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Chrome (Shooter) – Chrome

„Das ist ja alles nur geklaut, hey ho hey ho, das ist ja alles gar nicht meins…“ – der Song von den Prinzen passt hervorragend zum 3D-Shooter Chrome. Denn das aus Polen stammende Actionspiel bedient sich fleißig bei Genre-Kollegen wie Unreal 2, Deus Ex oder Halo. Ob die zusammengeklaute Mischung überzeugen kann, erfahrt Ihr im Test.

© Techland / Deep Silver

Mit diesen bleihaltigen Argumenten ballert Ihr Euch durch eine eintönige Gegnerschar, die hauptsächlich aus menschlich aussehenden Gegenspielern besteht. Diese humanoiden Feinde haben zwar unterschiedliche Waffen in der Hand, dafür aber wenig Gehirn im Kopf. So stellen sich die Gegner im Kampf im Vergleich zu anderen aktuellen Spielen ziemlich dumm an.

Manchmal gehen die Feinde zwar in Deckung, aber das ist eher die Ausnahme. Für ein paar gezielte Schüsse in Richtung John Logan reicht die KI jedoch aus. Neben diesem menschlichen Massen-Murksgegnern dürft Ihr in den Missionen noch gegen Tiere, gigantische Mechs oder coole Endgegner antreten.

Rein in meinen Kopf

Im weiteren Spielverlauf bekommt John Logan Implantate verpasst, die Euch bestimmte Spezialfunktionen wie Heranzoomen, Super-Panzerung, Wärmesicht oder verbesserte Treffsicherheit spendieren. Diese oft lebensrettenden Helferchen könnt Ihr jedoch nur eine kurze Zeit aktivieren, da sonst Euer Nervensystem beschädigt wird und der Held an Lebensenergie verliert. Wann Ihr welches Implantat erhaltet ist übrigens festgelegt; eine Wahlmöglichkeit gibt es nicht.

Planetsight

Von Einsatz zu Einsatz verschlägt es Euch im Unreal 2-Stil von einem Planet zum anderen. Manchmal kämpft Ihr im Dschungel, dann in gemäßigten Breiten oder sogar in einer sandigen Wüste.__NEWCOL__Dabei hinterlassen die Außenlevels einen absolut tollen Eindruck, da die hoch detaillierten Wälder mit Dicht an Dicht stehenden Bäumen und viel Flora einfach grandios aussehen. Sogar die karge Wüste sieht dank viel Gestrüpp ziemlich gut aus. Sobald Ihr jedoch ein Gebäude betretet, verfliegt prompt die grafische Extraklasse, denn die Innenlevels sind zu schlicht und lieblos dargestellt. Außerdem wiederholen sich die Räume zu schnell. Grafisch ebenso unspektakulär präsentieren sich die Charakter-Modelle der Gegner, denn nicht nur hübsche Details werden schmerzlich vermisst, auch die Animationen befinden sich auf niedrigem Marionetten-Niveau.

Chrom in den Boxen

Gelangweilte Synchronsprecher, maue Soundeffekte und zu niedlich klingende Maschinengewehre prägen das optische Hörerlebnis von Chrome. Der Sprecher von John Logan labert extrem lustlos, ist dafür aber gut zu verstehen. Ansonsten klingt fast alles durchschnittlich, im besten Fall gut. Im Vergleich zu aktuellen Spielen zieht der Techland-Titel aber klar den Kürzeren.

Mehrspieler-Modus

Als lieblose Zugabe könnt Ihr Euch über den Mehrspieler-Modus freuen, denn auf acht mäßigen Karten könnt Ihr Euch in sechs hinlänglich bekannten Spielmodi austoben. Neben Deathmatch und Domination sowie den passenden Team-Varianten gibt es noch Capture the Flag. Auch der aus UT bekannte Assault-Modus fehlt nicht.