Doch so ganz wird die Dynamik nicht erreicht, die man mit reinrassigen Action-Rollenspielen wie Baldur’s Gate Dark Alliance oder Champions of Norrath assoziiert und die diesem Gesicht gut zu Gesicht gestanden hätte. Es wirkt, als ob die DC-Auseinandersetzungen ihren Anfang im klassischen Online-Rollenspiel nahmen und erst später die Entscheidung gefällt wurde, auf ein dynamisches, beinahe Echtzeit-Action bietendes Kampfsystem umzusteigen – ohne allerdings ganz von vorne anzufangen. Das Ergebnis ist ein Hybrid, der beiden Systemen gerecht werden möchte, es aber nie vollends schafft. Für Online-Rollenspieler alter Schule sind die Kämpfe zu hektisch. Durch spürbare Lags und abzuspulende Animationsphasen bei Specials etc. wird die sich entwickelnde Dynamik immer wieder ausgebremst – und damit landet man schließlich in der Nähe [GUI_PLAYER(ID=66929,width=400,text=Die Gruppeninstanzen wie Gorilla Island gehören zu den wenigen Bereichen, in denen man vom Solospiel abgelenkt wird.)]von Age of Conan. Dennoch wissen die Auseinandersetzungen in ihrer Einfachheit durchaus zu unterhalten, zumal sich der Schwierigkeitsgrad im Allgemeinen sehr moderat zeigt und nur bei den meist mehrstufigen Bosskämpfen (u.a. gegen Bane, Harley Quinn, Robin, Poison Ivy, Supergirl) etwas fordert.
Hektisches Mit- und Gegeneinander
Unterhaltsam sind auch die losgelösten Abschnitte, in denen man mit einer Gruppe unterwegs ist. Das beginnt mit den „Alerts“, aufeinander aufbauenden Missionen (in etwa vergleichbar mit den Public Quests in Warhammer Online), die schließlich in einem Bosskampf gipfeln. Das geht weiter über die Legenden-Kämpfe, bei denen man in die Haut bekannter Helden und Bösewichter schlüpft, um dort z.B. bestimmte Punkte zu erobern und zu halten. Und das endet erst beim regelmäßig stattfindenden „Ring War“, den Raids für acht Spieler und den so genannten „Duo“-Missionen, bei denen man zu zweit in einem Abschnitt gegen die gegnerische Übermacht antreten muss und die erst mit dem Maximallevel freigeschaltet werden.
Doch das Problem des geringen Umfangs, das auch den Story-Teil plagt, schlägt auch hier zu: Es gibt letztlich zu wenige Karten, um sich nach Herzenslust austoben zu können. Und die Aussicht auf besondere Ausrüstungsgegenstände, die man sich nur besorgen kann, wenn man Ehrenpunkte sammelt, holt die Kohlen auch nicht mehr aus dem Feuer. Daher stellen diese Ausflüge in die DC-Welt auch keinen Grund für das derart überteuerte Abo-Modell dar.
Mehr ist mehr
Ich hätte es stattdessen bevorzugt, wenn Sony Online wie in guten alten EverQuest II-Zeiten einen Überfluss an Aufgaben zur Verfügung gestellt und innerhalb dieser Missionen vor allem in der Anfangsphase für mehr Abwechslung gesorgt hätte.
Meist läuft eine Aufgabe nach folgendem Schema F ab: Man bekommt über seinen Communicator die Mitteilung, dass Held X oder Schurke Y Hilfe benötigt. Dann begibt man sich dorthin, bekommt einen Auftrag und grast nun Gebiete ab, in denen man entweder Sachen einsammelt und/oder Feinde/Gegenstände zerstört. Nach Erledigung bekommt man das nächste Einsatzgebiet, bis es schließlich in einer Instanz zu einem Bosskampf kommt. Undsoweiterundsofort. Erst später kommt die benötigte Abwechslung hinzu, so etwa, wenn man in ein Monster verwandelt wird, sich an neue Fähigkeiten gewöhnen muss und mit diesen versuchen muss, den Instanzboss zu besiegen.
Auch die Mission, in der man als Böser erst die Schergen von Todsünden besiegen muss, nur um später in deren Gestalt Aufgaben zu erfüllen, ist eine willkommene Abwechslung vom Einerlei.
