Veröffentlicht inTests

Conduit 2 (Shooter) – Conduit 2

Der Kampf gegen die Alien-Invasion geht weiter: Sega schickt den Agenten Michael Ford erneut in die Schlacht, um den Plänen der aggressiven Außerirdischen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Hat man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt oder entpuppt sich auch Conduit 2 als Schlaftablette, bei der mich nur die Mehrspieler-Partien wach halten können?

© High Voltage Software / Sega

Augen auf!


Futuristische Alien-Technologie kommt ebenfalls zum Einsatz.
 

Dummerweise muss man sie erst im Spiel finden und mit dem Allsehenden Auge (ASA) freischalten. Das gilt auch für neue Waffen, die man entweder einscannen oder deren Blaupausen man aufspüren muss. Daneben wurden wie schon im Vorgänger jede Menge „Verschwörungsgegenstände“ und geheime Botschaften versteckt, die man mit dem ASA einsammeln bzw. kenntlich machen kann. Auch beim Hacken kommt das Hightech-Spielzeug zum Einsatz, der hier aber insgesamt genauso nervig ausfällt wie beim Vorgänger. Es ist mit der Zeit einfach lästig, ständig zwischen dem ASA und den Waffen umschalten zu müssen. Hinzu kommt, dass die leicht verzerrte und zu dunkle ASA-Ansicht nicht besonders gelungen ist.        
    
Dämliche Gegenspieler

Das nervige Werkzeug zählt allerdings zu den kleineren Übeln, die aus dem Vorgänger übernommen wurde. Viel schlimmer wiegt die KI, die in den letzten Jahren offensichtlich immer noch nicht viel mehr dazugelernt hat: Oft bleiben die Gegner einfach nur stehen und feuern ihre Schüsse ab. Positionswechsel oder ein intelligentes Deckungsverhalten muss man mit der Lupe suchen. Als besonders anstrengend erweisen sich vor allem die kleinen Robotergegner, die nicht nur in der Gruppe angreifen, sondern auch in unendlichen Massen aus Kokons nachschlüpfen, bis man diese endlich zerstört.

Hier wird wieder versucht, die mangelhafte KI durch Respawn-Massen auszugleichen. Eine Maßnahme, die nur selten für Freude sorgt – und Conduit 2 ist da keine Ausnahme. Bei anderen Gegnern hat man es sich ebenfalls einfach gemacht und sie mit einer Rüstung ausgestattet. Diese Widersacher suchen erst gar keine Deckung, sondern laufen einfach unentwegt auf den Spieler zu. Dabei finden sie ihren Weg allerdings nicht immer: Ich konnte mehrmals Schergen beobachten, die unentwegt gegen eine Mauer gerannt sind oder sich anderweitig verzettelt hatten – eine optimale Wegfindung sieht anders aus.

Einzig die mitunter fetten Boss-Gegner verlangen zumindest einen Hauch an Taktik, auch wenn sie nur ein paar Skrips abspulen, die man relativ schnell durchschaut hat. Einige unfaire Stellen sorgen wie schon im Vorgänger auch hier für Frust, wenn man plötzlich aus dem Nichts von Gegnerwellen überrannt wird oder eine Stellung verteidigen muss. Ärgerlich: Die Speicherpunkte wurden erneut ungünstig gelegt, so dass man nicht nur viele Passagen mehrmals spielen, sondern auch alle bereits gefundenen Verschwörungsobjekte und Extras erneut aufsammeln muss.

Zum Glück finden sich in heftigen Gefechten meist Munitionskisten in der Nähe, so dass man sich zumindest beim Nachschub für die Schuss- und Laserwaffen keine Sorgen machen muss. Ford trägt neben Blend-, Splitter und Explosionsgranaten eine Primär- und Sekundärwaffe mit sich, die sich beide auf Wunsch gegen

Die KI hat leider nicht viel dazu gelernt und agiert überwiegend dämlich.

Die KI hat leider nicht viel dazu gelernt und agiert überwiegend dämlich.

Ballermänner getöteter Feinde austauschen lassen. Dabei ist von der Pistole über Maschinen- und Scharfschützengewehre bis hin zu futuristischen Energiekanonen alles dabei, mit denen man seinen Gegnern das Leben verkürzen kann.

Perfekte Steuerung?

Die Steuerung war schon beim ersten Teil vorbildlich – warum sollte man sie also ändern? In den Optionen lässt sich die Remote erneut den persönlichen Vorlieben anpassen, indem man Sensibilität, tote Zonen etc. entsprechend einstellt. Wer MotionPlus besitzt, kann sich auf eine etwas präzisere Erfassung der Bewegungen freuen, doch auch ohne den Zusatz hat man Mr. Ford im Zusammenspiel mit dem Nunchuk wunderbar im Griff. Stürzt man in einen tödlichen Abgrund, liegt es in der Regel eher am fragwürdigen Leveldesign als an der Steuerung.

Ein aktives Deckungssystem gibt es zwar nicht, doch kann man auf Knopfdruck manche Objekte wie Tische oder Regale als Schutz missbrauchen und sich dahinter verstecken – Granaten wirft man mit einer entsprechenden Bewegung des Nunchuks. Alternativ darf man auch auf den Classic-Controller (oder dessen Pro-Bruder) zurückgreifen, doch zählt Conduit 2 wie sein Vorgänger zu den wenigen Wii-Shootern, bei denen ich die Motion-Steuerung der klassischen Variante vorziehen würde.