Alles bleibt anders
Die Aufgabenstellung der Rätselabschnitte bleibt ebenso einfach wie motivierend: Man muss als halbnackter sowie mit Schafhörnern verunstalteter Vincent einen Turm aus Blöcken erklimmen. Um nach oben zu kommen, müssen immer wieder Blöcke in zwei Dimensionen verschoben oder gezogen werden – nach rechts und links sowie in den Bildschirm hinein oder hinaus. Eine Bewegung nach oben oder unten ist nicht möglich. Dafür jedoch ist kein Limit gesetzt, wenn man mehrere Blöcke in einem Stück schiebt. Zusätzlich kann man sich an Blöcken entlang hangeln und kann sich eine der Schwerkraft widersetzenden Regel in der Albtraumwelt zu Nutze machen: Solange ein Block auch nur mit einer Kante an einen anderen Block angrenzt, kann er nicht fallen. Der kontinuierlich steigende Schwierigkeitsgrad fügt nach und nach Handicap-Blöcke hinzu. Dazu zählen z.B. unbewegliche Steine sowie Blöcke, deren Gewicht dafür sorgt, dass man sie nur langsam bewegen kann oder Elemente, die nach Betreten einen Countdown auslösen, der am Ende eine Explosion des Blocks sowie angrenzender Steine zur Folge hat. Auch die tödlichen Dornenfallen sowie die Eisblöcke, über die man bis in den Abgrund rutschen kann, sind nicht zu unterschätzen.
Und damit man es sich nicht gemütlich machen kann, lösen sich die untersten Ebenen kontinuierlich auf und fallen in die Tiefe! Das alles zu klassischer Musik von z.B. Bach, Händel, Mussorgsky oder Beethoven, die erstaunlich gut zu den Herausforderungen für Kopf und Fingerfertigkeit passt. In der Full Body Edition hat man für die Story-Rätsel die Wahl zwischen den klassischen Puzzles sowie einer neuen Remix-Variante. Hier kommen zusätzlich zu den Handicap-Blöcken Steine in unterschiedlichen Breiten oder Höhen hinzu, die der Geschicklichkeitsübung im wahrsten Sinne des Wortes eine zusätzliche Ebene hinzufügen. Wer die alten Puzzle in- und auswendig kennt, findet hier mit Sicherheit eine neue Herausforderung, die auch in einigen Situationen ein Umdenken erfordert. Die ohnehin starken Puzzles werden dadurch nochmals aufgewertet. Wie auch durch die urplötzlich in diesen Bereichen auftauchende Rin, die mit ihrem Piano-Spiel immer wieder kurrzeitig für Entlastung sorgen kann. Und wer partout nicht weiter kommt oder sich auf die Story konzentrieren möchte, kann sogar einen „Safety Mode“ aktivieren und Vincent beim Blockschieben zusehen.
Stimmungsvolles Umfeld
![[GUI_STATICIMAGE(setid=86645,id=92595239)] [GUI_STATICIMAGE(setid=86645,id=92595239)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92595239-vollbild.jpg)
Im inhaltlichen Umfeld bleibt Catherine natürlich auch trotz erzählerischer und charakterlicher Ergänzungen der Full Body Edition so facettenreich wie zu seiner Premiere: Clevere Dialoge mit Kammerspielatmosphäre gibt es zuhauf. Man kann nach bzw. seinen mörderischen Kletterpartien in der Bar „Stray Sheep“ nicht nur mit seinen Kumpels, sondern auch den anderen Gästen oder der Belegschaft reden. Wer will, kann sich die Albtraum-Puzzles sogar dadurch erleichtern, dass man sich gehörig einen hinter die Binde kippt. Jede der drei Trunkenheitsstufen sorgt für schnellere Bewegung von Vincent im Traum – obendrauf gibt es auch noch Trivia-Informationen zu Cocktails und vielem mehr.
![[GUI_STATICIMAGE(setid=86646,id=92595247)] [GUI_STATICIMAGE(setid=86646,id=92595247)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92595247-vollbild.jpg)
Wer sich für die allabendlichen Kletterpartien wappnen möchte, kann sogar am aufgestellten Rapunzel-Automaten üben. In 8-Bit-Grafik (und mit Musik aus diversen Persona- und Digital Devil Saga-Spielen unterlegt) gelten hier die gleichen Grundregeln wie in den Träumen. Allerdings hat man nur eine bestimmte Anzahl Züge zur Verfügung, um Rapunzel aus den Fingern der bösen Hexe zu befreien und den Turm zu erklimmen, in dem sie wider Willen festgehalten wird. Man kann selbstverständlich weiterhin kritisieren, dass für ein Puzzlespiel unglaublich viel Handlung in Catherine steckt. Doch all das ist weitgehend optional. Wer keine Lust auf den ganzen sozialen Mumpitz hat, braucht sich nur ein Minimum an (abbrechbaren) Sequenzen anschauen, macht sich aus dem Stray Sheep auf den Weg nach Hause und geht den nächsten Albtraum an. Dass man dabei natürlich auf viele Anspielungen innerhalb der Spielwelt verzichtet, Vincents Motivation entsprechend schwer nachvollziehen kann und auch nur einen Bruchteil der Geschichte erlebt, ist zwangsläufig.