Zweierlei Maß
Es ist wirklich lange her, dass ein Multiplattform-Titel im Systemvergleich derart gravierende Unterschiede aufweist wie das von der Unreal Engine angetriebene DCUO. Am PC gibt es am Gesamtbild nur wenig auszusetzen: Die Animationen sind gelungen, auch wenn manche Trefferbewegungen bei den Gegnern zu abgehackt abgespult werden. Doch das Artdesign macht hier mit aufwändigen Texturen, nicht minder aufwändigen Partikeleffekten und gute Hardware fordernden Kulissen einiges her. Wenn man mit Höchstgeschwindigkeit durch die Gassen und Straßenschluchten sprintet oder fliegt, wird man rasend schnell in die Spielwelt gezogen. Und man lässt sich auch nicht von den bei Online-Rollenspiele üblichen Mankos wie Clipping-Fehlern und leichten Lags nicht aus der Ruhe bringen.
Auf der PS3 sieht das Ganze schon etwas anders aus. Denn hier gibt es nicht nur deutlich längere Ladezeiten und stärkere Verzögerungen beim Durchschalten durch die Menüs. Es machen sich auch bekannte Kompatibilitätsprobleme mit der Unreal Engine bemerkbar, allen voran das verzögerte Nachladen von Texturen. Und das kann im schlimmsten Fall zu Folgendem führen: Man fliegt mit Höchstgeschwindigkeit zu einem Einsatzort und irgendwann kommt die Engine mit dem Einladen von Texturen nicht mehr hinterher. Das Ergebnis: Gebäude poppen texturlos sehr spät auf und mitunter erscheint die Häusertapete erst, wenn man den Wolkenkratzer beinahe passiert hat. Und das wirkt einfach nur hässlich, anachronistisch und ist keiner HD-Konsole würdig.
Und ist man schließlich wieder gelandet, dauert es gut eine Minute bis auch NPCs und sich ggf. im Gebiet aufhaltende Gegner sichtbar werden. Wobei man schon vorher feststellt, dass jemand einen aufs Korn nimmt, da die roten Zahlen, die einen Treffer anzeigen, schon fleißig runterticken, bevor man die Feinde sehen kann. Man kann über Umwege und dem gezielten Nicht-Einsetzen der Höchstgeschwindigkeit dieses Problem minimieren, doch in jedem Fall wird die PS3-Version dadurch unnötig degradiert.
Beiden Versionen gemeinsam ist jedoch eine gewisse Leere der Städte abseits der Missionsgebiete. Bei zwei Metropolen dieser Größenordnung erwartet man, dass die Straßen mit Leben vibrieren. Doch abseits von gelegentlich Fahrzeugkolonnen, bei denen sich mitunter nicht einmal die Reifen drehen sowie den Ansammlungen von Gegnern gibt es nur wenige Zivilisten, die einen für die geleisteten Dienste bejubeln, anhimmeln oder fürchten. Da war das 2005 erschienene City of Heroes schon weiter. Und das benötigt auch keine 15 GB Festplattenspeicher, was vor allem auf der 40GB-Variante der PS3 mit ein paar installierten Titeln für Probleme sorgen kann.
Hektisches Mit- und Gegeneinander
Unterhaltsam sind auch die losgelösten Abschnitte, in denen man mit einer Gruppe unterwegs ist. Das beginnt mit den „Alerts“, aufeinander aufbauenden Missionen (in etwa vergleichbar mit den Public Quests in Warhammer Online), die schließlich in einem Bosskampf gipfeln. Das geht weiter über die Legenden-Kämpfe, bei denen man in die Haut bekannter Helden und Bösewichter schlüpft, um dort z.B. bestimmte Punkte zu erobern und zu halten. Und das endet erst beim regelmäßig stattfindenden „Ring War“, den Raids für acht Spieler und den so genannten „Duo“-Missionen, bei denen man zu zweit in einem Abschnitt gegen die gegnerische Übermacht antreten muss und die erst mit dem Maximallevel freigeschaltet werden.
Doch das Problem des geringen Umfangs, das auch den Story-Teil plagt, schlägt auch hier zu: Es gibt letztlich zu wenige Karten, um sich nach Herzenslust austoben zu können. Und die Aussicht auf besondere Ausrüstungsgegenstände, die man sich nur besorgen kann, wenn man Ehrenpunkte sammelt, holt die Kohlen auch nicht mehr aus dem Feuer. Daher stellen diese Ausflüge in die DC-Welt auch keinen Grund für das derart überteuerte Abo-Modell dar.
