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Carrion (Action-Adventure) – Monster im Blutrausch

Carrion dreht den Spieß um: Hier wird der Spieler zur garstigen Alienkreatur, die Jagd auf Forscher und Soldaten macht. Wie viel Spaß steckt in der pixelig-blutigen Alien-Hommage – und warum verzichtet das Spiel trotz Metroidvania-Elementen auf eine Karte?

© Phobia Game Studio / Devolver Digital

Tentakel-Porno?

 

Der garstige Blob selbst wird im Verlauf des Spiels mächtiger: Bald lernt man einen Tentakelschuss oder das kurzzeitige Unsichtbarmachen, später kommen Fähigkeiten wie die Wurm-Transformation und das Übernehmen von Menschen hinzu. Das Besondere daran: Je nach aktueller Größe der „Spielfigur“ steht euch nur ein bestimmtes Set an Fähigkeiten zur Verfügung. Wer Schaden nimmt und damit kleiner wird oder in Wasserpfützen freiwillig einen Teil seiner Biomasse ablegt, kann zwar nicht mehr Holzbarrikaden durchbrechen, dafür aber das Unsichtb

arkeits-Feature nutzen. So gelangt man Stück für Stück an Laserbarrieren vorbei, öffnet meterdicke Metallschotts oder drückt sich in der schwimmenden Wurm-Form durch kleine Löcher.


Eine klassisch erzählte Geschichte gibt es in Carrion nicht: Keine Text-Logs, keine Dialoge, keine Sequenzen – klar passt das irgendwie zum Monster-Sujet, andererseits lässt es die Welt auch ziemlich leer und beliebig wirken. Was dort passiert ist, wer mit wem kämpft – dafür gibt es lediglich ein paar Rückblick-Passagen, wo man kurz als Forscher statt als Monsterblob die unterirdischen Komplexe erkundet.

 

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Carrion setzt auf einen düsteren Pixellook – die Effekte, wenn der Blob über Menschen herfällt, sind außerordentlich grob. © 4P/Screenshot

Damit ist Carrion trotz der neu hinzukommenden Fähigkeiten ein tendenziell monotones Unterfangen: Wege-Sucherei folgt auf hektische Kämpfe mit Soldaten, danach geht es wieder ein Weile durch Röhren und Tunnel, stets auf der Suche nach dem nächsten Punkt zum Durchquetschen. Am meisten Spaß macht es, wenn man Feinde erfolgreich narrt: Man täuscht mit einem Tentakel einen Angriff von rechts an, woraufhin sich die toughen Gegner mit den Elektroschild in diese Richtung wenden. Dann schickt man schnell von links einen Arm aus, um einen unachtsamen Kollegen zu übernehmen – und schon ballert der, an einer roten Leine geführt, seine Kameraden nieder. In diesen Momenten ist Carrion nicht nur besonders befriedigend, sondern auch ein erfreulich unverbrauchtes Spielerlebnis.

  1. Habs nach 4h nun auch durch. Wirklich schöner kleiner Titel.
    Orientierungslosprobleme gab es eigentlich kaum, da jeder Abschnitt nahezu nur einen Pfad zuließ. Höchstens am Ende eines solchen musste man vllt nochmal kurz überlegen. Wenn man natürlich ganz an Ende die Möglichkeit bekommt und wahrnehmen möchte, die alten Abschnitte zurückzukrabbeln, ja dann wirds kompliziert. ;)
    Grafisch und von Design ist es ok, aber da könnte man wesentlich mehr rausholen, vor allem auch was die Animationen der Menschen angeht.
    Insgesamt aber sehr zufrieden.
    Empfehle auch hier wiedermal, für Leute denen das allgemeine Konstrukt zusagt, vor allem Zombie Night Terror. Meinst Meinung nach noch ein ganzes Stück besser. Ähnlich nur mit Zombies, düster, böser Humor und mit rund 30h ist man gut beschäftigt. Eine Perle die 4players durch die Lappen ging.

  2. Ich spiele sehr selten im Pixellook aber das hier empfand ich als ein sehr stimmungsvoll und geniales Monster Design. Kaum ein anderes Spiel kommt mMn dem Alien Feeling aus den Filmen so nahe. Das liegt zum einen daran, dass man sich in der Station einnistet und verschiedene Mutationen durchläuft. Aber auch an der gnadenlosen Brutatlität. Man schnetzelt sich durch das Level ohne große Gegenwehr (Mensch und Maschine werden innerhalb von Sekunden abgemurkst). Der niedrige Schwierigkeitsgrad hat mich ausnahmsweise kaum gestört, da es das Unbesiegbarkeitsgefühl des Aliens noch verstärkt.
    Die Kritik dass man sich schnell verläuft, kann ich so unterschreiben. Meine Versuche, in bereits durchgequerten Levels nach verpassten Achievements zu suchen, habe ich schnell aufgegeben.
    Ich hätte mir aber statt einer Minimap lieber ein übersichtlicheres Leveldesign gewünscht.

  3. Khorneblume hat geschrieben: 29.07.2020 18:10 Vielleicht sollte man nochmal betonen das ein Spiel mit knapp 70% kein schlechtes Spiel ist, sondern durchaus ein gutes bis sehr gutes. Wieso müssen Spiele immer 90% bekommen, damit sie als gut empfunden werden?
    Ein Daihatsu ist per se auch kein schlechtes Auto, kaufen würde ich mir trotzdem keins :-)

  4. Muss mir Butcher nochmal geben, seitdem ist ja auch etwas Zeit vergangen und damals hatte ich dieses Genre noch nicht so auf dem Schirm. Hauptsächlich durch Ori und Hollow Knight hab ich meine Liebe dafür gefunden.

    Khorneblume hat geschrieben: 29.07.2020 21:26 Ignore-Schranke? :lol:
    Muss ehrlich zugeben, in den letzten 13 (?) Jahren hat sich da so einiges angesammelt, an manchen Tagen bin ich recht empfindlich und dann geht sowas schnell.
    Ich leide, nach der Einschätzung meiner Frau, regelmäßig an männlichem PMS :lol:
    Oftmals weiß ich schon gar nicht mehr, warum da einige drin sind (aber meistens reicht es, den Kommentar anzeigen zu lassen, dann hab ich zumindest ne Ahnung, warum...). In der Regel war die Person recht aggro, beleidigend oder einfach nur ganz besonders arrogant und vermessen. Oder ich war eben gerade empfindlich...

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