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Clock Tower 3 (Action-Adventure) – Clock Tower 3

Noch nie etwas von der Clock Tower-Serie gehört? Nicht verwunderlich, denn die Point&Click-Abenteuer von Ascii waren auf der PSone nicht gerade von Erfolg gekrönt. Doch für Clock Tower 3 stehen die Chancen besser. Immerhin zeichnet Capcom verantwortlich und macht aus dem drögen Point&Click einen Vertreter des Survival Horrors – ein Genre, in dem Capcom auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken kann. Doch kann Clock Tower 3 der Konkurrenz wie Silent Hill 3 oder Project Zero auf den Pelz rücken? Der Test gibt die Antwort.

4P Testbild
© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Jedes Mal, wenn Ihr durch irgendetwas erschreckt werdet, steigt die Leiste an, kann aber durch Ausruhen an einem sicheren Ort oder der Benutzung eines beruhigenden Tranks wieder auf Null gebracht werden. Trotzdem werdet Ihr sicherlich häufig an den Punkt gelangen, wo Alyssa außer Kontrolle gerät – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Denn sobald Alyssa den Zustand äußerster Panik erreicht, habt Ihr nur noch wenig Kontrolle über sie. Selbst das Weglaufen wird zur Glückssache, denn urplötzlich bleibt Alyssa stehen und schaut sich Hilfe suchend um. Durch diesen kleinen Kniff gelingt es Capcom, die Panik der Hauptfigur schnell auf Euch zu übertragen, denn wird Alyssa in Panik angegriffen, ist der Game Over-Bildschirm schneller da, als Euch lieb sein kann.
Da Speicherpunkte aber großzügig verteilt sind, kann man ohne großen Zeitverlust einen neuen Angriff wagen.

Flucht statt Konfrontation

Ein weiteres neues Element, das die Spannung gewaltig nach oben schnellen lässt, ist die Tatsache, dass Ihr über einen Großteil der Zeit keine Möglichkeit habt, die zwei auftauchenden Gegner-Typen zu bekämpfen.
Ihr habt zwar einen begrenzten (und wieder auffüllbaren Vorrat) an Weihwasser im Gepäck, doch die Feinde werden davon nur kurzzeitig aufgehalten.

Die Geister der Verstorbenen lassen sich darüber hinaus durch bestimmte Items besänftigen. Denn sie sind einfach auf der Suche nach einem Gegenstand, den sie verloren haben. Im Falle eines Tagebuchs könnte dies beispielsweise ein Kugelschreiber sein, um den Geist zu besänftigen und den Weg ins Licht finden zu lassen.__NEWCOL__Als Dank hinterlassen sie entweder nützliche Gegenstände oder geben Euch wichtige Hinweise.

Der Serienkiller jedes Abschnitts, der Euch beständig verfolgt und (natürlich) immer im ungünstigsten Moment auftaucht, ist jedoch ein Kapitel für sich. Denn hier könnt Ihr nur fliehen oder Euch an vorgegebenen Orten verstecken – zumindest bis alle Rätsel des Kapitels gelöst sind.

Dann erst geht das Spiel in den Bosskampf-Modus über, der einen merkwürdigen Bruch darstellt. Urplötzlich habt Ihr eine Leiste für Lebensenergie und müsst den Boss mit speziellen Pfeilen erledigen. Dabei verfolgen die Bosse in jedem Kapitel jedoch die gleiche Strategie, so dass Euch hier keine Überraschungen erwarten. Dazu sind sie noch in ihren Attacken äußerst zielsicher, während Ihr in diesen Abschnitten mit einer extrem schwerfälligen und hakeligen Steuerung zu kämpfen habt. Insofern stellen die Bosskämpfe das schwächste Element des ansonsten gelungenen Horror-Spektakels dar.

Der größte Schwachpunkt

Technisch kann Clock Tower 3 leider nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten. Die Rendersequenzen sind zwar in gewohnt hoher Capcom-Qualität, doch die Spielgrafik an sich schwankt von sehr gut bis geht so. Werden beispielsweise Cut-Scenes in Spielgrafik gezeigt, bewegen sich die Figuren äußerst geschmeidig. Im Spiel jedoch verfügt Alyssa nur über eine (bzw. zwei wenn man das „Panik-Laufen“ hinzuzählt) grundlegende Bewegungsarten, die zwar auch gut aussehen, aber letztlich zu wenig sind.