Fazit
Mit etwas mehr Feinschliff hätte aus diesem Rohdiamanten ein echtes Schmuckstück für Freunde gepflegter Rundenstrategie werden können. Camp Keepalive ist mit seiner Thematik in Kombination mit dem Pixel-Charme eine herrliche Hommage an die Slasher-Filme und Computerspiele der Achtziger. Gerade auf den ersten Karten macht es eine Menge Spaß, die individuellen Fähigkeiten der Betreuer effektiv zu kombinieren, um möglichst viele der Camper vor all den Psychopathen und Monstern da draußen in Sicherheit zu bringen. Doch nicht nur aufgrund ihres unberechenbaren Verhaltens, sondern vor allem der willkürlichen (und oft fatalen) Spawnpunkte wird ihr Schicksal zu häufig vom Zufall abhängig gemacht – eine Erfahrung, die neben dem schwankenden Schwierigkeitsgrad mit steigendem Frustpegel einher geht. Schade zudem, dass man den Aufpassern keine ausbaubaren Fähigkeiten und den Campern nicht nur mehr Variationen, sondern auch mehr Persönlichkeit verpasst hat. Ich bin niemand, der unbedingt ein blutiges Pixel-Massaker im Stil von Hotline Miami braucht – hier hätte der eine oder andere Gore-Effekt aber nicht geschadet, um den filmischen Vorlagen gerecht zu werden. Trotzdem lohnt sich ein Ausflug ins Camp Keepalive, wenn man die Rettungsmissionen auf den mitunter hervorragend designten Karten in kleinen Dosen genießt, bei denen sich der Abnutzungseffekt nicht so schnell ausprägen kann.Wertung
PC
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Unterhaltsame und thematisch interessante Rundenstrategie, bei der (Über-)Leben oder Sterben zu oft vom Zufall abhängt.