Fazit
Es ist gut, dass Blue Byte im Titel von Champions of Anteria die Assoziation mit den Siedlern weitgehend entfernt hat. Der Siedlungsbau ist simpel, macht Spaß und motiviert, da man damit seine Champions stärkt. Doch letztlich spielt dieser Aufbau nur eine sehr untergeordnete Rolle. Der Fokus liegt auf den Kämpfen, die man zwar auch in Echtzeit erleben darf, deren taktische Tiefe man jedoch nur per Druck auf die Leertaste und die darauf folgende Pause erfasst. Vor allem in den Bosskämpfen kommt man nicht um das Einfrieren der Kämpfe herum, damit man seine Recken geschickt positionieren kann. Zwar benutzt man auf Dauer immer wieder die gleichen Taktiken, während die Missionen schnell redundant werden, dennoch zieht es mich immer wieder an den Rechner, um noch eine Runde zu spielen. Immer wieder erzeugen die Geplänkel eine situative Spannung, die u.a. daraus resultiert, dass man nach der Vorbereitungsphase keine neuen Heiltränke oder Vorteile herbeizaubern kann. Wer falsch plant oder sich ungeschickt anstellt, wird die Mission auch mal in den Sand setzen. Leider zieht der Schwierigkeitsgrad erst in der Mitte des Spiels an, die Wegfindungsprobleme sind sehr nervig und mitunter verheerend, während die Nebenmissionen mit ihren Elementarrohstoffen als Belohnung irgendwann obsolet werden. Doch im Kern macht Champions of Anteria vieles richtig, weiß zu unterhalten und lässt in besonderen Momenten Erinnerungen an Baldur’s Gate aufleben.
Wertung
Der Siedlungsbau ist zwar simpel, die Verzahnung zu den spannenden taktischen Auseinandersetzungen jedoch ist gelungen, so dass man rundum gute Unterhaltung bekommt.