Tatsächlich verbucht die Umsetzung trotz ihrer Schwächen deutliche Vorteile gegenüber PS3 und Xbox 360 und ist damit, zumindest bis zur Veröffentlichung der Remastered Edition für PS4 und One, die bis dato beste Konsolen-Version. Mit Global Illumination kommt auf Switch sogar eine Technologie in rudimentärer Form zum Einsatz, die nichtmal die PC-Fassung bietet. Der Vollständigkeit halber muss an dieser Stelle aber erwähnt werden, dass es auf den alten Konsolen eine Unterstützung für eine Darstellung in stereoskopischen 3D gab, die auf Switch nicht länger zur Verfügung steht. Hin und wieder stechen zudem flackernde Texturen ins Auge, durch die teilweise sogar Objekte hindurch ploppen. An einer Stelle wurde ich außerdem zwischen zwei Felsen eingeklemmt und konnte mich nicht mehr aus der fatalen Lage befreien. Auch beim Ton läuft nicht alles rund: Zwar gibt es auch auf Switch die professionellen Sprecher von damals zu hören, aber die Musik endet manchmal sehr abrupt oder setzt plötzlich wieder ein. Fast schon amüsant sind dagegen die abnormalen Posen getöteter Gegner oder deren Waffen, die auch mal einfach in der Luft schweben.
Abstürze und KI-Schnitzer
![[GUI_STATICIMAGE(setid=88950,id=92620446)] [GUI_STATICIMAGE(setid=88950,id=92620446)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92620446-vollbild.jpg)
Besonders ärgerlich sind jedoch die relativ häufigen Abstürze, die alle erst mit der Release-Version aufgetreten sind und den Spieler mit Fehlermeldungen zum Dashboard der Konsole zurückbefördern. Gerade im Hinblick auf die mitunter ungünstig platzierten Speicherpunkte kann es passieren, dass man deshalb lange Passagen erneut spielen muss. Dabei tritt die KI recht aggressiv und zielsicher auf – vor allem mit größeren Gruppen kommt es zu fordernden Gefechten, auch wenn man sich mit dem Tarnfeld gut aus der Affäre ziehen oder sich mit der Panzerung Zeit zum Durchatmen verschaffen kann. Trotzdem leistet sich die KI immer wieder grobe Schnitzer und steckt entweder in einer Bewegungsschleife fest oder hat sogar komplett Tomaten auf den Augen. Die Wegfindung, insbesondere bei Vehikeln wie Panzern, ist ebenfalls nicht immer das Gelbe vom Ei. Am Ende bleibt zwar die positive Überraschung, dass die Switch das abgespeckte Crysis-Erlebnis über weite Strecken halbwegs stemmen kann, aber das hohe Niveau der betagten PC-Version wird hier angesichts der vielen technischen Kompromisse nicht erreicht. Trotz Remaster-Label spielt Crysis auf der Switch daher eher in der Liga von 360 und PS3, was man der Umsetzung vor allem im Mobilbetrieb aber durchaus hoch anrechnen kann.