Zwischen den einzelnen Abschnitten gibt es Ruhezonen, in denen man speichern oder sich mit anderen Schafen unterhalten kann, die im Albtraum gefangen sind und um ihr Leben klettern. Die eine oder andere Stimme kommt mir doch bekannt vor? Richtig: Wer gut aufpasst, wird hier Personen (oder Opfer) wiederfinden, denen man auch in Vincents Realität begegnen kann. Und auf einmal öffnet sich eine neue erzählerische Dimension, in der beide Welten und die Schicksale aller Figuren mühelos miteinander verknüpft werden. Ein klasse Gimmick: Am Rapunzel-Automaten kann man das Puzzleprinzip in 8-Bit-Grafik erlernen. Es gibt Schlimmeres, als neben einer adretten Blondine aufzuwachen. Es sei denn, man ist bereits in einer Beziehung und wird Vater…
Steuerungs-Defizit
Bei den Puzzleabschnitten, die aufgrund ihrer digitalen Basis (Blöcke können um ein Feld bewegt werden) vorzugsweise mit dem Digipad gespielt werden sollten, fällt die Steuerung mit einem hohen Maß an Genauigkeit positiv auf. Mit einer Ausnahme: Wenn Vincent beim Klettern bzw. Verschieben von anderen Blöcken verdeckt wird, verliert man gerne mal die Orientierung. Das ist an zwei Punkten festzumachen: A) Befindet man sich „hinten“, wird die horizontale Steuerung invertiert. Und B) ist Vincent nicht mal als Silhouette zu sehen. Im schlimmsten Fall führt eine Kombination dieser beiden Situationen zu einer tödlichen Verkettung unglücklicher Umstände.
Zwar kommt es bedingt durch das ansonsten gelungene Leveldesign nur selten zu diesen Aussetzern, aber dann sind sie natürlich umso ärgerlicher. Was übrigens auch für das manchmal zu überstrapazierte Trial&Error-Prinzip gilt, das mich in einer Hand voll Abschnitte fast an den Rand der Weißglut brachte, mich aber letztlich nur noch mehr anspornte.
Dieser Importtest basiert auf der amerikanischen PS3-Version, bei der einige Abschnitte im Vergleich zur japanischen Version leicht verändert wurden. Daher wird es bei den Tests der deutschen Versionen nicht nur interessant, ob und wie weit für Europa zusätzliche Änderungen der Levelstruktur durchgeführt werden. Auch die 360-Steuerung wird dann unter besonderer Beobachtung stehen, da das Control-Pad der Microsoft-Konsole zusätzliche Defizite gegenüber dem PS3-Controller nicht verheimlichen kann. Doch da die grundsätzliche Qualität Catherines oder die Faszination, die von
Alternativ-Knobelei
Wer keine Lust hat, sich mit der Story herumzuschlagen, kann sich bei Bedarf sogar kooperativ auch am so genannten „Babel“-Modus versuchen. Hier kann man in verschiedenen freischaltbaren Umgebungen einen Turm erklimmen, dessen Bauteile per Zufall zusammengesetzt werden. Oder aber man geht ins Colosseum und kämpft dort nicht nur gegen die Blöcke, sondern auch gegeneinander. Hier feiert man ein Wiedersehen mit Abschnitten, die man in der Geschichte bereits kennengelernt hat und die für die Versus-Auseinandersetzungen angepasst wurden. Beide Varianten sind gut geeignet, um sich abseits des Story-Stresses die Zeit zu vertreiben, wirken sich aber nur eingeschränkt auf die Wertung aus.
Catherine (Logik & Kreativität) – Catherine
Ein Mann. Zwei Frauen. Bindungsängste. Psychische Blockaden, die im wahrsten Sinne des Wortes erklommen werden müssen. Entscheidungen. Konsequenzen. Mystery. Und das alles eingepackt in ein sehenswertes Anime-Artdesign. Catherine bricht mit Konventionen und mischt Genre munter zusammen. Kann die spannende Dreiecks-Beziehung auch spielerisch überzeugen?

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