Fazit
Jaan Pehchan Ho… dam di-damm di-damm. So ein Schlager brennt sich manchmal tiefer ins Ohr als einem lieb ist. Denn dieses Greenvale, das aus technischen und spielerischen Relikten geschustert wurde, zieht jeden, der genau hinsieht, in einen unerwartet stimmungsvollen Bann. Das abgelegene Nest ist verschlafen und schrullig. Seine Einwohner sind verquere Charakterköpfe in einem clever konstruierten Mordfall. Während man im Gespräch mit den schrägen Kleinstädtern Mord und Mythen auf die Schliche kommt, entdeckt man nicht nur einen riesigen Schauplatz – man kümmert sich auch um Hunger, Schlaf und Hygiene des Ermittlers. Man löst geheimnisvolle Legenden auf, entdeckt Anspielungen auf Film und Spiel, spioniert und findet so ganz unmerklich den Groove dieses dissonanten Schlagers. Irgendwann verzeiht man ihm sogar die unausstehliche Steuerung; besonders die geradlinige Horroraction fordert ungemütlich viel Verständnis. Und nein: Deadly Premonition erweckt zu keinem Zeitpunkt den Eindruck eines guten Spiels. Mit seinem kauzigen Charme und vielen sympathischen Ideen ist es aber das beste B-Game des Jahres!Wertung
360
360
Ein spielerischer und technischer Horrortrip, der atmosphärische Zeichen setzt – das B-Game des Jahres!