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Carve (Rennspiel) – Carve

Wasserrennen auf der Xbox – das gab es doch zuletzt vor knapp zwei Jahren mit Spashdown. Kein schlechter Zeitpunkt also, um mal wieder einen entsprechenden Racer vom Stapel laufen zu lassen. Argonauts Jetski-Action Carve scheint da gerade recht zu kommen und lockt auch noch mit günstigem Preis und Xbox-Live-Unterstützung. Ob auch der Spielspaß hohe Wellen schlägt, erfahrt ihr im Test.

© Argonaut Games / Take 2 Interactive

Realistisches Wasser

Das wichtigste gleich vorweg: Das digitale Nass sieht in Carve nicht nur ungemein realistisch aus, sondern wirkt auch physikalisch äußerst glaubhaft. Vom dynamischen Seegang, über die Verdrängung der Jetskis bis hin zu den Brechungen auf der Wasseroberfläche wurde alles sehr authentisch umgesetzt. Wer nun allerdings eine bodenständige Simulation erwartet, liegt falsch. Es sei denn, ihr findet es normal, dass ihr mit eurem Vehikel Eisschollen, Treibgut und Ähnliches zerbröselt oder durch erfolgreiche Stunteinlagen plötzlich raketenähnlich beschleunigt.

Strahelnd blauer Himmel und kristallklares Wasser – so macht Jetski-Fahren Spaß!

Den Turbo gezündet

Doch keine Angst: Carve verkommt nicht zu einer effekthaschenden Power-Up-Hatz. Es gibt weder Handgreiflichkeiten bei Positionskämpfen oder sammelbare Extras noch fiese Seeminen oder ausklappbaren Bordgeschütze. Man bekommt lediglich für das erfolgreiche Ausführen diverser Luft- und Wasserstunts einen vorübergehenden Geschwindigkeitsschub, der die Sicht verschwimmen lässt und euch katapultartig über das Wasser befördert. Die Dauer des so genannten Rush-Zustandes hängt dabei von der Schwierigkeit und Länge des gezeigten Tricks bzw. der gezeigten Kombo ab und wird bei unfallfreier Fahrt später sogar zu einem Double-Rush.

Nicht deaktivierbares Spritzwasser-Handicap: Ständig klatschen neue Wassertropfen auf die Kameralinse.

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Individuelle Teams

Zudem hat jedes der vier Carve-Teams individuelle Stärken und Schwächen, die sich auch beim Rush bemerkbar machen: So hat das Team Venta vielleicht die langsamsten Jetskis, aber im Rush-Zustand fahren sie der Konkurrenz gnadenlos davon. Beim Team Tsunami verhält es sich gerade umgekehrt, während Team Inferno und Team Terra etwas ausgewogener daher kommen. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind Trickkönnen, Ramm- und Blockierfähigkeit sowie Teamwork, wobei der an sich originelle Teamaspekt in der Praxis sehr unausgegoren wirkt.

Für erfolgreich ausgeführte Tricks kassiert ihr nicht nur Punkte, sondern auch Turbo-Energie.

Mangelnde Zusammenarbeit

So habt ihr keinerlei direkten Einfluss auf die Aktionen eures CPU-gesteuerten Team-Kollegen, der viel mehr durch nervige Kommentare und haarsträubende Aktionen als durch Teamgeist auffällt. Hin und wieder kommt es sogar vor, dass ihr selbst Opfer von Ramm- und Blockadeattacken eures KI-Partners werdet. Da ist es weitaus ratsamer, einen menschlichen Teamkollegen zu verpflichten, mit dem man seine Aktionen absprechen kann. Das funktioniert allerdings erst ab mindestens vier Mitspielern, da CPU-Fahrer ab zwei menschlichen Teilnehmern im Trockendock bleiben.

Frostige Hindernisfahrt: In arktischen Gefilden säumen gefährliche Eisschollen euren Weg.