Mehr ist mehr
Ich hätte es stattdessen bevorzugt, wenn Sony Online wie in guten alten EverQuest II-Zeiten einen Überfluss an Aufgaben zur Verfügung gestellt und innerhalb dieser Missionen vor allem in der Anfangsphase für mehr Abwechslung gesorgt hätte.
Meist läuft eine Aufgabe nach folgendem Schema F ab: Man bekommt über seinen Communicator die Mitteilung, dass Held X oder Schurke Y Hilfe benötigt. Dann begibt man sich dorthin, bekommt einen Auftrag und grast nun Gebiete ab, in denen man entweder Sachen einsammelt und/oder Feinde/Gegenstände zerstört. Nach Erledigung bekommt man das nächste Einsatzgebiet, bis es schließlich in einer Instanz zu einem Bosskampf kommt. Undsoweiterundsofort. Erst später kommt die benötigte Abwechslung hinzu, so etwa, wenn man in ein Monster verwandelt wird, sich an neue Fähigkeiten gewöhnen muss und mit diesen versuchen muss, den Instanzboss zu besiegen.
Auch die Mission, in der man als Böser erst die Schergen von Todsünden besiegen muss, nur um später in deren Gestalt Aufgaben zu erfüllen, ist eine willkommene Abwechslung vom Einerlei.
Zweierlei Maß
Es ist wirklich lange her, dass ein Multiplattform-Titel im Systemvergleich derart gravierende Unterschiede aufweist wie das von der Unreal Engine angetriebene DCUO. Am PC gibt es am Gesamtbild nur wenig auszusetzen: Die Animationen sind gelungen, auch wenn manche Trefferbewegungen bei den Gegnern zu abgehackt abgespult werden. Doch das Artdesign macht hier mit aufwändigen Texturen, nicht minder aufwändigen Partikeleffekten und gute Hardware fordernden Kulissen einiges her. Wenn man mit Höchstgeschwindigkeit durch die Gassen und Straßenschluchten sprintet oder fliegt, wird man rasend schnell in die Spielwelt gezogen. Und man lässt sich auch nicht von den bei Online-Rollenspiele üblichen Mankos wie Clipping-Fehlern und leichten Lags nicht aus der Ruhe bringen.
Auf der PS3 sieht das Ganze schon etwas anders aus. Denn hier gibt es nicht nur deutlich längere Ladezeiten und stärkere Verzögerungen beim Durchschalten durch die Menüs. Es machen sich auch bekannte Kompatibilitätsprobleme mit der Unreal Engine bemerkbar, allen voran das verzögerte Nachladen von Texturen. Und das kann im schlimmsten Fall zu Folgendem führen: Man fliegt mit Höchstgeschwindigkeit zu einem Einsatzort und irgendwann kommt die Engine mit dem Einladen von Texturen nicht mehr hinterher. Das Ergebnis: Gebäude poppen texturlos sehr spät auf und mitunter erscheint die Häusertapete erst, wenn man den Wolkenkratzer beinahe passiert hat. Und das wirkt einfach nur hässlich, anachronistisch und ist keiner HD-Konsole würdig.
Und ist man schließlich wieder gelandet, dauert es gut eine Minute bis auch NPCs und sich ggf. im Gebiet aufhaltende Gegner sichtbar werden. Wobei man schon vorher feststellt, dass jemand einen aufs Korn nimmt, da die roten Zahlen, die einen Treffer anzeigen, schon fleißig runterticken, bevor man die Feinde sehen kann. Man kann über Umwege und dem gezielten Nicht-Einsetzen der Höchstgeschwindigkeit dieses Problem minimieren, doch in jedem Fall wird die PS3-Version dadurch unnötig degradiert.
Beiden Versionen gemeinsam ist jedoch eine gewisse Leere der Städte abseits der Missionsgebiete. Bei zwei Metropolen dieser Größenordnung erwartet man, dass die Straßen mit Leben vibrieren. Doch abseits von gelegentlich Fahrzeugkolonnen, bei denen sich mitunter nicht einmal die Reifen drehen sowie den Ansammlungen von Gegnern gibt es nur wenige Zivilisten, die einen für die geleisteten Dienste bejubeln, anhimmeln oder fürchten. Da war das 2005 erschienene City of Heroes schon weiter. Und das benötigt auch keine 15 GB Festplattenspeicher, was vor allem auf der 40GB-Variante der PS3 mit ein paar installierten Titeln für Probleme sorgen kann.