar nicht "Originalsprache" erscheinen, weil sie von Osteuropäern, Asiaten, Franzosen etc. stammen, aber eben auf Englisch erscheinen. Was ist dann mit denen?
    Was denn nun? Darf nun jeder konsumieren wie er möchte oder muss ich mich nun doch rechtfertigen? Interessiert mich null ob Du die Disukussion hören kannst oder nicht, Du musst wohl damit leben das es Menschen gibt die etwas feinfühlig sind was Stimmen, Sound und Farbpalette angeht, wenn diese zu weit vom Original oder der eigenen Immersion abweichen.
    Oder soll ich jetzt auch anfagen zu kotzen wie sehr mir Leute auffen Sack gehen die bei jeder Gelegenheit Deutsche Qualität als Argument einbringen?!

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