![]() |
Vorsicht: Wer online spielt, kann auch von schwarzen Phantomen überrascht werden. |
Aber manchmal muss man mit bestimmten Leuten gesprochen haben. Und es geht auch um kleine Rätsel. Die erste Quest besteht z.B. darin, die zwei mysteriösen Glocken zu läuten. Aber warum? Und wo sind sie? Sehr stimmungsvoll sind die Begegnungen mit mächtigen Charakteren, die ihre ganz eigenen Ziele in der Welt verfolgen und sich je nach eigener Route oder Antwort zu ihnen anders verhalten. Ab und zu muss man auch Entscheidungen treffen, ob man hilft oder ignoriert oder gar tötet. Und erstmals gibt es Nebencharaktere, die man über den Einsatz von Menschlichkeit gezielt zur Unterstützung in einem Bosskampf rufen kann – eine tolle Idee für Leute, die ohne Online-Unterstützung kooperativ gegen die Dämonen antreten wollen! Das Schöne ist, dass es sich lohnt, den kooperativen Kampf mit ihnen zu gewinnen. Verzichten muss man hingegen auf die mögliche Änderung der Welt: In Demon’s Souls konnte man über sein gutes oder böses Verhalten quasi die moralische Ausrichtung hin zu Schwarz oder Weiß beeinflussen und darüber bestimmte Charaktere anlocken bzw. Ereignisse auslösen.
Eine Online-Schicksalsgemeinschaft
![]() |
Die Festungsanlage begeistert: Herrlich verwinkelt, unheimlich stimmungsvoll! |
Trotzdem entsteht so etwas wie ein kollektives Bewusstsein der Gefahr, der Gemeinsamkeit, aber auch des latenten Misstrauens: Ah, da ist also jemand gestorben! Dort ist tatsächlich ein Schatz? Da soll ich wirklich runter springen? Man ist ja manchmal so naiv. Ich soll diesen goldenen Ritter angreifen, weil er lügt? Und Vorsicht: Es gibt wie im Vorgänger Spieler, die in das eigene Abenteuer eindringen und einen töten können, um als Belohnung Menschlichkeit zu gewinnen. Voraussetzung dafür ist, dass sie die Augäpfel finden und mit dem Eindringen riskieren, selbst auf eine Kopfgeldliste zu kommen. Auch wer Verbrechen in seinem Abenteuer begeht, also Unschuldige tötet und Eide bricht, wird quasi online gesucht.
Schlafloser Seelenjäger
Aber noch einmal zurück zum schlaflosen Offline-Helden des Einstiegs: Ich habe ihn in diesem ausufernden Test leider perspektivisch verlassen und in der Zwischenzeit hat er ein anderes Ziel gewählt. Der Drache ist passé, etwas anderes treibt ihn an, eine Mischung aus Neugier und Habgier: Er will unbedingt in diese Ruine hinter dem verfluchten Garten
![]() |
Dark Souls steckt voller Geheimnisse und Überraschungen. |
Dort wabert aber auch dieses Nebeltor zwischen einem verwitterten Torbogen, hoch oben in einem uralten Turm. Was sich wohl dahinter verbirgt? Ein weiterer Bereich, ein Schatz oder gar ein Dämon? Genau das wollte er heraus finden, als er vorhin in eine tödliche Falle tappte: Von hinten hielten ihn Lianen, von vorne stampfte ein Riese von Ritter heran – danach folgte ein mächtiger Hieb, ein „Nein, nein, neeeeein!“ und das laut verfluchte Ende eines intensiven Spielabends.
Jetzt weiß er, welche Stelle er tunlichst meiden sollte. Jetzt weiß er, dass man den metallischen Hünen langsam weglocken und aus der Distanz zermürben kann. Und wenn er sich dabei konzentriert, müsste es klappen. Es gibt nur ein Problem: Wenn er auf dem Weg dorthin ein zweites Mal stirbt, sind alle Seelen für immer weg. Und so ist es zu erklären, dass Angst und Adrenalin nicht nur bei großen Drachen mit auf der Couch sitzen, sondern bei jedem kleinen Schritt in dieser herrlichen Welt.
Nicht nur, dass z. B. Dark Souls 3, Bloodborne oder Sekiro technisch tadellos sind, sind über die Jahre auch gewisse Komfort-Funktionen hinzugekommen.
Dagegen wirkt dann selbst ein Remaster des ersten Dark Souls wie ein grob geschnitztes Stück Kantholz.
Das macht die jüngeren Spiele nicht zwangsweise leichter, aber ich denke, dass mir jeder zustimmen würde, dass in der Gesamtheit ein Demons oder Dark Souls einfach bitter sein können, da man hier nicht ausschließlich wegen fehlenden Skills stirbt ^^
Git gud
Hm, wenn man das bedenkt, in knapp einem halben Jahr wird der Erstling schon seinen zehnten Geburtstag feiern dürfen.
In einigen Punkten merkt man das Alter schon an, und Bloodborne sowie der dritte Teil der Reihe sind da technisch sauberer.
Wobei ich die Steuerung jedoch nie als hakelig empfand, die war immer sehr präzise - im Gegensatz zu den Hitboxen.
Also, Dark Souls mag ja ein schönes Spiel sein, aber für 90% gibt es einfach zuuuu viele Probleme und darüber hinaus ist das Game nach wie vor zu unablanciert.
An manchen Stellen (z.B. Hydra) hackelt die Spielmechanik enorm, Trigger werden nicht ausgelöst, das anvisieren der Gegner funktioniert nicht richtig usw. Für so ein schweres Spiel ein enormes Problem.
Zudem nervt es auf Dauer massiv, wenn man bei jedem Bossgegner alle 30 Min. erneut hängen bleibt ohne Chance auf Steigerung oder Verbesserung, dann muss ich wieder 2-3 Std. farmen um Seelen zu kassieren um 1 Levelpunkt zu bekommen. Künstlich in die Länge gezogen nenne ich das.
Wenn ich bei 30000 Seelen bei nem Bossgegner hänge und durch die hackelige Steuerung die Klippe herunterrutsche und alles beim Teufel ist, kann ich da nicht mehr von "knackig" oder "schwer" sprechen, sondern einfach nur unausgereift. Ich will spiele auch durchspielen. Dark Souls macht es einen bei vielen dieser Probleme echt nicht einfach und an der ein oder anderen Stelle legt man das Spiel dann doch lieber weg.
Ich bin zwiegespalten.