Fazit
So ganz schafft es Capcom mit Case Zero nicht, die Lücke zwischen dem ersten und dem (zumindest im Ausland) bald erscheinenden zweiten Teil von Dead Rising zu schließen. Das ist vor allem dem Fehlen Frank Wests zuzuschreiben, der mit einem Cameo-Auftritt Wunder gewirkt hätte. Denn abseits von ersten Story-Andeutungen um den neuen Hauptdarsteller Chuck Greene erfährt man nichts, was die beiden Zombiejagden verbinden könnte. Doch was der beim einmaligen Durchlauf gut zwei bis zweieinhalb Stunden dauernde Prolog abseits dessen bietet, macht Lust auf mehr. Und er liefert mit verschiedenen Enden und der Aussicht, seine Figur bis auf Stufe 5 zu bringen und diese dann in DR 2 zu exportieren, einen vergleichsweise hohen Wiederspielwert, der die Anschaffungskosten von gerade mal 400 Punkten wett macht. Besonders erfreulich ist dabei, dass viele Kernelemente des Vorgängers nahezu unverändert auftauchen: Kompromisslose Action mit hohem Gore-Faktor; eine überraschend sensible Charakterzeichnung der Hauptfiguren; simple, aber effektiv eingestreute Rätsel; ein gelungener Bosskampf sowie Entscheidungen. Einige Schwächen wie die kaum fordernden Standardauseinandersetzungen mit den Untoten, die im Detail noch nicht vollends überzeugende Kulisse oder Probleme mit Clippings sowie Kollisionsabfragen stehen noch unter Bewährung. Denn was in diesem gelungenen Appetithappen noch entschuldigend als „günstiger Download-Titel“ durchgewunken wird, kann in der fertigen Version bei identischem Sachverhalt für Abzüge sorgen.Anmerkung: Dead Rising 2 Case Zero ist nur in den XBL-Marktplätzen außerhalb Deutschlands verfügbar!
Wertung
360
360
Etwas zu kurz geratener Download-Prolog mit passablem Wiederspielwert, der trotz technischer Defizite neugierig auf Dead Rising 2 macht.