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Darius Cozmic Collection Arcade + Console (Arcade-Action) – Shooterspaß im Aquarium

Taitos 2D-Ballerei Darius blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Und die kann man jetzt in zwei „Darius Cozmic Collections“ nacherleben. Der Test verrät, warum sich die Retro-Sammlungen für PS4 und Switch lohnen.

© Taito / M2 ShotTriggers / ININ Games

Das steckt drin

 

Ich beginne mit der Arcade Collection, schließlich stammt Darius ja aus der Spielhalle: Enthalten sind Darius (drei Versionen), Darius 2 (drei Versionen) und Darius Gaiden. Das erste Darius sieht für ein Spiel von 1987 noch herausragend aus, das enorme Breitbildformat kommt auf einem modernen 4K-TV super zur Geltung. In spielerischer Hinsicht sind die Bosse immer noch cool anzusehen, die normalen Levels ziehen sich aber in die Länge. Darius 2 dampft das Breitbild-Konzept etwas ein (im Original waren zwei Monitore nebeneinander), trotzdem ist das Kinogefühl großartig. Zudem sind die Hintergründe üppiger und die Explosionen druckvoller – auch die schicken HUD-Einblendungen über und unter dem „Spielfeld“ sorgen für ein optisch sehr stimmiges Gesamtbild. Darius Gaiden aus dem Jahr 1994 schließlich setzt auf ein normales Bildformat, variiert den Spielablauf mit ausgefeilteren Feindformationen und teils enger gebauten Levels – die Black-Hole-Smartbomb hilft im Notfall und die Optik ist mit einigen Objekten im Renderlook noch immer ziemlich schick. Alle Spiele laufen natürlich auch im Handheld-Betrieb der Switch tadellos, allerdings ist auf dem kleinen Display das eigentlich herrliche Breitbildformat nicht gerade von Vorteil…

 

Die teurere Darius Cozmic Collection Console ist quantitativ auch besser bestückt. Insgesamt fünf Titel finden sich darauf: Darius 2 (Mega Drive, zwei Versionen), Darius 2 (Master System), Darius Twin (SNES, zwei Versionen), Darius Force (SNES, zwei Versionen), Darius Alpha/Plus (PC Engine, zwei Versionen). Darius 2 in der Mega-Drive-Variante ist zwar noch ein gefälliges Ballerspiel, die im Vergleich zur Spielhalle viel weniger hübschen Kreaturen und der Wegfall des Zweispieler-Modus fallen aber schon ins Gewicht. Darius 2 in der Master-System-Fassung (das nie in Japan erschien) ist natürlich noch eine Spur nüchterner und nervt mit Sprite-Flackern – allerdings sind die Bosse für ein 8-Bit-Spiel grafisch stark. Darius Twin war die erste konsolenexklusive Episode der Reihe, ein früher Titel in der Lebensspanne des Super Nintendo und reißt technisch keine Bäume aus – das Ballerspiel ist gefällig, gehört aber nicht zu den Besten seiner Zunft.

 

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Schlicht etwas Besonderes in der Spielegeschichte: Darius setzt 1987 auf drei Bildschirme nebeneinander, für ein Ultra-Widescreen-Format. Das Ding ist optisch gut gealtert! © 4P/Screenshot
Darius Force (das im Westen Super Nova hieß) bricht mit einigen Konventionen der Reihe – erstmals gibt es mehrere Schiffstypen, zudem ist mehr Levelvariation und Vielfalt bei den Bossen geboten – allerdings geht damit auch ein Stück des typischen Darius-Charmes verloren. Schließlich ist da noch die PC-Engine-Sache: Auf der NEC-Konsole erschien 1990 mit Super Darius (CD-ROM) der vielbeachtete Port des ersten Darius und galt lange als bisher beste Arcade-Umsetzung des Spiels. Diese Version ist auf der Console Collection zwar leider nicht enthalten, dafür mit Darius Plus die HuCard-Version, wo statt 26 nur 16 Bosse zum Duell antreten. Dafür entschädigt das extrem seltene Darius Alpha, von dem nur wenige Hundert Exemplare existieren: Faktisch bekommt man hier zwar nur eine Boss-Rush-Variante von Darius Plus, aber auf diesem Wege wird dieses Stück Software wenigstens mehr Spielern zugänglich gemacht.